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Die Augustus war ein Linienpassagierschiff der italienischen Italia Società di Navigazione (Italian Line), das für die Reederei von 1952 bis 1976 im Dienst war. Nach mehreren Umbenennungen und Besitzerwechseln lag das Schiff seit 1999 als Hotel unter dem Namen Philippines im Hafen von Manila, bis es im Dezember 2011 zum Verschrotten verkauft wurde.
Der Bau
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs hatte die Italian Line ihre beiden größten Schiffe Rex und Conte di Savoia verloren, so dass der Bau von zwei neuen Schiffen beschlossen wurde: die Augustus und ihr Schwesterschiff Giulio Cesare. Die beiden Schiffe sollten knapp 30.000 BRT groß sein und sowohl Stärke als auch Luxus auf See verkörpern. Die Schiffe hatten ein elegantes Design und sollten laut der Italian Line „schwimmende Grand Hotels“ werden. Der Stapellauf der Augustus fand am 19. November 1950 in Triest statt. Taufpatin des Schiffs war Francesca De Gasperi, die Gattin des damaligen italienischen Premierministers.
Die zwei beim Bau verwendeten doppeltwirkenden Zwölfzylinder-Dieselmotoren waren schon 1941 beim Turiner Hersteller Fiat Grandi Motori gebaut worden.
Dienstzeit für Italian Line
Die Augustus startete ihre Jungfernfahrt von Genua nach Buenos Aires am 4. März 1952. 1957 wurde sie auf die Nordatlantikstrecke verlegt, da sie die 1956 gesunkene Andrea Doria vertreten musste. 1960 wechselte sie wieder auf ihre alte Strecke, da nun der neue Transatlantikliner Leonardo da Vinci fertiggestellt war. Kurz darauf wurde sie zusammen mit ihrem Schwesterschiff renoviert und modernisiert. Am 15. Januar 1976 wurde die Augustus außer Dienst gestellt und in Neapel aufgelegt.
Dienstzeit für Hongkong und die Philippinen
Im Frühjahr 1976 wurde die Augustus nach Hongkong verkauft und in Great Sea umbenannt. 1980 benannte man sie in Ocean King um. 1983 wurde das Schiff unter dem Namen Philippines als schwimmendes Hotel nach Manila verkauft. 1985 taufte man sie in President um, jedoch wurde das Schiff zwei Jahre später in Kaohsiung aufgelegt. Nach zehn Jahren Liegezeit wurde das Schiff 1997 renoviert und in Asian Princess umbenannt, um als Kreuzfahrtschiff eingesetzt zu werden. Diese Pläne erwiesen sich jedoch als unwirtschaftlich, so dass sie erneut aufgelegt wurde. 1999 wurde sie von der Hotelgruppe Manila Hotel gekauft, wieder in ihren alten Namen Philippines umbenannt und als Hotelschiff in Manila eingesetzt. Im Jahr 2000 wurde das unrentable Hotelschiff jedoch wieder zum Verkauf angeboten.
Die letzten Jahre
Da die Philippines das letzte noch existierende Passagierschiff der berühmten, 2002 aufgelösten Reederei Italian Line war, gab es viele Bemühungen, das Schiff als Museum oder Hotel zu erhalten. Trotzdem kaufte niemand den ehemaligen Luxusliner, so dass er jahrelang in Manila lag. Im Dezember 2011 wurde bekanntgegeben, dass die Philippines zum Abwracken nach Indien verkauft worden war, wo das Schiff noch im selben Monat eintraf. Die Verschrottung begann im Januar und war bis zum Oktober 2012 abgeschlossen.
Das Schwesterschiff
Die Giulio Cesare hatte eine weitaus kürzere Dienstzeit als ihr Schwesterschiff. Sie blieb über 20 Jahre erfolgreich im Dienst, erlitt jedoch während einer Reise im Januar 1973 einen Maschinenschaden und musste in den Hafen zurückkehren. Die Italian Line beschloss, das über 20 Jahre alte Schiff nicht wieder in den Dienst zu stellen. Stattdessen wurde die Giulio Cesare nach La Spezia geschleppt und dort 1974 verschrottet. Damit war sie das erste italienische Passagierschiff der Nachkriegszeit, das verschrottet wurde.
Weblinks
- Infos zum Schiff (ssMaritime.com)
Einzelnachweise
- ↑ Ruben De Pascale: Save The Augustus. Abgerufen am 3. Juli 2015.
- ↑ Peter Knego: MS PHILIPPINES. Abgerufen am 3. Juli 2015.