Altenau (Oberharz) | |
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Empfangsgebäude, Straßenseite (2023) | |
Daten | |
Betriebsstellenart | Bahnhof |
Lage im Netz | Endbahnhof |
Bahnsteiggleise | 2 |
Abkürzung | HALO |
Eröffnung | 22. April 1914 |
Auflassung | 30. Mai 1976 |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Clausthal-Zellerfeld |
Ort/Ortsteil | Altenau |
Land | Niedersachsen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 51° 48′ 4″ N, 10° 26′ 2″ O |
Höhe (SO) | 478 m |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Niedersachsen |
Der Bahnhof Altenau (Oberharz) war der einzige Bahnhof in der Stadt Altenau im Oberharz. Von 1914 bis 1976 bestand er als Endbahnhof der Bahnstrecke von Langelsheim.
Geschichte
Planung, Errichtung und Inbetriebnahme
Ab 1888 bestanden Pläne, die in Clausthal endende Bahnstrecke von Langelsheim nach Altenau und möglicherweise von dort bis Goslar oder Oker zu verlängern, damit aus der bisherigen Stichbahn eine Durchgangsbahn werden könnte, die in Hinblick auf die in Altenau ansässige Silberhütte Altenau und den einsetzenden Fremdenverkehr rentabler zu betreiben wäre. Erste Vorarbeiten begannen 1908, die eigentlichen Bauarbeiten im Februar 1912. Zur Überquerung mehrerer Gräben und Wasserläufe mussten vier Viadukte errichtet werden, von denen der Hellertalviadukt mit 15 Meter Höhe und 44 Meter Länge der größte war. Am 30. April 1914 wurde der Bahnhof Altenau (Harz) zusammen mit der Streckenverlängerung in Betrieb genommen. Sieben Zugpaare verkehrten täglich zwischen Altenau und Goslar.
Stilllegung und Nachnutzung
Nachdem die Bahnstrecke 1976 stillgelegt und die Gleise demontiert wurden, nutzte ab 1979 der städtische Schützenverein von 1525 das Empfangsgebäude als Schießstand, der Bahnhofsplatz wurde als Camping- und Reisemobil-Stellplatz genutzt. 2017 wurde das Gelände privatisiert und weiterhin als Camping- und Wohnmobilstellplatz genutzt.
Bahnanlagen
Weil die Geländeverhältnisse um Altenau wenig Platz boten, wurde der Bahnhof weit ab der Stadt errichtet. Die Bahnanlagen umfassten ein Hauptgleis, zwei Nebengleise zum Umsetzen und Abstellen von Fahrzeugen, eine 42 Meter lange Holzverladerampe sowie ein Ladegleis mit Kopf- und Seitenrampe. Neben dem Empfangsgebäude mit 130 Meter langem Hausbahnsteig im typischen Harzer Stil gab es noch einen Mittelbahnsteig, welcher 200 Meter lang war. Zum Wenden von Dampflokomotiven gab eine Drehscheibe mit anfangs 14 Meter Durchmesser, welche später auf 16 Meter verlängert wurde. Bedient werden konnte die Drehscheibe sowohl von Hand, als auch mit Druckluft. Zur Versorgung der Dampflokomotiven diente ein aus einer Quelle gespeister Wasserbehälter, welcher den Wasserkran speiste. Im Empfangsgebäude befand sich ein mechanisches Stellwerk der Bauart Jüdel.
Weblinks
Einzelnachweise
- 1 2 Altenau (Oberharz) Alt. In: stellwerke.info. Abgerufen am 11. Mai 2023.
- ↑ Hendschels Telegraph – Eisenbahn-Kursbuch Deutschland, Oesterreich, Schweiz. Kleine Ausgabe Nr. 3. M. Hendschel, Frankfurt am Main Mai 1914, S. VII (deutsches-kursbuch.de [abgerufen am 11. Mai 2023]).
- 1 2 Evert Heusinkveld: Die Innerstetalbahn Langelsheim-Altenau. Kenning, Nordhorn 2007, ISBN 978-3-933613-79-0.