Mühltal
Daten
Betriebsstellenart Haltepunkt
Bahnsteiggleise 1
Abkürzung FNR
IBNR 8004350
Preisklasse 6
Eröffnung 27. Dezember 1870
bahnhof.de M-C3-BChltal-1023324
Lage
Stadt/Gemeinde Mühltal
Land Hessen
Staat Deutschland
Koordinaten 49° 49′ 55″ N,  42′ 12″ O
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Hessen
i16i16i18

BW

Der Bahnhof Mühltal ist ein Haltepunkt an der Odenwaldbahn in der hessischen Gemeinde Mühltal im Vorderen Odenwald. Er liegt im Stadtteil Nieder-Ramstadt.

Geschichte

Der Bahnhof wurde am 27. Dezember 1870 unter dem Namen Nieder Ramstadt-Traisa an Streckenkilometer 13,0 der hessischen Odenwaldbahn eröffnet. Seit dem 27. Mai 1882 fahren die Züge von Eberbach über Erbach, Höchst, Groß-Umstadt Wiebelsbach, Reinheim und Ober-Ramstadt zum Darmstädter Hauptbahnhof.

Zunächst wurde ein provisorisches Gebäude errichtet, welches später durch ein zweieinhalbstöckiges Gebäude ersetzt wurde. Das Empfangsgebäude war in Klinkerbauweise mit Holzfachwerk errichtet, das Dachgeschoss und die Straßenseite waren mit Holz verschalt.

Ursprünglich wies der Bahnhof zwei weitere Gleise sowie eine Güterabfertigung auf. Die Industriebahn Nieder-Ramstadt verband zwischen 1891 und 1957 den Bahnhof mit dem Steinbruch am Wingertsberg in Nieder-Ramstadt. Die Schmalspurbahn, die zunächst mit Pferden betrieben wurde, transportierte das abgebaute Gestein zur Verladeanlage am Bahnhof.

Das Empfangsgebäude wurde 1977 abgerissen. Später wurde als Ersatz ein schmuckloses Flachdachgebäude erbaut. Das Kreuzungsgleis und das Güterladegleis wurden um 1988 abgebaut und der Bahnhof dadurch zum Haltepunkt zurückgestuft. Der ebenfalls aus Klinker mit Holzfachwerk um 1890 erbaute Güterschuppen blieb erhalten und steht unter Denkmalschutz. Seit 2013 befindet sich im Güterschuppen ein französisches Restaurant.

Seit 2005 wurde die denkmalgeschützte Odenwaldbahn modernisiert. Mit dem Fahrplanwechsel 2005/2006 am 11. Dezember 2005 wurde der Haltepunkt Nieder Ramstadt-Traisa in Mühltal umbenannt. Der Bau eines neuen, barrierefreien Bahnsteigs erfolgte jedoch erst zwischen Juni und September 2010.

Verkehrliche Bedeutung

Der Bahnhof weist heute ein Bahnsteiggleis auf. Es halten die Regionalbahnen der Odenwaldbahn (RB 81, RB 82), welche zwischen Eberbach/Erbach und Darmstadt/Frankfurt im Stundentakt verkehren. Regional-Express-Züge fahren ohne Halt durch.

Linie Verlauf Takt
RB 81 Odenwaldbahn:
Darmstadt Hbf Darmstadt Nord Darmstadt Ost Darmstadt Lichtwiese Mühltal Ober-Ramstadt Reinheim (Odenw) Otzberg-Lengfeld Groß-Umstadt Wiebelsbach Höchst Hetschbach Höchst (Odenw) Höchst Mümling-Grumbach Bad König Bad König Zell Michelstadt – Erbach (Odenw) Nord Erbach (Odenw) Beerfelden-Hetzbach Hesseneck-Schöllenbach Hesseneck-Kailbach Eberbach
Stand: Fahrplanwechsel Juni 2022
einzelne Züge
RB 82 Odenwaldbahn:
Frankfurt (Main) Hbf Darmstadt Nord Darmstadt Ost Darmstadt Lichtwiese Mühltal Ober-Ramstadt Reinheim (Odenw) Otzberg-Lengfeld Groß-Umstadt Wiebelsbach Höchst Hetschbach Höchst (Odenw) Höchst Mümling-Grumbach Bad König Bad König Zell Michelstadt – Erbach (Odenw) Nord Erbach (Odenw) Beerfelden-Hetzbach Hesseneck-Schöllenbach Hesseneck-Kailbach Eberbach
Stand: Fahrplanwechsel Juni 2022
60 min (Frankfurt–Erbach)
120 min (Erbach–Eberbach)

Trivia

Das originale Empfangsgebäude war jahrzehntelang als Bausatz und ist heute als Fertigmodell in der Spurgröße H0 bei der Modellbaufirma Gebrüder Faller unter der Bestellnummer 193112 erhältlich.

Einzelnachweise

  1. Verkehrsverein Traisa: Odenwaldbahn
  2. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Eisenbahn in Hessen. Kulturdenkmäler in Hessen. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland). Theiss Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1917-6, Bd. 2.1, S. 466
  3. „Vanille“ in Mühltal-Traisa: Echo Zeitungen GmbH, Darmstadt
  4. Eisenbahn in Hessen. Kulturdenkmäler in Hessen = Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, hrsg. vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Theiss Verlag Stuttgart, 2005, 3 Bände im Schuber, 1.448 S., ISBN 3-8062-1917-6. Bd. 2.1, S. 436–471 (Strecken 026, 027).
  5. Homepage Faller: Artikel 193112Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 17. Januar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.