Graf August Heinrich Hermann von Dönhoff (* 10. Oktober 1797 in Potsdam; † 1. April 1874 auf Schloss Friedrichstein (Ostpreußen)) war ein preußischer Diplomat.
Leben
August von Dönhoff entstammte dem ostpreußischen Zweig der Dönhoffs. Seine Eltern waren der preußische Oberst Graf August Friedrich Philipp von Dönhoff (1763–1838) und dessen Ehefrau Gräfin Pauline von Lehndorff (1776–1813).
Dönhoff machte als Freiwilliger den Feldzug von 1815 mit, studierte 1816–1819 in Königsberg, Göttingen und Heidelberg und machte darauf eine Reise nach Italien. 1818 trat er der Alten Heidelberger Burschenschaft bei. Er begann 1821 seine diplomatische Laufbahn im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten in Berlin, wurde sodann bei den Gesandtschaften in Paris 1823, in Madrid 1825, in London 1828, wo er bei der Konferenz über die belgischen Angelegenheiten eine bedeutende Rolle spielte, beschäftigt und wurde 1833 Gesandter in München, 1842 Bundestagsgesandter zu Frankfurt am Main.
Im Mai 1848 trat er zurück, wurde jedoch schon Anfang September 1848 an die Spitze der auswärtigen Angelegenheiten im Ministerium Pfuel berufen, welche Stellung er aber nur kurze Zeit bekleidete. Er wurde sodann im Februar 1849 vom zweiten Gumbinner Wahlbezirk zum Abgeordneten in die Erste Kammer gewählt und von dieser 1850 in das Staatenhaus des Erfurter Unionsparlaments entsandt. Im Sommer 1850 abermals zum Mitglied der Ersten Kammer gewählt, schloss er sich hier der der rechten Seite angehörenden, aber gemäßigteren Partei Jordan an. 1851 nahm er an dem Landtag der Provinz Preußen teil und wohnte darauf zu Berlin der Kammersession von 1851 bis 1852 bei. Bei der Umwandlung der Ersten Kammer in das Herrenhaus wurde er vom König zum erblichen Mitglied ernannt. 1861 wurde er Obergewandkämmerer am Hof und erhielt das Großkreuz des Roten Adlerorden mit Eichenlaub. Er starb im April 1874.
Familie
Er heiratete 1843 in Steinort Pauline von Lehndorff (1823–1889). Sie war die Tochter des preußischen Generalleutnants Graf Karl von Lehndorff (1770–1854) Erbherr auf Steinort und dessen Ehefrau Gräfin Pauline von Schlippenbach. Das Paar hatte drei Söhne, darunter:
Literatur
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser A (Uradel) 1942, Jg. 115, zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft, Justus Perthes, Gotha 1941, S. 168 ff.
- Hans Friedrich von Ehrenkrook, Jürgen von Flotow, Friedrich Wilhelm Euler. Genealogisches Handbuch der Gräflichen Häuser A (Uradel), Band I, Band 2 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Glücksburg/Ostsee 1952, S. 112 ff. ISSN 0435-2408
- Walter Bußmann: Dönhoff, August Heinrich Hermann Graf von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 26 f. (Digitalisat).
- Helge Dvorak: Biografisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I Politiker, Teilband 1: A–E. Universitätsverlag C. Winter, Heidelberg 1996, ISBN 978-3-8253-0339-6, S. 213.
Einzelnachweise
- ↑ Helge Dvorak: Biografisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I Politiker, Teilband 1: A–E. Universitätsverlag C. Winter, Heidelberg 1996, ISBN 978-3-8253-0339-6, S. 213.
- ↑ Louis Schneider: Das Buch vom Rothen Adler-Orden. Das Großkreuz historisch, diplomatisch, statistisch u. bildlich. Das Großkreuz, Nr. 1861. A. W. Hayn, Berlin 1863, S. 108 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 10. September 2022]).