Istanbul Haydarpaşa | |
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Empfangsgebäude vor dem Großbrand | |
Daten | |
Betriebsstellenart | Bahnhof |
Lage im Netz | Endbahnhof |
Bauform | Kopfbahnhof |
Eröffnung | 19. August 1908 |
Auflassung | 2014 |
Architektonische Daten | |
Baustil | Wilhelminischer Stil |
Architekt | Otto Ritter von Kühlmann, Hellmuth Cuno |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Kadıköy |
Ort/Ortsteil | Rasimpaşa |
Provinz | Istanbul |
Staat | Türkei |
Koordinaten | 40° 59′ 46″ N, 29° 1′ 7″ O |
Eisenbahnstrecken | |
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Liste der Bahnhöfe in der Türkei |
Der Bahnhof Haydarpaşa oder Bahnhof Haydarpascha, auch kurz Haydarpaşa genannt, war der Hauptbahnhof Istanbuls für die asiatischen, östlichen Strecken. Er wurde 2014 im Rahmen des Bauprojektes für den Marmaray-Tunnel geschlossen.
Geografische Lage
Der ehemalige Kopfbahnhof liegt auf der asiatischen Seite des Bosporus, innerhalb des Hafengeländes Haydarpaşa. Nördlich des Personenbahnhofes befindet sich der kombinierte Güter- und Hafenbahnhof. Der Bahnhof Haydarpaşa war eine Zwischenstation der Bosporusfähren Eminönü–Kadıköy und Karaköy-Kadıköy.
Geschichte
Der Bahnhof wurde durch die Firma Philipp Holzmann gebaut. Die Pläne für das Empfangsgebäude stammen von den deutschen Architekten Otto Ritter von Kühlmann und Hellmuth Cuno. Der Bahnhof war Ausgangspunkt der Anatolischen Eisenbahn, von der die Bagdadbahn dann später abzweigte. Mit dem Bau wurde am 30. Mai 1906 begonnen. Sämtliche Fenster der Bahnhofshalle gestaltete Otto Linnemann aus Frankfurt am Main. Die Einweihung erfolgte am 19. August 1908.
Im Bahnhof Haydarpaşa begannen die türkischen Bahnlinien in Richtung Anatolien, Iran, Irak und Syrien. Seit 1930 war er Ausgangspunkt des Taurus-Express. Außerdem diente er als Endpunkt der östlichen Linie der S-Bahn Istanbul.
Am 28. November 2010 kam es bei Reparaturarbeiten zu einem Brand, der das Dach und die vierte Etage des Bahnhofsgebäudes zerstörte. Das Dach wurde anschließend nur notdürftig repariert. Anfang Februar 2012 wurde der Fernverkehr zum Bahnhof Haydarpaşa eingestellt. Im Zusammenhang mit dem Marmaray-Projekt, einer Untertunnelung des Bosporus, verlor der Bahnhof ab 2014 auch seine Funktion als Endpunkt der auf der Anatolischen Eisenbahn verkehrenden S-Bahn in die östlichen Vororte Istanbuls.
Planungen
Die Zukunft des Empfangsgebäudes war lange ungewiss, die Gleisanlagen wurden zum Abstellen von Schadfahrzeugen genutzt. Die Planung war zunächst, dass in einem Teil ein Museum, in einem anderen Teil ein Hotel sowie ein Einkaufszentrum eingebaut werden sollten.
Im Frühjahr 2018 wurde diese Planung aufgegeben. Bis zum Herbst 2019 sollte der Bahnhof für den Reiseverkehr wieder hergerichtet werden. Sowohl die Züge des Hochgeschwindigkeitsverkehrs als auch andere Fernzüge und auch wieder die S-Bahn sollen den Bahnhof anfahren. Dies wurde bislang allerdings noch nicht umgesetzt.
Wissenswert
Vor dem Bahnhof steht die Dampflokomotive 20 der Ottoman Railway Company als Denkmallokomotive.
Der Hauptbahnhof Istanbuls für die europäische Seite des Eisenbahnverkehrs ist der Bahnhof Sirkeci.
Weblinks
- Website der Türkischen Staatsbahn TCDD (englisch) (Memento vom 9. April 2006 im Internet Archive)
- Reiseleiter Ahmet Aybar: Zahlreiche Fotos des Bahnhofs
- Jürgen Gottschlich: Ein Symbol wird verramscht. In: die tageszeitung, 21. Februar 2012