Athenagoras, altgriechisch Ἀθηναγόρας, war ein antiker Zimmermann, der zwischen dem 3. und 5. Jahrhundert in Aphrodisias belegt ist.

Athenagoras ist nur durch die sogenannte „Aphrodisias-Inschrift“, eine bedeutende Inschrift, die viel zum Wissen über die Beschaffenheit jüdischer Gemeinden in Kleinasien beiträgt, bekannt. Die Inschrift in altgriechischer Sprache zählt eine ganze Reihe von Stiftern auf, die sich an der Finanzierung eines Bauwerks beteiligt haben („errichteten der Menge zur Befreiung von Trauer aus eigenen Mitteln ein Grabmal“). Neben verschiedenen Priestern, Ratsherren, Musikern und Tänzern, die vor allem auf der einen Seite der Inschrift, deren beiden Seiten wohl zwei nicht zusammen gehörende Inschriften trugen, genannt wurden, werden zudem Händler und Kaufleute, Lebensmittelproduzenten, Gerber, Geldwechsler, Trödler und Personen mit weiteren Berufen genannt. Unter den Genannten werden auch verschiedene Künstler und Kunsthandwerker im weitesten Sinne aufgeführt, darunter neben Eugenios mit Hortasios ein Bildhauer, mit Eugenios ein Goldschmied, mit Zotikos ein Armreifmacher, mit Paramonos ein Maler sowie mit Gorgonios, Patrikios und Eutychios drei Bronzeschmiede.

Mehr als sein Name ist von Athenagoras und seiner Tätigkeit nicht bekannt. Auch der Vatersname wird anders als bei einigen anderen der Stifter nicht genannt. Allerdings kommt der Name ein zweites Mal in der Aufzählung vor, vier Zeilen über der Nennung des Zimmermanns auch als Vater eines Mannes namens Heuretos. Da beide nicht direkt beieinander genannt werden wie andere Vater-Sohn-Paare ist davon auszugehen, dass es sich um eine zufällige Namensgleichheit handelt und der Zimmermann Athenagoras nicht Vater des Heuretos ist.

Anmerkungen

  1. Walter Ameling: Inscriptiones Judaicae Orientis. Band 2: Kleinasien (= Texte und Studien zum antiken Judentum. 99). Mohr Siebeck, Tübingen 2004, ISBN 3-16-148196-8, S. 71–112 Nr 14;
    Peter Pilhofer: Aphrodisias-Inschrift. Online-Publikation, Erlangen ohne Jahr, Digitalisat; Inscriptions of Aphrodisias 11.55: Ἀθηναγόρας τέκτω(ν).
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