August Brey (* 1. August 1864 in Gelnhausen; † 28. Juli 1937 in Ronnenberg) war ein deutscher Politiker der SPD.
Leben und Beruf
Nach dem Besuch der Volksschule in Gelnhausen absolvierte Brey, der evangelischen Glaubens war, von 1878 bis 1881 eine Schuhmacherlehre in Frankfurt am Main. Anschließend arbeitete er bis 1892 in diesem Beruf. Wegen seines politischen Engagements wurde er mehrfach entlassen. 1890 übernahm er den Vorsitz des Verbandes der Fabrik-, Land-, Hülfsarbeiter und Arbeiterinnen Deutschlands und wurde 1892 Redakteur der Verbandszeitung Der Proletarier. 1931 legte er den Verbandsvorsitz aus Altersgründen nieder.
Nach Brey ist die August-Brey-Straße in Gelnhausen benannt.
Partei
Brey war seit 1885 Mitglied der SPD. 1906 wurde er zum Vorsitzenden der Landesorganisation für die Provinz Hannover gewählt.
Abgeordneter
Dem Reichstag des Kaiserreiches gehörte Brey von 1906 bis 1918 für den Wahlkreis Hannover 8 (Hannover-Linden) an. Bei der Nachwahl 1906, der sozialdemokratische Abgeordnete Heinrich Meister war verstorben, wurde Brey als innerparteilicher Kompromisskandidat aufgestellt, nachdem sich der Parteivorstand, der Karl Liebknecht durchsetzen wollte, und die örtliche Gliederung, die Emil Rauch präferierte, zunächst nicht auf einen Kandidaten hatten einigen können. 1919/20 war er Mitglied der Weimarer Nationalversammlung. Anschließend war er bis Juli 1932 erneut Reichstagsabgeordneter. Seit 1919 gehörte Brey zudem dem Preußischen Landtag an.
Literatur (Auswahl)
- Eckhard Hansen, Florian Tennstedt (Hrsg.) u. a.: Biographisches Lexikon zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1871 bis 1945. Band 2: Sozialpolitiker in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus 1919 bis 1945. Kassel University Press, Kassel 2018, ISBN 978-3-7376-0474-1, S. 22 f. (Online, PDF; 3,9 MB).
- Martin Schumacher (Hrsg.): M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung, 1933–1945. Eine biographische Dokumentation. 3., erheblich erweiterte und überarbeitete Auflage. Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5183-1.
- Beatrix Herlemann, Helga Schatz: Biographisches Lexikon niedersächsischer Parlamentarier 1919–1945 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen. Band 222). Hahnsche Buchhandlung, Hannover 2004, ISBN 3-7752-6022-6, S. 62–63.
- Deutsche Biographische Enzyklopädie, Bd. 2, S. 128
- Klaus Mlynek: Brey, August. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 72 u.ö.; Vorschau über Google-Bücher
- Klaus Mlynek: Brey, August. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 83f.; online über Google-Bücher
Weblinks
- August Brey in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Biografie von August Brey. In: Heinrich Best: Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867/71 bis 1918 (Biorab – Kaiserreich)
Einzelnachweise
- ↑ Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1907. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. durch einen Anhang ergänzte Auflage. Nachtrag. Die Reichstagswahl von 1907 (12. Legislaturperiode). Verlag Carl Heymann, Berlin 1908, S. 33; für die Reichstagswahl 1912 siehe Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1912. Heft 2, Verlag von Puttkammer & Mühlbrecht, Berlin 1913, S. 91 (Statistik des Deutschen Reichs. Bd. 250)