Pfeilblättrige Melde | ||||||||||||
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Pfeilblättrige Melde (Atriplex calotheca) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Atriplex calotheca | ||||||||||||
(Rafn) Fr. |
Die Pfeilblättrige Melde (Atriplex calotheca), auch Pfeilblatt-Melde oder Schönfrüchtige Melde genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Melden (Atriplex) in der Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae).
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Pfeilblättrige Melde wächst als einjährige krautige Pflanze. Der aufrechte oder aufsteigende Stängel ist stark verzweigt und erreicht Wuchshöhen von 30 bis 100 cm. Die wechselständig angeordneten, gestielten Laubblätter sind kaum mehlig bestäubt. Die Blattspreite ist bei einer Länge bis zu 9 cm dreieckig-spießförmig. Der Blattrand ist tief buchtig gezähnt, mit meist sehr spitzen, ungleichen, oft gebogenen Zähnen. Nur die obersten Blätter sind bisweilen ungezähnt.
Blütenstand und Blüten
Die Blütezeit reicht von Juni bis September. Die Pfeilblättrige Melde ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die grünen Blüten stehen in Knäueln in der Achsel von Tragblättern. Männliche Blüten enthalten fünf längliche Blütenhüllblätter (Tepalen) und fünf Staubblätter. Weibliche Blüten werden umhüllt von zwei nur am Grunde verwachsenen Vorblättern, deren Blattrand tief eingeschnitten mit langen, pfriemlichen Zähnen ist. Blütenhüllblätter fehlen den weiblichen Blüten, sie enthalten nur einen Fruchtknoten. Die Bestäubung erfolgt in der Regel durch den Wind, ist aber auch durch Insekten möglich.
Frucht und Samen
Die Frucht bleibt von den Vorblättern umschlossen, welche blattartig bleiben und nicht knorpelig werden. Sie enthält einen Samen, der schwarz, gelbbraun und rotbraun sein kann (Heterokarpie).
Chromosomenzahl
Die Chromosomenzahl beträgt 2n=18.
Photosyntheseweg
Atriplex calotheca ist eine C3-Pflanze mit normaler Blattanatomie.
Ökologie
Die Pfeilblättrige Melde ist eine Nahrungspflanze für die Schmetterlingsraupe der Strand-Erdeule (Agrotis ripae).
Vorkommen und Gefährdung
Das Verbreitungsgebiet der Pfeilblättrigen Melde umfasst Mitteleuropa (Deutschland und Polen), Nordeuropa (Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland) und Nordosteuropa (Estland, Lettland, Litauen und das nordwestliche europäische Russland).
Diese salzertragende Art wächst meist an den Küsten in Spülsaumgesellschaften und Salzpflanzenfluren. Sie benötigt volle Besonnung und zeigt hohe Stickstoffgehalte im Boden an. Im pflanzensoziologischen System gilt sie als Kennart der Assoziation Atriplicetum glabriusculae-calothecae aus dem Verband Salsolo-Honkenyion peplioidis.
Die Bestände der Pfeilblättrigen Melde in Mitteleuropa gehen durch Eindeichungen und Küstenschutzmaßnahmen immer mehr zurück, so dass diese Art europaweit inzwischen stark gefährdet ist. In Deutschland wird sie als stark gefährdet eingestuft (Rote Liste gefährdeter Arten 2). In Schleswig-Holstein ist sie wohl schon ausgestorben (Rote Liste 0), in Hamburg vom Aussterben bedroht (Rote Liste 1), in Mecklenburg-Vorpommern stark gefährdet. Gelegentlich wurde sie auch in Baden-Württemberg gefunden.
Systematik
Die Pfeilblättrige Melde (Atriplex calotheca) zählt innerhalb der Gattung Atriplex zur Sektion Teutliopsis Dumort.
Die Erstbeschreibung dieser Art erfolgte im Jahr 1800 durch Carl Gottlob Rafn als Varietät Atriplex hastata var. calotheca Rafn (veröffentlicht in Danmarks og Holsteens Flora, 2, S. 240). Elias Magnus Fries hob die Sippe 1842 in den Rang einer eigenen Art, Atriplex calotheca (Rafn) Fr. (veröffentlicht in Novitiarum Florae Suecicae Mantissa, 3, S. 164).
Synonyme von Atriplex calotheca (Rafn) Fr. sind: Atriplex hastata var. calotheca Rafn, Atriplex prostrata subsp. calotheca (Rafn) M.A.Gust. und Atriplex hastata L. (nom. rej.).
Quellen
Literatur
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2000, ISBN 3-8001-3364-4, S. 93. (Abschnitt Beschreibung)
Einzelnachweise
- ↑ Werner Rothmaler (Begr.), Rudolf Schubert, Walter Vent: Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Band 4. Kritischer Band. 5. Aufl., Volk und Wissen, Berlin 1982, S. 172.
- ↑ Trivialnamen bei MMPND.
- 1 2 3 4 Eintrag bei BiolFlor. (Memento des vom 12. Januar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- 1 2 Gudrun Kadereit, Evgeny V. Mavrodiev, Elizabeth H. Zacharias, Alexander P. Sukhorukov: Molecular phylogeny of Atripliceae (Chenopodioideae, Chenopodiaceae): Implications for systematics, biogeography, flower and fruit evolution, and the origin of C4 Photosynthesis. In: American Journal of Botany, Band 97, Nr. 10, 2010, S. 1664–1687.
- 1 2 3 Pfeilblättrige Melde. FloraWeb.de
- 1 2 Pertti Uotila: Chenopodiaceae (pro parte majore). In: Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. 2011 – Atriplex calotheca. Eintrag bei PESI-Portal.
- ↑ Atriplex calotheca bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
Weblinks
- Pfeilblättrige Melde. FloraWeb.de
- Verbreitungskarte für Deutschland. In: Floraweb.
- Verbreitungskarte für Europa.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
- Fotos bei Günther Blaich