Paramonos, altgriechisch Παράµονος, war ein Porträt-Maler, der zwischen dem 3. und 5. Jahrhundert in Aphrodisias belegt ist.

Paramonos ist nur durch die sogenannte „Aphrodisias-Inschrift“, eine bedeutende Inschrift, die viel zum Wissen über die Beschaffenheit jüdischer Gemeinden in Kleinasien beiträgt, bekannt. Die Inschrift in altgriechischer Sprache zählt eine ganze Reihe von Stiftern auf, die sich an der Finanzierung eines Bauwerks beteiligt haben („errichteten der Menge zur Befreiung von Trauer aus eigenen Mitteln ein Grabmal“). Neben verschiedenen Priestern, Ratsherren, Musikern und Tänzern, die vor allem auf der einen Seite der Inschrift, deren beide Seiten wohl zwei nicht zusammen gehörende Inschriften trugen, genannt wurden, werden zudem Händler und Kaufleute, Lebensmittelproduzenten, Gerber, Geldwechsler, Trödler und Personen mit weiteren Berufen genannt. Unter den Genannten werden auch verschiedene Künstler und Kunsthandwerker aufgeführt, darunter neben Paramonos mit Hortasios ein Bildhauer, mit Zotikos ein Armreifmacher, mit Athenagoras ein Zimmermann, mit Eugenios ein Goldschmied sowie mit Gorgonios, Patrikios und Eutychios drei Bronzeschmiede.

Die Berufsangabe des Paramonos ist in der Inschrift nur unvollständig erhalten. Hatte Joyce Reynolds in der Erstpublikation und auch zuletzt wieder im Corpus der Inschriften von Aphrodisias ἰκονο(?γράφος) (Porträtmaler) ergänzt, so dachte sie zwischenzeitlich auch an ἰκονο(?ποιός) (Porträtmacher im Sinne von Porträtbildhauer).

Literatur

  • Kenan Erim, Joyce Reynolds: Sculptors of Aphrodisias in the inscriptions of the city. In: Nezih Başgelen, Mihin Lugal (Herausgeber): Festschrift für Jale İnan = Jale İnan Armağanı. Arkeoloji ve Sanat Yayınları, Istanbul 1991, ISBN 975-7538-06-X, S. 517–538, besonders S. 535–536 (als Bildhauer).
  • Rainer Vollkommer: Paramonos. In: Derselbe (Herausgeber): Künstlerlexikon der Antike. Über 3800 Künstler aus drei Jahrtausenden. Nikol, Hamburg 2007, ISBN 978-3-937872-53-7, S. 621 (als Bildhauer).

Anmerkungen

  1. Walter Ameling: Inscriptiones Judaicae Orientis. Band 2: Kleinasien (= Texte und Studien zum antiken Judentum. 99). Mohr Siebeck, Tübingen 2004, ISBN 3-16-148196-8, S. 71–112 Nr 14; Peter Pilhofer: Aphrodisias-Inschrift. Online-Publikation, Erlangen ohne Jahr, Digitalisat; Inscriptions of Aphrodisias 11.55: Παράμονος ἰκονο(?γράφος).
  2. Joyce Reynolds, Robert Tannenbaum: Jews and Godfearers at Aphrodisias. Greek Inscriptions with Commentary. Cambridge 1989, ISBN 0-906014-08-5; Inscriptions of Aphrodisias 11.55.
  3. Kenan Erim, Joyce Reynolds: Sculptors of Aphrodisias in the inscriptions of the city. In: Nezih Başgelen, Mihin Lugal (Herausgeber): Festschrift für Jale İnan = Jale İnan Armağanı. Arkeoloji ve Sanat Yayınları, Istanbul 1991, ISBN 975-7538-06-X, S. 536; auch hier führt sie den ἰκονογράφος als zweite Möglichkeit an.
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