Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 53° 56′ N, 10° 19′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Segeberg | |
Höhe: | 44 m ü. NHN | |
Fläche: | 18,87 km2 | |
Einwohner: | 18.221 (31. Dez. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 966 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 23795 | |
Vorwahl: | 04551 | |
Kfz-Kennzeichen: | SE | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 60 005 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Lübecker Straße 9 23795 Bad Segeberg | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Toni Köppen (parteilos) | |
Lage der Stadt Bad Segeberg im Kreis Segeberg | ||
Bad Segeberg (bis 1910 Segeberg, niederdeutsch Sebarg) ist eine deutsche Kleinstadt im Land Schleswig-Holstein. Sie ist Kreisstadt des Kreises Segeberg.
Geographie
Geographische Lage
Der zentrale Siedlungsbereich von Bad Segeberg hat sich am südwestlichen Ufer des Großen Segeberger Sees entwickelt. Das Gemeindegebiet erstreckt sich dabei im Westen und Nordwesten bis an den hier von Osten kommenden und nach Süden einschwenkenden Flusslauf der Trave. Der Bereich wird landschaftlich zur Großlandschaft Schleswig-Holsteinisches Hügelland gezählt, der wenige Kilometer weiter westlich in den Landschaftsraum der holsteinischen Geest übergeht. Innerhalb der Gemarkung befindet sich im Norden der Ihlsee mit dem ebenso benannten angrenzenden Waldareal, die gemeinsam das Naturschutzgebiet Ihlsee und Ihlwald ergeben.
Gliederung des Stadtgebiets
Klein Niendorf und Christiansfelde liegen im Stadtgebiet.
Nachbargemeinden
Direkt angrenzende Gemeindegebiete der Stadt Bad Segeberg sind:
Schackendorf | Negernbötel, Groß Rönnau |
Klein Rönnau |
Fahrenkrug | Stipsdorf, Schieren | |
Högersdorf | Klein Gladebrügge | Weede |
Geologie
Der Raum um Bad Segeberg weist erdgeschichtlich eine Besonderheit auf. Es handelt sich hier um das einzige Karstgebiet Schleswig-Holsteins, worauf unter anderem Erdfälle in der näheren Umgebung der Stadt hindeuten. Im Stadtgebiet gab es zu früherer Zeit Dolinen, welche heute allerdings größtenteils verfüllt und damit nicht mehr sichtbar sind. Einzige Ausnahme stellt der Kleine Segeberger See dar, welcher als wassergefüllter Erdfall am Fuße des 86,7 Meter hohen Segeberger Kalkbergs gelegen ist. Dieser ist mit seiner 1912 entdeckten Kalkberghöhle die erdgeschichtlich herausragendste Erscheinung des Segeberger Karstgebietes. Sie ist ein wichtiges Quartier für Fledermäuse und Heimat für den nur hier vorkommenden Segeberger Höhlenkäfer (Choleva septentrionis holsatica). Westlich der Stadt im Bereich zwischen den Orten Wahlstedt und Hartenholm liegt, bereits im Landschaftsbereich der Geest befindlich, der nach der Stadt benannte Segeberger Forst.
Geschichte
Anfänge
Bad Segeberg verdankt seine Existenz einem Gipsfelsen, dem sogenannten Kalkberg, der nicht erst im Zeitalter des Burgenbaus zur Befestigung im Grenzland zwischen Sachsen und Slawen herausforderte. Knud Lavard erkannte die Wichtigkeit des damals an die ca. 120 Meter hohen Bergs und legte um 1128 in der Absicht, dort eine Burg zu errichten, „mansiunculas“ (Unterkünfte) darauf an. Diese erste mittelalterliche Bergbesatzung wurde jedoch im Auftrag Adolfs I. von Schauenburg und Holstein, der um Macht und Einfluss fürchtete, 1130 wieder beseitigt. Der Mönch und Missionar der Wagrier und Abotriten, Vizelin, machte Kaiser Lothar auf die strategische Bedeutung des Kalkbergs aufmerksam, woraufhin dieser 1134 eine erste Burg darauf errichten ließ, die den Namen Siegesburg (daher Segeberg) erhielt. Unweit des Berges wurden eine erste Kirche und frühe Klosteranlagen errichtet. Doch als wenige Jahre darauf Kaiser Lothar starb, „nutzte Pribislaw von Lübeck die Gelegenheit, raffte eine Räuberbande zusammen und zerstörte den Burgflecken Segeberg und alle umliegenden Orte, wo Sachsen wohnten, gründlich“ (Helmold von Bosau). Erst 1143 wurde die Burg von Adolf II. wiederhergestellt. Vizelin verlegte das nach Neumünster/Faldera ausgewichene Kloster nach Högersdorf, slawisch Cuzalina, und widmete sich verstärkt der Missionstätigkeit. Seit 1152 war südlich der Stadt, bei Gieschenhagen, ein mittelalterliches Hospital für Leprakranke nachweisbar, das St. Jürgenshof genannt wurde.
In den 1230er Jahren erhielt Segeberg das Lübecker Stadtrecht.
Ausbau Segebergs seit dem 15. Jahrhundert
Von Gerhard II. und Gerhard III. wurde die Befestigungsanlage auf dem Kalkberg ausgebaut, die 1459 in den Besitz Christians I. von Dänemark kam. Lange war Segeberg Sitz des königlich-dänischen Amtmannes. Der bekannteste von ihnen war Heinrich Rantzau im 16. Jahrhundert unter Friedrich II. von Dänemark. Unter Heinrich Rantzau wurde die 1534 während der Grafenfehde vom Lübecker Feldherrn Marx Meyer fast völlig zerstörte Stadt wieder aufgebaut. In der Blütezeit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts entstanden in der Folge einige wichtige Bauwerke in Segeberg, zum Beispiel das Rantzau-Palais, die Segeberger Pyramide (von der nur Überreste in der Rantzau-Kapelle erhalten sind) sowie ein Obelisk (von dem die untere Hälfte erhalten ist). Ein wieder aufgebautes Bürgerhaus von 1541 überdauerte als einziges alle nachfolgenden stürmischen Zeiten. Heute befindet sich darin das städtische Museum. Auf der bekannten, gleichfalls von Heinrich Rantzau beauftragten Stadtansicht der Frühen Neuzeit von Braun und Hogenberg sind alle wichtigen Gebäude abgebildet.
Die Burg wurde am Ende des Dreißigjährigen Krieges 1644 von den Schweden als Vergeltungsmaßnahme zerstört, der Berg anschließend erstmals vom Gipfel her zur Gipsgewinnung abgebaut. Heute ist von der einstigen Burg nur noch ein Rest des im Kalkberg angelegten, ursprünglich ca. 84 Meter tiefen Burgbrunnens erhalten. Die Stadt wuchs in der Folgezeit mit der Nachbargemeinde Gieschenhagen zusammen.
Die Segeberger Stadtcollegien beschlossen unter dem seit 1820 amtierenden Bürgermeister Ernst Esmarch, die Schleswig-Holsteinische Erhebung 1848 gegen den dänischen König mitzutragen. Nach dem verlorenen Krieg wurde Esmarch 1852 vom König entlassen. 1840 wurde das Schullehrerseminar für Holstein, das anfangs auch Esmarch leitete, aus Kiel hierher verlegt.
Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts (1875) bekam Segeberg Bahnanschluss.
Entstehung des Solbades Segeberg
Durch den Abbau von Gips am Kalkberg (er wurde u. a. beim Bau des Lübecker Doms und der Segeberger Marienkirche verwendet) liegt der Gipfel heute nur noch 91 Meter, statt ehemals 120 m ü. NN. Das hier 1868 in einer Tiefe von 152 Meter, später auch in der Feldmark des nahen Stipsdorf erbohrte Steinsalzlager konnte wegen eingedrungenen Wassers nicht abgebaut werden; doch wurde die abfließende Sole mit einem Salzgehalt von etwa 20 bis 25 Prozent einige Zeit später für das Solbad benutzt.
Als Segeberg 1924 das Recht zuerkannt wurde, sich Bad zu nennen, hatte es die beste Zeit seines Curbetriebs bereits hinter sich. 1884 hatte der Kaufmann Heinrich Wickel, der in Helsinki vermögend geworden war, zu Soolbädern in sein Haus Oldesloer Straße 20 eingeladen und damit einen zeittypischen Gründungsrausch ausgelöst, der 1885 zum Bau eines pompösen Kurhauses (Architekten: Vermehren und Dohrn aus Hamburg) am Steilufer des Großen Segeberger Sees führte sowie zur Anlage von 14 Straßen in diesem Bereich und der Nachbargemeinde im Norden, Klein Niendorf, die 1937 eingemeindet wurde. Kurhaus und Park befanden sich in dieser Gemarkung, von wo aus das Unternehmen „Solbadkomplex“ mit der „Gaststätte Bellevue“ seinen Lauf nahm. Der Nachbarstadt Oldesloe, die schon seit 1813 Kurort war, sich aber erst ab 1910 Bad nennen durfte, wurde der Badeinspektor abgeworben. Als das Unternehmen im Strudel eines Betrugsskandals zu versinken drohte, gründeten einflussreiche Segeberger Bürger eine Aktiengesellschaft und führten es in ruhigere Gewässer. Zu den Kurgästen zählte 1885 und 1886 Martha Bernays aus Wandsbek, Braut des später weltberühmten Begründers der Psychoanalyse, Sigmund Freud.
Im Jahre 1913 heißt es in einem Bäderführer für Schleswig-Holstein und Lauenburg, Artikel Sol- und Moorbad Segeberg: „Das eigentliche Solbad liegt prächtig. Die Anlage besteht aus dem Badehause, dem Kurhotel und dem Logierhause. Alle Gebäude sind durch vollständig geschlossene Wandelbahnen miteinander verbunden und bilden einen monumentalen Bau von ragender Schönheit. Unmittelbar am See, auf einer 20 Meter hohen Terrasse gelegen, ist der Anblick des erleuchteten Kurhauses von geradezu feenhafter Wirkung.“ Im Ersten Weltkrieg brach der Kurbetrieb weitgehend zusammen und erholte sich in der folgenden krisenhaften Zeit nicht wieder. 1932 wurde die kränkelnde Aktiengesellschaft von der städtischen Solbad-GmbH übernommen, die freilich auch nicht verhindern konnte, dass das Kurhaus 1968 als nicht mehr wirtschaftlich abgerissen wurde; seine Trümmer wurden in einer sauren Wiese am Großen Segeberger See verklappt. An die Stelle des einstigen Kurhauses sind Gastronomie- und Klinikhochbauten getreten.
Zeit des Nationalsozialismus
Im Kreis Segeberg gelangen der NSDAP frühe Wahlsiege ab 1930. Der später führende Deutsche Christ, später Kommandeur in der Einsatzgruppe C, Ernst Szymanowski war ab Oktober 1933 durch Einflussnahme der lokalen Naziführer Propst in Bad Segeberg. Am 30. Juni 1933 wurde der Ortsgruppenleiter der NSDAP und SA-Führer Edgar Jeran bis September 1934 auch kommissarischer Bürgermeister und entließ jüdische Mitarbeiter (Grund für den Selbstmord Melanie Anuschats).
Am Ende hinterließ er der Stadt eine „inzwischen irreversible und in der Bevölkerung längst ungeliebte, offene Großbaustelle“. Er hatte im Februar 1934 ohne Ratsbeschluss die Anlage der Nordmark-Feierstätte in der durch den Gipsabbau am Kalkberg entstandenen Grube initiiert. Für die Genehmigung des auch als Arbeitsbeschaffung gedachten Projektes wandte Jeran sich an das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, das diese noch im März 1934 erteilte. Den 1934 bis 1937 nach Plänen des Regierungsbaumeisters Fritz Schaller vom Nationalsozialistischen Arbeitsdienst, ab 1935 vom Reichsarbeitsdienst zur Nordmarkfeierstätte ausgebauten Thingplatz eröffnete 1937 Joseph Goebbels. Für den Transport der Arbeiter aus dem 10 km entfernten Arbeitsdienst-Lager Schafhaus wurden umständlich durch die Gemeinde zur propagandistisch verkündeten Kosteneinsparung ca. 90 Fahrräder angeschafft, um einen LKW-Transport zu vermeiden. Dennoch stiegen die fahrlässig unterschätzten Baukosten von ca. 20.000 RM auf ca. 110.000 RM. Seine Ersetzung durch einen ordentlichen Bürgermeister im September 1934 könnte außer mit seinem Finanzchaos mit der Zurückdrängung der radikalen SA nach dem angeblichen Röhm-Putsch zusammenhängen.
Im heutigen Kalkbergstadion finden seit 1952 alljährlich die Karl-May-Spiele, lokale Veranstaltungen sowie in den nachfolgenden Jahrzehnten Open-Air-Konzerte statt.
Im Zweiten Weltkrieg blieb Bad Segeberg von alliierten Luftangriffen verschont, trotz eines in der nahen Segeberger Heide liegenden Marinearsenals, das aber bis zum Kriegsende von den Alliierten nicht entdeckt wurde.
Während der Schlacht um Berlin, unmittelbar nach dem letzten Geburtstag Hitlers, am 20. April 1945, kamen vorbereitete Evakuierungsmaßnahmen der Reichsregierung, Reichsministerien und dem Sicherheitsapparat zur Ausführung. Alle Reichsminister sollten sich im dreißig Kilometer nordöstlich von Bad Segeberg gelegenen Eutin sammeln, da der Raum Eutin-Plön zu dieser Zeit noch kampffrei war. Ende April 1945 hatte Reichsfinanzminister Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk seinen Wohnsitz beim Landrat Mohl in Bad Segeberg. Über die heutige Bundesstraße 432 fuhr dieser von dort täglich in seiner Maybach-Limousine nach Eutin und Plön, um dort an Gesprächen der verbliebenen Reichsregierung teilzunehmen. Am 2. Mai trafen sich des Weiteren in einem Waldstück zwischen Bad Segeberg und Bad Bramstedt der SS-Reichsführer Heinrich Himmler und Reichsminister Albert Speer. Im Anschluss zu diesem Treffen ließ sich Himmler über die Reichsstraße 206 nach Bad Bramstedt fahren, wo sich dieser von Wehrmachtsoffizieren über die militärische Lage informieren ließ. Am selben Tag flüchtete Hitlers Nachfolger Karl Dönitz mit der letzten Reichsregierung nach Flensburg-Mürwik. Auch von Krosigk verließ den Wohnsitz beim Landrat Mohl und flüchtete in den Sonderbereich Mürwik. Am 2. Mai erteilte Dönitz zudem den Befehl, die Truppen aus Hamburg abzuziehen. General Blumentritt vereinbarte mit den Briten eine Rückzugslinie vierzig Kilometer nordwestlich von Hamburg. Am 3. Mai 1945 begleitete der Kampfkommandant von Hamburg Alwin Wolz die von Hans Georg von Friedeburg geleitete deutsche Delegation zum britischen Hauptquartier bei Lüneburg. In der Villa Möllering unterschrieb Wolz sogleich die Bedingungen zur Übergabe der Stadt Hamburg. Noch am Nachmittag des 3. Mai 1945 marschierten die britischen Soldaten in Hamburg ein. Am selben Tag besetzten auch die Soldaten der elften britischen Panzerdivision mit ihren über hundert Panzern kampflos die Stadt Bad Segeberg. Der britische Kommandant richtete sich auf dem Marktplatz in einer Ansprache an die Bevölkerung. Er erklärte, dass der Krieg in Bad Segeberg vorbei sei und dass jeder sich an die Anweisungen der Briten zu halten habe, damit nichts zu befürchten sei. Einen Tag später am, 4. Mai 1945 unterschrieb Hans-Georg von Friedeburg bei Lüneburg im Auftrag von Dönitz die Kapitulation aller deutschen Truppen in Nordwestdeutschland, den Niederlanden und Dänemark. Der Zweite Weltkrieg endete schließlich mit der bedingungslosen Kapitulation am 8. Mai. Aber erst am 23. Mai 1945 wurden die Mitglieder der letzten Reichsregierung mit Karl Dönitz und dem Grafen Schwerin von Krosigk von den Briten in Mürwik verhaftet. Das Kriegsende und den Sieg feierten die britischen Soldaten in Bad Segeberg im Kalkbergstadion.
Bad Segebergs Einwohnerzahl hatte sich in und nach dem Krieg durch den Zuzug zahlreicher Flüchtlinge verdoppelt. Bad Segeberg versuchte die Flüchtlinge auf umliegende Dörfer zu verteilen.
Bevölkerungsentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl ab Mai 1987 | ||||||||||
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Jahr | 1987 | 1995 | 2003 | 2004 | 2005 | 2007 | 2009 | 2011 | 2012 | 2018 |
Einwohner | 14.584 | 15.595 | 16.076 | 15.931 | 15.975 | 16.013 | 15.877 | 15.713 | 15.767 | 17.267 |
Religionen
Christen
Die Mehrzahl der Einwohner ist evangelisch-lutherisch, es gibt drei evangelische Kirchengebäude. Außerdem gibt es eine katholische, eine neuapostolische und eine baptistische Gemeinde sowie eine Gemeinde Gottes und eine Gemeinde der Zeugen Jehovas.
Juden
1730 ließen sich die ersten Juden in Segeberg nieder. 200 Jahre lang gestalteten sie eine kleine, lebendige Gemeinde mit knapp 100 Mitgliedern. 1792 legten sie ihren Friedhof an, der bis 1936 in Gebrauch war. Im evangelischen Dom St. Marien hängen zwei Kronleuchter, die der Jude Claus Schnack (1684–1738) stiftete, dessen Grabstein bis heute vor der Kirche steht. 1842 wurde in der Lübecker Straße 2 die Synagoge geweiht (1938 geschändet, 1962 abgerissen).
Ab 1908 unterhielt die Gemeinde ein Kinderheim, das ab 1920 Sidonie-Werner-Heim genannt wurde (die heutige Villa Flath) und ein Haus für sprachauffällige Mädchen („Bachmeier-Institut“).
Von knapp 90 jüdischen Bürgern Segebergs sind mindestens 55 namentlich bekannt, die nach 1933 ermordet oder in den Tod getrieben wurden. Als einziger Jude überlebte Jean Labowsky die Nazidiktatur in Segeberg, der 1946 bis 1952 Stadtdirektor war. Im Sommer 2007 wurde eine Straße nach ihm benannt.
Seit 2002 gibt es vorwiegend auf Grund der jüdischen Zuwanderung aus den GUS-Staaten wieder eine jüdische Gemeinde in Bad Segeberg. Auch der Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Schleswig-Holstein (K.d.ö.R.) hat seinen Sitz in Bad Segeberg. Am 24. Juni 2007 eröffneten Ministerpräsident Peter Harry Carstensen und Landesrabbiner Walter Rothschild das neue jüdische Gemeindezentrum „Mishkan HaZafon“ (Stiftszelt des Nordens).
Politik
Stadtvertretung
Seit der Kommunalwahl am 14. Mai 2023 sind die 30 Sitze (2018: 27) der Stadtvertretung wie folgt verteilt: 11 Sitze für die CDU, 8 Sitze für die Wählergemeinschaft BBS, sechs Sitze für die SPD, 5 Sitze für Bündnis 90/Die Grünen. Die FDP ist nicht mehr im Stadtrat vertreten. Vorsitzende der Stadtvertretung und damit Bürgervorsteherin ist seit 2018 Frau Monika Saggau (CDU); 2023 wurde sie im Amt bestätigt.
Wappen
Blasonierung: „Auf einem von Silber und Blau im Wellenschnitt geteilten Dreiberg in Silber eine rote Ziegelburg, bestehend aus einer beiderseits von je zwei runden, niedrigen Zinnentürmen flankierten Zinnenmauer mit schwarzer, rundbogiger Toröffnung, darin ein hochgezogenes, goldenes Fallgitter, und aus einem hohen Mittelturm hinter der Mauer mit blauem, in eine Kugel auslaufendem Spitzdach und einer beiderseits ausladenden, durch schräge Streben unterstützten Zinnenplatte; der Turm beiderseits auf der Höhe der Mauer besteckt mit einer an blauer Stange schräg herausragenden, silbernen, hochrechteckigen Flagge mit rotem Zackenrand.“
Flagge
Blasonierung: „In der Mitte eines weißen, oben und unten von einem schmalen, roten Streifen begrenzten Tuches, etwas zur Stange hin verschoben, die Burg des Stadtwappens, doch mit weißer Toröffnung und blauem Fallgitter.“
Städtepartnerschaften
Bad Segebergs Partnerstädte sind:
- Riihimäki, Finnland, seit 1954
- Kiryat Motzkin, Israel, seit 1984
- Teterow, Deutschland, seit 1990
- Vöru, Estland, seit 1991
- Złocieniec, Polen, seit 1995
Wirtschaft
Verkehr
In Bad Segeberg kreuzen sich die Bundesstraßen 206 und 432 mit der Bundesautobahn 21. Unmittelbar nördlich von Segeberg zweigt die B 205 von der A 21 Richtung Neumünster ab. Die A 20 soll in den nächsten Jahren nach Bad Segeberg verlängert werden. Es gibt eine Debatte darüber, ob der südliche Teil der B 432 stillgelegt und auf die jetzige Trasse der B 206 verlegt werden soll.
Seit 1875 besteht ein Bahnhof an der eingleisigen Bahnstrecke Neumünster–Bad Oldesloe. Der Abschnitt nach Neumünster war vom 29. September 1984 bis zum 15. Dezember 2002 im Personenverkehr stillgelegt. Seitdem wird die Strecke von Bad Oldesloe bis Neumünster von der Eisenbahngesellschaft nordbahn als Regionalbahn RB 82 (früher R 11) (bis Rickling im Hamburger Verkehrsverbund) betrieben. Der Bahnhof wurde dafür um einige hundert Meter nach Norden in ein Industriegebiet verlegt. In diesem Bereich befand sich von 1911 bis 1961 der Kieler Kleinbahnhof der Kleinbahn Kiel–Segeberg. Südlich des alten Segeberger Bahnhofs lag zwischen 1916 und 1964 der Lübecker Kleinbahnhof der Lübeck-Segeberger Eisenbahn, auf deren Trasse heute die Bundesstraße 206 nach Osten aus der Stadt nach Lübeck führt.
Ansässige Unternehmen
Überregional bekannt ist Möbel Kraft. Das Unternehmen wurde 1893 in Bad Segeberg gegründet und ist heute mit 45.000 Quadratmetern Verkaufsfläche das größte Möbelhaus in Norddeutschland. Größtes Unternehmen mit über 2000 Mitarbeitern sind die Segeberger Kliniken. Mit einem Herz- und Gefäßzentrum und einer der größten neurologischen Rehabilitationskliniken in Deutschland ist das Unternehmen weit über die Grenzen Schleswig-Holsteins hinaus bekannt. Bad Segeberg ist der Sitz der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein und der Ärztekammer Schleswig-Holstein.
In Bad Segeberg erscheinen die Segeberger Zeitung sowie eine Lokalausgabe der Lübecker Nachrichten. Radio Bad Segeberg ist ein Außenstudio des Offenen Kanals Lübeck. Als Anzeigenblätter mit lokaler Berichterstattung erscheinen Basses Blatt (Basses Blatt Verlag GmbH), der nord express (C. H. Wäser) sowie das Stadtmagazin Bad Segeberg (Regenta GmbH).
Schulen und Bildungseinrichtungen
Allgemeinbildende Schulen
Schülerzahlen aus dem Schuljahr 2019/2020.
- Förderzentren (FöZ)
- Schule am Kastanienweg (FöZ emotionale und soziale Entwicklung), Kastanienweg, 46 Schüler in 9 Klassen, 6 Betreute
- Trave-Schule (FöZ Geistige Entwicklung), Burgfeldstraße, 103 Schüler in 13 Klassen, 15 Betreute
- Grundschulen (GS)
- Franz-Claudius-Schule (GS und FöZ Lernen), Falkenburger Straße, GS: 240 Schüler in 11 Klassen, FöZ: 41 Schüler in 4 Klassen, 147 Betreute
- Heinrich-Rantzau-Schule, Schillerstraße, 362 Schüler in 16 Klassen
- Theodor-Storm-Schule, Theodor-Storm-Straße, 244 Schüler in 12 Klassen
- Gemeinschaftsschulen (GemS)
- GemS am Seminarweg, Am Seminarweg, 445 Schüler in 29 Klassen
- Schule am Burgfeld (GemS mit gymnasialer Oberstufe), Falkenburger Straße, 776 Schüler in 37 Klassen
- Gymnasien
- Dahlmannschule, Am Markt, 759 Schüler in 31 Klassen
- Städtisches Gymnasium, Hamburger Straße, 779 Schüler in 33 Klassen
Berufsbildende Schulen
- Regionales Berufsbildungszentrum (BBZ) Bad Segeberg, Theodor-Storm-Straße, 2614 Schüler in 142 Klassen.
- Gesundheits- und Krankenpflegeschule der Segeberger Kliniken, Krankenhausstraße, 9 Schüler in 5 Klassen
- Ausbildungszentrum für Ergotherapie, Marienstraße, 65 Schüler in 3 Klassen
Schülerzahlen aus dem Schuljahr 2019/2020.
Sonstige Bildungseinrichtungen
- Imkerschule
Die Schleswig-Holsteinische Imkerschule in Bad Segeberg gehört zu den ältesten Imkerschulen in Deutschland. Sie wurde auf Initiative von Detlef Breiholz vom Schleswig-Holsteinischen Imkerverband in Preetz gebaut und 1908 eingeweiht. Der erste Leiter der Schule war Imkermeister H. Witt aus Havetoft. Als vordringliche Aufgabe sah der Verband damals die Notwendigkeit der Umschulung der Imker zur Gewinnung von Buchweizenhonig statt Heidehonig. Auch wurde die Einführung der Kasten- und Magazinimkerei (in Segeberger Beuten) statt der Haltung in Strohkörben propagiert. 1926 erhielt die Imkerschule die Anerkennung als „Staatlich anerkannte Lehr- und Versuchsanstalt für Bienenzucht Berufsfachschule für Imker“. 1930 wurde die Schule nach Bad Segeberg verlegt und von der Landwirtschaftskammer übernommen. Hier ist sie auch noch heute, wenn auch an einem anderen Platz und in verkleinerter Form. Träger ist wieder der Landesverband Schleswig-Holsteinischer und Hamburger Imker.
- Volkshochschule Bad Segeberg, Lübecker Straße
Bauwerke und Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Kulturdenkmale in Bad Segeberg stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale. Das höchste Gebäude der Stadt ist der Fernmeldeturm Bad Segeberg.
Kalkberg
Bereits im Jahre 1884, mit Beginn des Kurbetriebs, bemühte sich ein Verschönerungsverein um den Erhalt des Rest-Kalkberges, den er in Folge bepflanzte, mit Wegen und Bänken ausstattete und auf dem Gipfel mit einem Fernrohr bestückte. In dem Maße, in dem die Bedeutung des Gipfels als beliebter Aussichtspunkt für den wachsenden Fremdenverkehr ins Bewusstsein rückte, wurde der Gipsabbau begrenzt. Als Ersatz einer ursprünglichen Schutzhütte errichtete der Verein 1903 die erste Gastronomie, das „Bergschlösschen“ auf dem Berg, das nach dem Zweiten Weltkrieg seine weitgehend bis heute reichende Gestalt erhielt. Mit der Entdeckung der Kalkberghöhle im Jahre 1912 und der Einrichtung einer NS-Kultstätte 1934 bis 1937 gewann auch der Kalkberg selbst weiter an Bedeutung. Zuletzt wurde 1955 vom Gipfelweg aus ein Zugang zum Rand des rund 43 Meter tiefen Burgbrunnens gebaut, der einen Blick in den anfangs beleuchteten Brunnenschacht gewährt. Nach wie vor beliebter Aussichtspunkt, reicht der Blick vom Gipfel rundum weit ins Land und bei guter Sicht bis zu den Kirchtürmen Lübecks.
Kalkberghöhle
Die Kalkberghöhle ist die nördlichste Schauhöhle und die nördlichste Karsthöhle Deutschlands. Entdeckt wurde sie 1913. Hier finden Führungen auf dem früher rund 600 Meter langen, inzwischen aus Sicherheitsgründen auf rund 300 Meter verkürzten, Führungsweg statt. Die Höhle wird von vielen Asthmatikern besucht, da sie eine Luftfeuchtigkeit von fast 100 Prozent aufweist. Zudem gibt es in der Kalkberghöhle eine nur hier vorkommende Tierart, den Segeberger Höhlenkäfer.
Noctalis – Welt der Fledermäuse
Auf vier Stockwerken und über 560 Quadratmetern Ausstellungsfläche erfährt man im Noctalis viel Wissenswertes über Fledermäuse. Im oberen Stockwerk befindet sich ein Noctarium, in dem über 100 Kurzschwanzblattnasen leben.
Wasserturm
Der in der Nähe des Kalkbergs aufragende 40 Meter hohe Wasserturm wurde Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet. Heute ist er nicht mehr in seiner ursprünglichen Funktion in Betrieb. Ein Architekt nutzte den Wasserturm, nachdem er einen Fahrstuhl eingebaut hat, zwischenzeitlich als privaten Wohnsitz. Seit August 2020 ist der Wasserturm ein Hotel.
Museum Alt-Segeberger Bürgerhaus
Das älteste Haus Bad Segebergs liegt in der Lübecker Straße in der Segeberger Altstadt direkt neben dem Rathaus. Nach dem Stadtbrand von 1534 war das Bürgerhaus bereits im Jahre 1541 als Hallenhaus in Fachwerkbauweise entstanden und wurde in den folgenden Jahrhunderten etliche Male umgebaut und erweitert. Seit seiner grundlegenden Sanierung 1963/64 diente es bis 2011 als „Heimatmuseum“ der Stadt Bad Segeberg. Mit der Übernahme der Trägerschaft durch die Volkshochschule Bad Segeberg im darauf folgenden Jahre zeigt das nunmehrige „Museum“ in seinen historischen Räumen zwei neu konzipierte Dauerausstellungen zur Entwicklung bürgerlicher Wohnkultur seit der Frühen Neuzeit und zur 800-jährigen Stadtgeschichte Segebergs.
Altes Rathaus
Neben dem neuen Rathaus in der Lübecker Straße liegt das Alte Rathaus, ein anmutiger Bau aus dem Biedermeier, als Segeberg mit Gieschenhagen vereint wurde. Über die Stufen ist Theodor Storm gegangen, als er um seine Cousine Constanze, die Tochter des damaligen Bürgermeisters Johann Philipp Esmarch, warb, die 1846 hier im Rathaus seine Frau wurde.
Marienkirche
Im Stadtzentrum steht die Marienkirche, eine dreischiffige Backsteinbasilika im romanischen Stil – ähnlich den jüngeren Domen in Lübeck und Ratzeburg.
Rantzau-Kapelle
Heinrich Rantzau errichtete 1588 auf einem Hügel an der Hamburger Straße die Segeberger Pyramide zum Andenken an König Frederik II. von Dänemark. Da er sie aus dem Mineral des Kalkbergs (Anhydrit) bauen ließ, das unter Wassereinfluss Volumen und Kristallstruktur verändert, verfiel sie ebenso wie der benachbarte Rantzau-Obelisk. Die Überreste wurden 1770 mit der heutigen Kapelle überbaut. Darin ist die originale Gedenktafel aus dem 16. Jahrhundert noch zu besichtigen, ein lateinisches Denkmal der Freundschaft zwischen einem Deutschen und einem Dänen aus einer für Schleswig-Holstein segensreichen Epoche, die sich nicht zuletzt der dänischen Herrschaft (pax danica) verdankte.
Versöhner-Kirche
In der Südstadt ist an der Falkenburger Straße die Versöhner-Kirche zu finden. Dieser Bau wurde 1964 eingeweiht und wird heute als Gemeindekirche sowie als Jugendkirche des Kirchenkreises Segeberg genutzt. Als solche ist sie Eventkirche.
- Marienkirche
- Marienkirche von der Fußgängerzone
- Entwurf der Rantzau-Kapelle aus dem Jahre 1584
- Von Heinrich Rantzau 1588 gesetzte Erinnerungstafel für Frederik II. in der heutigen Rantzau-Kapelle.
Dahlmannschule
Der Marienkirche gegenüber am Markt liegt das frühere Lehrerseminar von Holstein (1839–1925), seit 1927 Gymnasium mit dem Namen Dahlmannschule, benannt nach Friedrich Christoph Dahlmann. Mit den Seitenflügeln für Hausmeister- und Direktorenwohnung ein Bau von klassizistischer Symmetrie, durch die Aufstockung nach einem Brand 1915 etwas überhöht. Die Dahlmannschule wird heute von circa 800 Schülern besucht. Es unterrichten circa 60 Lehrer. Hier legten Malte Hossenfelder, Reinhard Brandt, Günter Willumeit und Maria Jepsen das Abitur ab.
Landesturnierplatz
Auf der Rennkoppel an der Eutiner Straße fand 1905 der erste Pferderenntag statt. Das Gelände wurde in den Folgejahren als Turnierplatz mit zwei Dressurplätzen und einem Abreitplatz sowie einer Zuschauertribüne, einem Presse- und einem Richterturm ausgebaut. Seit 1929 ist die Rennkoppel Landesturnierplatz des Landes Schleswig-Holstein im Eigentum der Stadt Bad Segeberg. Alljährlich finden hier mehrere große Pferdesportveranstaltungen statt, so das Fest des Pferdesports, das Deutsche Quadrillen-Championat, das Bundesbreitensportfestival der Reiterei mit über 1000 aktiven Teilnehmern und die Landespferdeleistungsschau Schleswig-Holstein mit der Deutschen Meisterschaft der Fahrer sowie der Schleswig-Holstein/Hamburger Meisterschaft in Dressur und Springen. 1975 wurde gleichzeitig mit diesem Landesturnier die Europameisterschaft der ländlichen Reiter durchgeführt.
Auf dem Landesturnierplatz fand von 1962 bis 2007 jedes Jahr das öffentliche Gelöbnis der Holsteiner Grenadiere statt, die bis zur Auflösung des Panzergrenadierbataillons 182 am 31. Dezember 2008 in Bad Segeberg stationiert waren.
Wanderwege
Durch die Stadt verläuft der Naturparkweg, der die fünf Naturparks in Schleswig-Holstein für Wanderer verbindet. Im Norden noch auf Stadtgebiet befindet sich das Natura-2000-Naturschutzgebiet Ihlsee und Ihlwald.
Verschiedene Denkmäler
In der Bismarckallee 5 befindet sich die Kunsthalle Otto Flath. Dasselbe und zwei weitere Häuser der Bismarckallee bildeten bis 1939 das Sidonie-Werner-Heim, eine Einrichtung für bedürftige jüdische Kinder, benannt nach der Hamburger Sozialpolitikerin Sidonie Werner.
An der Gabelung von Kurhausstraße und Große-See-Straße steht ein Brunnen mit der anmutigen Figur einer halb Knienden, geschaffen 1928 von dem ungarischen Bildhauer und Glasmaler Ervin Bossányi, der vor dem Nationalsozialismus nach England floh, wo er unter anderem für die Kathedrale von Canterbury eindrucksvolle Glasfenster schuf. Die Brunnenfigur wurde in der Nacht auf den 1. Januar 2013 von unbekannten Rowdys zerstört und ist nach der Restaurierung durch den Lübecker Bildhauer Josef Farkas seit 2014 wieder aufgestellt.
Vor der Jugendherberge am Kastanienweg findet sich eine Keramik von Tina Schwichtenberg: „Tipis der Sioux“.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Karl-May-Spiele am Kalkberg (Freilichtbühne)
- Europäische Fledermausnacht
- die Marienkirche ist eine der Spielstätten des Schleswig-Holstein Musik Festivals
- Landesbreitensportfestival Schleswig-Holstein
Sportvereine
Zu den wichtigsten Sportvereinen gehören u. a. Eintracht Segeberg, MTV Segeberg und die Segeberger Power Dogs, ein Hundesportverein.
Fördervereine
Für gesellschaftliches Engagement in Bad Segeberg stehen unter anderem der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Bad Segeberg e. V., der Förderverein der Marienkirche e. V. und der Kindervogelschießenverein von Bad Segeberg e. V.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Heinrich von Hatten (um 1580–1655), Jurist, Syndikus in Lübeck und Gesandter zu den Verhandlungen (Westfälischer Friede 1648)
- Emil von Berger (1813–1900), preußischer General
- Karl Lorentzen (1817–1888), Altphilologe und Journalist
- Carl von Rosen (1819–1891), königlich-dänischer Oberpräsident und Kammerherr
- Alfred von Rosen (1825–1912), Regierungspräsident
- Sigismund von Rosen (1827–1864), königlich dänischer Stabsoffizier
- Godhard Prüssing (1828–1903), Ingenieur und Zementfabrikant
- Jonas von Rosen (1834–1881), Jurist, preußischer Landrat
- Karl Wilhelm Augustin (1845–1932), Gymnasiallehrer und Entomologe
- Konrad von Moltke (1861–1937), preußischer Generalmajor
- Karl Storch der Ältere (1864–1954), Maler
- Christian Bruhn (1868–1942), Begründer der Westdeutschen Kieferklinik
- Johannes Rode (1889–1947), Polizist und Lagerkommandant
- Walter Tralau (1904–1975), Architekt und Baubeamter
- Friedrich Noll (1920–1993), Politiker (SPD)
- Hilda Kühl (1921–2014), hoch- und niederdeutsche Autorin
- Malte Hossenfelder (1935–2011), Altphilologe und Philosoph
- Volker Dose (* 1940), Physiker
- Lieselott Blunck (* 1942), Politikerin (SPD)
- Peter Chatel (1943–1986), Schauspieler
- Borusso von Blücher (* 1944), Diplomat
- Horst Pöttker (* 1944), Medienwissenschaftler
- Rainer Burchardt (1945–2022), Journalist
- Maria Jepsen (* 1945), Bischöfin
- Helmut Trotnow (* 1946), Historiker
- Kurt Hahlweg (* 1947), Psychologe und Professor
- Sven Thomas (* 1947), Rechtsanwalt und Strafverteidiger
- Astrid Höfs (* 1948), Politikerin (SPD)
- Hartmut Idzko (* 1948), Fernsehjournalist
- Peter Stoltenberg (* 1949), Politiker (Bündnis 90/Die Grünen)
- Norbert Morkes (* 1951), Bürgermeister von Gütersloh
- Christian Habicht (1952–2010), Schauspieler
- Ulrike Hillmann (* 1953), Richterin
- Stefan Gieltowski (* 1954), Politiker (SPD)
- Ingo Rehberg (* 1954), Physiker
- Marlis Tepe (* 1954), Bundesvorsitzende der GEW
- Albrecht Puhlmann (* 1955), Dramaturg und Intendant
- Olaf Böttger (1956), Politiker (CDU)
- Jens Haustein (* 1956), Germanist
- Wolfgang Dudda (* 1957), Politiker (Piraten)
- Bernd Jorkisch (* 1957), Unternehmer
- Siegfried Grotherr (* 1958), Betriebswirt, Steuerberater und Professor für BWL
- Ines Strehlau (* 1959), Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen)
- Claus Christian Claussen (* 1961), Jurist und Politiker (CDU)
- Robert Eder (* 1961), Schauspieler
- Detlef Kuhlbrodt (* 1961), Autor
- Stefan Studt (* 1961), Politiker (SPD)
- Detlev Buck (* 1962), Filmregisseur, Schauspieler, Drehbuchautor und Filmproduzent
- Jürgen Czarske (* 1962), Elektro- und Informationstechniker
- Christoph Meyns (* 1962), Theologe und Braunschweiger Landesbischof
- Enno Haaks (* 1963), lutherischer Theologe
- Katja Rathje-Hoffmann (* 1963), Politikerin (CDU)
- Ralf Dümmel (* 1966), Unternehmer
- Frauke Kuhlmann (* 1966), Fußball-Nationalspielerin
- Petra Wede (* 1969), Radiomoderatorin und niederdeutsche Autorin
- Julia Westlake (* 1971), Fernsehmoderatorin
- Nils Tegen (* 1972), Jazzmusiker
- Bernd Tödter (* 1974), Neonazi
- Thomas Pregel (* 1977), Schriftsteller und Lektor
- Phillip Stockfleth (* 1977), Kampfsportler
- Karsten Januschke (* 1980), Dirigent
- René Hürter (* 1982), Fernsehpräsentator
- Fabian Bröcker (* 1983), Fußballspieler
- Benjamin Gommert (* 1985), Fußballspieler
- Catharina Nies (* 1985), Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen)
- Ole-Christopher Plambeck (* 1986), Politiker (CDU) und Steuerberater
- Patrick Starke (* 1988), Handballspieler
- Niklas Jakusch (* 1989), Fußballspieler
- Mona Barthel (* 1990), Tennisspielerin
- Jonathan Benninghaus (* 1990), Handballspieler
- Rachel Rinast (* 1991), Fußballspielerin
- Janek Sternberg (* 1992), Fußballspieler
- Maya Rehberg (* 1994), Leichtathletin
- Laura Schultze (* 1994), Handballspielerin
- Morten Behrens (* 1997), Fußballspieler
- Louisa Masciullo (* 1998), Reality-TV-Darstellerin, Moderatorin und Influencerin
- Fiete Arp (* 2000), Fußballspieler
Ehrenbürger der Stadt Bad Segeberg
- 1843: Carl Wilhelm Ludwig von Rosen (1788–1853), dänischer Kammerherr und Amtmann
- 1871: Johann Philipp Ernst Esmarch (1794–1875), Justizrat und Bürgermeister Segebergs
- 1924: Otto W. Jürgens (1874–1962), Rechtsanwalt und belgischer Konsul
- 1929: Christian Friedrich Heinrich Wulff (1870–1936), Schriftsetzer und Zeitungsverleger
- 1971: Otto Flath (1906–1987), Holzbildhauer
- 1973: Artur Kraft (1903–1981), Möbelhausbesitzer
- 2007: Uwe Bangert (1927–2017), Maler, Grafiker und Zeichner
- 2018: Marlies Borchert (* ≈1944), geschäftsführende Gesellschafterin der Segeberger Kliniken GmbH
Persönlichkeiten, die in Bad Segeberg gewirkt haben
- Mola Adebisi (* 1973), Schauspieler
- Walter Alnor (1892–1972), NS-Gebietskommissar und Landrat
- Detlef Breiholz (1864–1929), Imker
- Pierre Brice (1929–2015), Schauspieler
- Martin Ehlers (1732–1800), Pädagoge
- Marcus Grave (1778–1820), Bürgermeister von Bad Segeberg (1817–1820)
- Hermann Hagenah (1890–1948), Lehrer und Landeshistoriker
- Marco Kröger (* 1963), Schauspieler
- Christian Kuß (1769–1853), Prediger und Geschichtsforscher
- Joachim Mähl (1827–1909), Pädagoge und plattdeutscher Autor
- Gojko Mitić (* 1940), Schauspieler
- Waldemar von Mohl (1885–1966), Landrat während der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus
- Paul Pagel (1894–1955), Politiker
- Erol Sander (* 1968), Schauspieler
- Ernst Biberstein (1899–1986), Nationalsozialist
- Heinrich Rantzau (1526–1598), Statthalter des dänischen Königs
- Vizelin (um 1090–1154), Bischof, Priester und Missionar
- Volker von Segeberg, Chorherr
- Sidonie Werner (1860–1932), Sozialpolitikerin
- Günter Willumeit (1941–2013), Humorist und Parodist
- Silvius Wodarz (1930–2018), Forstbeamter und Naturschützer
Literatur
- Adolf Jacob Wilhelm Heimrich: Aus alter Zeit. Wäser Verlag, 1876.
- Ernst Stegelmann: Aus Segebergs alten und jungen Tagen – Bilder aus der Vergangenheit u. Gegenwart. Selbstverlag, 1900.
- Schleswig-Holstein und Lauenburg in seinen Bädern und Sommerfrischen. Kiel o. J. (1913).
- 800 Jahre Segeberg. Hrsg. Stadt Bad Segeberg, Bad Segeberg 1937.
- Die Stadt Bad Segeberg. Bildband. Mit einer geschichtlichen Abhandlung von Horst Tschentscher, Verlag Wäser, Bad Bramstedt 1982.
- Horst Tschentscher: Die Stadt Bad Segeberg. Wäser, Bad Segeberg 1982.
- 850 Jahre Bad Segeberg. Verlag Wäser, Bad Segeberg 1984.
- Hans Siemonsen: Bad Segeberg in neun Jahrhunderten. Wäser, Bad Segeberg 1984, ISBN 3-87883-023-8.
- Antje Erdmann-Degenhardt: Storm aber reiste nach Segeberg. Wäser, Bad Segeberg 1985, ISBN 3-87883-025-4.
- Heimatkundliches Jahrbuch für den Kreis Segeberg. Bad Segeberg 1987 u. a. Jahrgänge.
- Antje Erdmann-Degenhardt: Im Schatten des Kalkbergs, die Geschichte von Burg, Kloster und Stadt Segeberg. Wäser, Bad Segeberg 1988.
- Hans-Peter Sparr: Bad Segeberg. Eine Fotoreise durch die Zeiten. Bad Segeberg. 1992, ISBN 3-928928-00-7.
- Friedrich Gleiss: Jüdisches Leben in Segeberg. Norderstedt 2002, ISBN 3-8311-3215-1.
- Werner Scharnweber: Reisebilder Kreis Segeberg. Temmen, Bremen 2007, ISBN 978-3-86108-955-1.
- Heike Elisabeth Kahl: Der Jürgensweg in Bad Segeberg, Gemarkung Klein Niendorf – Zum Bestand der Straße. Akademische Verlagsgemeinschaft, München 2012, ISBN 978-3-86924-236-1.
Weblinks
Anmerkungen
- ↑ Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2022 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Aasbüttel – Bordesholm. In: Wolfgang Henze (Hrsg.): Schleswig-Holstein-Topographie: Städte und Dörfer des Landes. Band 1. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2001, ISBN 3-926055-58-8, S. 158.
- ↑ Relation Bad Segeberg (442192) bei OpenStreetMap. Abgerufen am 12. Juli 2020.
- ↑ Jürgen Hagel: Wer entdeckte die Kalkberghöhle? Heimatkundliches Jahrbuch des Kreises Segeberg, Bd. 44, S. 91–98.
- ↑ Siehe Daten der Gesellschaft für Leprakunde unter Archivierte Kopie (Memento vom 10. Dezember 2014 im Internet Archive)
- ↑ Walter Kasch: Die Anfänge des Solbades Segeberg. Heimatkundliches Jahrbuch des Kreises Segeberg, Bd. 33, S. 114–144.
- ↑ Hans Siemonsen: Segebergs Erweiterung nach Norden. Heimatkundliches Jahrbuch des Kreises Segeberg, Bd. 7, S. 77–81 in „Segebergs Straßennetz“
- ↑ Hans Siemonsen: Bad Segeberg in neun Jahrhunderten. Verlag C. H. Wäser, Bad Segeberg 1984, S. 48 ff.
- ↑ Friedrich Gleiss: NSDAP und Kirche in Holstein und Segeberg. In: alt-bramstedt. 2001, abgerufen am 20. Januar 2021.
- ↑ Manfred Gailus, Clemens Vollnhals: Für ein artgemäßes Christentum der Tat: Völkische Theologen im »Dritten Reich«. Vandenhoeck & Ruprecht, 2016, ISBN 978-3-8470-0587-2 (google.de [abgerufen am 21. Januar 2021]).
- ↑ 36 Bürgermeister seit 1623. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom am 24. März 2015; abgerufen am 20. Januar 2021. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Stolperstein für Melanie Anuschat (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2022. Suche in Webarchiven.) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. segeberg.de
- ↑ Nils Hinrichsen: Auf braunen Rädern durchs „wilde Nordistan“ – 90 Arbeitsdiensträder im Dienste des Nationalsozialismus. (PDF) In: Knochenschüttler. Zeitschrift für Liebhaber historischer Fahrräder. 2012, S. 14–24 (23), abgerufen am 25. Oktober 2020 (Regionalstudie zum willkürlichen Vorgehen des NS-Regimes (mit Bildern der Baugeschichte)).
- ↑ Vor 80 Jahren: Kalkberg wird NS-Kultstätte ndr.de
- ↑ Stephan Link: „Rattenlinie Nord“. Kriegsverbrecher in Flensburg und Umgebung im Mai 1945. In: Gerhard Paul, Broder Schwensen (Hrsg.): Mai ’45. Kriegsende in Flensburg. Flensburg 2015, S. 20 f.
- ↑ Ernst Piper: Alfred Rosenberg. Hitlers Chefideologe. München 2005, S. 620.
- ↑ LN suchen Zeitzeugen. Vor 70 Jahren ging der Zweite Weltkrieg zu Ende. Lübecker Nachrichten, 14. Februar 2015, abgerufen am 7. Juli 2017.
- ↑ Jörg Wollenberg: Spurensuche hinter den Mauern des Vergessens. In: Heinrun Herzberg, Eva Kammler (Hrsg.): Biographie und Gesellschaft: Überlegungen zu einer Theorie des modernen Selbst. Frankfurt/New York 2011, S. 202.
- 1 2 3 Frank Knittermeier: Das Kriegsende im Kreis Segeberg. Hamburger Abendblatt, 7. Mai 2005; abgerufen am 8. Juli 2017.
- ↑ Bürgerbrief. Mitteilungen des Bürgervereins Lüneburg e. V. Nummer 75, Mai 2015, S. 11 f., abgerufen am 1. Mai 2017.
- 1 2 Bad Segeberg. Vortrag über das Kriegsende. Lübecker Nachrichten, 8. Dezember 2015, abgerufen am 8. Juli 2017.
- ↑ Kollektives Gedächtnis. Kriegsende in Bad Segeberg (Memento vom 25. Juni 2016 im Internet Archive), abgerufen am 8. Juli 2017.
- 1 2 Ausstellung in Bad Segeberg: Fakten und Anekdoten zu 1945 (Memento des vom 14. August 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Kieler Nachrichten, 27. November 2015, abgerufen am 8. Juli 2017.
- ↑ Die Kapitulation auf dem Timeloberg (Memento vom 4. November 2013 im Internet Archive) (PDF, 16. S.; 455 kB). Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Bezirksverband Lüneburg/Stade.
- ↑ Von Goebbels zu Winnetou: Das Kalkbergstadion (Memento vom 14. August 2017 im Internet Archive). ndr.de, 5. Juli 2017, abgerufen am 8. Juli 2017.
- 1 2 Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
- ↑ Website Bad Segeberg – Freunde finden! - Freundschaften erhalten, abgerufen am 29. Oktober 2018
- ↑ Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Verzeichnis der allgemeinbildenden Schulen in Schleswig-Holstein 2019/2020
- ↑ Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Verzeichnis der berufsbildenden Schulen in Schleswig-Holstein 2019/2020
- ↑ (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven.) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Kultur gut erhalten! Abgerufen am 10. Mai 2018.
- ↑ Ein Fest nur für Kinder – Kindervogelschießen. Abgerufen am 10. Mai 2018.
- ↑ Michael Stamp: Marlies Borchert wird Ehrenbürgerin. (Nicht mehr online verfügbar.) Kieler Nachrichten, 10. April 2018, archiviert vom am 6. März 2019; abgerufen am 5. März 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.