Gebishi-Bahn
Streckenlänge:176 km
Spurweite:600 / 1000 mm
Maximale Neigung: 30 
Minimaler Radius:70 m
0 碧色寨 Bisezhai, Mengzi (Bìsèzhài)
Qiushuizhuang
乍甸镇 Zhadianzhen
Shiwopu
个旧市自立矿冶有限公司 Huogudu
鸡街镇 Jijiezhen
Tsi-Kay
蒋家山 Jiangjiashan
坝心镇 Baxinzhen
石屏县 Shiping
von ca. 1949–1955
黑龙潭 Heilongtan, Mengzi (Hēilóngtán)
芷村  Zhicun, Mengzi (Zhǐcūn)
落水洞 Luoshuidong, Mengzi (Luòshuǐdòng)
戈姑  Gegu, Mengzi (Gēgū)
Wujiazhai-Eisenbahnbrücke über den Nánxī Hé
倮姑  Luogu, Pingbian (Luǒgū)
mehrere Tunnel
亭塘  Tingtang, Pingbian (Tíngtáng)
老街子 Laojiezi, Pingbian (Lǎojiēzi)
菠渡箐 Boduqing, Pingbian (Bōdùqìng)
mehrere Tunnel
冲庄  Chongzhuang, Pingbian (Chòngzhuāng)
湾塘  Wantang, Pingbian (Wāntáng)
白寨  Baizhai, Pingbian (Báizhài)
mehrere Tunnel
白鹤桥 Baiheqiao, Pingbian (Báihèqiáo)
腊哈地 Lahadi, Pingbian (Làhādì)
大树塘 Dashutang, Pingbian (Dàshùtáng)
老范寨 Laofanzhai, Hekou (Lǎofànzhài)
马街  Majie, Hekou (Mǎjiē)
南溪  Nanxi, Hekou (Nánxī)
蚂蝗堡 Mahuangpu, Hekou (Mǎhuángpù)
山腰  Shanyao, Hekou (Shānyāo)
河口  Hekou (Hékǒu)

Die Bahnstrecke Bisezhai–Shiping (auch: Gebishi-Bahn, eine Abkürzung für Gejiu (鸡街镇 Jijiezhen)–Bisezhai-Eisenbahn) war die zentrale Strecke einer Schmalspurbahn in der Spurweite 600 mm, die – vom Bahnhof Bisezhai an der Yunnan-Bahn ausgehend – über 176 km ein Seitental der Ebene von Kaiyuan (Honghe), Yunnan (heute: Volksrepublik China) erschloss.

Vorgeschichte

Die Yunnan-Bahn von Haiphong über Hanoi (beides damals: Französisch-Indochina) nach Kunming (damals: Chinesisches Kaiserreich) wurde seit 1900 von der französisch dominierten Chemins de Fer de l’indochine et du Yunnan (CIY) errichtet und war ab dem 31. März 1910 für den planmäßigen Verkehr durchgehend geöffnet. Entgegen einer ursprünglichen Planung wurde die Yunnan-Bahn wegen des schwierigen Geländes nicht über Qiushuizhuang (damals: Mong-Tseu) und Jiangjiashan, 蒋家山 (damals: Mien-Tien), in einem westlichen Seitental der Ebene von Kaiyuan, sondern weiter östlich durch das Tal des Pa-Ta-Ho errichtet.

Bau

Um gleichwohl die Mineralfundstätten in dem westlichen Tal zu erschließen, wurde ab 1915 die Bahnstrecke Bisezhai–Shiping als Zubringer zur Yunnan-Bahn von einer Gesellschaft errichtet, die sich ausschließlich in chinesischer Hand befand. Um die Probleme, die die Topografie bereitete, auszugleichen, die den Bau der Meterspurbahn hier verhindert hatten, wurde die Strecke in 600 mm-Spur errichtet, wozu zudem standardisiertes Feldbahn-Material verwendet werden konnte. Trotzdem waren noch 8 Tunnel, darunter Kehrtunnel, erforderlich, einer davon mit 700 m Länge, Steigungen bis zu 30 ‰ und Kurvenradien von nur 70 m.

Betrieb

1917 ging der erste Abschnitt nach Jijiezhen, 鸡街镇, in Betrieb, eine Verlängerung nach Shiping, 石屏县, 1928. Nach anderen Angaben wurde die Bahn 1936 fertiggestellt. Für den Betrieb wurden von 1924 bis 1929 bei Baldwin insgesamt 16 Dampflokomotiven der Achsfolge D beschafft. Einige dieser Lokomotiven waren bis zum Ende des Betriebs auf der Strecke 1990 im Einsatz. Die Lokomotive Nr. 29 wurde als Exponat in das Eisenbahnmuseum von Yunnan (云南铁路博物馆, Yunnan Tielu Bowuguan) übernommen.

Mit dem Sieg der Chinesischen Volksbefreiungsarmee 1949 wurde die Bahnstrecke Bisezhai–Shiping – wie alle anderen in der Volksrepublik Chinaverstaatlicht und durch die Chinesische Staatsbahn betrieben. Die Yunnan-Bahn wurde schon im Zweiten Weltkrieg durch Luftangriffe schwer beschädigt und konnte anschließend in ihrem in China gelegenen Abschnitt nicht mehr betrieben werden. Von lokalen Kräften wurde daraufhin die Bahnstrecke Bisezhai–Shiping ab Bisezhai auf deren Trasse bis Hekou, 河口瑶族 自治县, an der vietnamesischen Grenze mit einem 600-mm-Gleis belegt und betrieben. Nach dem Übereinkommen von Genf vom Oktober 1954 entstand der kommunistische Staat Nordvietnam, verbündet mit der Volksrepublik China. Diese entschloss sich daraufhin 1955 zum Wiederaufbau des chinesischen Abschnitts der Yunnan-Bahn in Meterspur. Der Wiederaufbau der Yunnan-Bahn wurde in nur eineinhalb Jahren durchgezogen. Das 600-mm-Gleis auf der Trasse zwischen Bisezhai und Hekou musste dafür wieder weichen.

In den 1960er Jahren wurde die Strecke von Bisezhai nach Baxinzhen auf Meterspur umgespurt. Bis in die 1980er Jahre bestand hier Personenverkehr. Zum Schluss wurden zwei tägliche Zugpaare angeboten, die in östlicher Richtung, also bergauf, über zwei Stunden unterwegs waren, bergab, in der Gegenrichtung, aber nur die Hälfte der Zeit brauchten. 1990 wurde auch der letzte noch betriebene Streckenabschnitt nach Jijiezhen, 鸡街镇, stillgelegt.

2013 wurde eine völlig neu trassierte, normalspurige Bahnstrecke Yuxi–Mengzi über Tonghai und Jiangjiashan, 蒋家山, eröffnet, die östlich von Shiping in etwa parallel zur ehemaligen Bahnstrecke Bisezhai–Shiping verläuft. Die neue Strecke weist auch den 10 km langen Xiu-shan-Tunnel auf.

Literatur

  • Frédéric Hulot: Les chemins de fer de la France d'outre-mer 1: L'Indochine – Le Yunnan. Saint-Laurent-du-Var 1990. ISBN 2-906984-05-1
  • NN: A Picture Album of Steam Locomotives in China, 1876 – 2001. China Rail Publishing House. ISBN 7-113-04147-7.

Anmerkungen

  1. Insgesamt 13 Tunnel zwischen Luogu und Boduqing.
  2. Insgesamt 4 Tunnel zwischen Boduqing und Wantang.
  3. Insgesamt 6 Tunnel zwischen Baizhai und Lahadi.
  4. Nach Hulot wurde der Abschnitt Pi-Che-Tchai (Bisezhai in Mengzi, 碧色寨) – Mong Tseu (Qiushuizhuang) 1921 in Betrieb genommen.

Einzelnachweise

  1. NN: The Gebishi Railway.
  2. Hulot, S. 58.
  3. Hulot, S. 58.
  4. NN: The Gebishi Railway.
  5. Lynn: Peaceful rural scenery.
  6. H. L. Broadbelt: The gauge, the wheel arrangement, the tender. In: Trains v. August 1983, S. 51.
  7. NN: Yunnan narrow gauge.
  8. NN: The Gebishi Railway.
  9. Hulot, S. 141.
  10. Hulot, S. 140f.
  11. Vgl.: Hirschhorn.
  12. NN: The Gebishi Railway.
  13. NN: A Picture; Hirschhorn.
  14. NN: The Gebishi Railway.
  15. NN: Yunnan Railway Museum (Memento vom 30. August 2015 im Internet Archive). In: Tiny Adventures Tours.
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