Herford–Kirchlengern
Streckennummer (DB):2981
Kursbuchstrecke (DB):386
Streckenlänge:9,6 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:15 kV, 16,7 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit:100 km/h
nach Hamm (Westf)
nach Himmighausen
−0,011 Herford
4,358 Hiddenhausen-Schweicheln
nach Minden (Westf)
7,300 Oberbehme
von Löhne (Westf) Pbf
8,991 Kirchlengern
nach Rheine

Quellen:

Die Bahnstrecke Herford–Kirchlengern ist eine 9,6 Kilometer lange eingleisige Hauptbahn zwischen den Bahnhöfen Herford und Kirchlengern. Sie verbindet die zweigleisige Bahnstrecke Hamm–Minden in Herford mit der ebenfalls zweigleisigen Bahnstrecke Löhne–Rheine in Kirchlengern.

Geschichte

Infrastruktur

Die Strecke wurde am 1. Juli 1904 gebaut, um die beiden Hauptstrecken zu verbinden, aber auch, um eine direkte Verbindung von Bielefeld und Herford nach Bünde, Bassum und Bremen herzustellen. Mitte 1973 wurde der seit Inbetriebnahme der Strecke vorhandene Bahnhof Schweicheln in einen Haltepunkt umgewandelt, der gleichzeitig mit dem Bahnhof Oberbehme am 1. Juni 1980 stillgelegt wurde.

In den 1970er Jahren erhielt die Strecke eine Oberleitung. Die Elektrifizierung wurde am 20. September 1976 abgeschlossen.

Seit 15. Dezember 2002 ist Hiddenhausen über den Haltepunkt Hiddenhausen-Schweicheln, der nördlich von Herford bei km 4,4 liegt, wieder an das Netz der Deutschen Bahn angeschlossen.

Fernverkehr

Ab Januar 1950 benutzten Eilzüge von Bremerhaven-Lehe über Bremen, Sulingen, Bünde, Herford, Bielefeld, Paderborn, Brilon, Korbach, Marburg und Gießen nach Frankfurt (Main) diese Strecke. Solche Verbindungen wurden auch als „Heckeneilzug“ bezeichnet. Die Strecke hatte bis in die 1970er und 1980er Jahre Bedeutung für den Nord-Süd-Fernverkehr. Es gab Eil- und D-Züge mit Kurswagen von Osnabrück über Herford, Detmold, Warburg, Kassel und Würzburg nach München (sogar ein Nachtzug mit Schlaf- und Liegewagen) und Basel. Im Norden gab es Eilzüge von Altenbeken bzw. Detmold über Herford, Bassum und Bremen nach Cuxhaven und von Bielefeld über Herford, Osnabrück und Oldenburg (Oldenburg) nach Wilhelmshaven.

Nahverkehr

Im Nahverkehr gab es neben den Nahverkehrszügen Bassum–Herford lange Zeit ebenfalls überregionale Durchbindungen von der Bahnstrecke Herford–Himmighausen über die Bahnstrecke Herford–Kirchlengern, z. B. nach Oldenburg, Rahden, Bremen und Bad Bentheim. Nach der schrittweise eingeführten Vertaktung, die ihren Höhepunkt im NRW-Takt fand, verkehrten die Züge im Stundentakt von Paderborn über Detmold nach Herford und weiter abwechselnd von/nach Bielefeld (RB 72 „Ostwestfalen-Bahn“) oder Bad Bentheim (RB 62 „Der Cherusker“). Seit Oktober 2004 ist der stündliche Linientausch zwischen den Regionalbahnen 61 („Wiehengebirgsbahn“), 62 und 72 in Herford Geschichte, seither werden nur noch die RB 61 Bielefeld–Bad Bentheim (über die Strecke Herford–Kirchlengern) und die RB 72 Herford–Detmold–Paderborn jeweils im Stundentakt bedient. Durchgehende Verbindungen Osnabrück–Detmold bestehen dadurch nicht mehr, Bielefeld–Rheine hingegen stündlich. Vom 9. Dezember 2007 bis Dezember 2017 wurden diese beiden Linien von der Westfalenbahn betrieben, nachdem sie von den Zweckverbänden ZVM, VVOWL, NPH und LNVG ausgeschrieben wurden. Nach erneuter Ausschreibung durch den NWL übernahm die Eurobahn ab Dezember 2017 das Teutoburger-Wald-Netz, und mit ihm auch die Linie RB 61.

Betrieb

Die Strecke wird von der Linie RB 71 Bielefeld–Rahden (Ravensberger Bahn) im Stundentakt befahren. Die Eurobahn setzt dabei Talent-Dieseltriebwagen mit Geschwindigkeiten von bis zu 120 km/h ein.

Zwischen Hengelo und Bielefeld verkehrt außerdem die Regionalbahn RB 61. In einer europaweiten Ausschreibung konnte sich die Eurobahn den Betrieb dieser Linie im Teutoburger Wald-Netz für 15 Jahre sichern. Das Unternehmen hat zum Fahrplanwechsel im Dezember 2017 den Betrieb von der Westfalenbahn übernommen. Mit der Betriebsaufnahme wurde die Linie RB 61 über ihren bisherigen Endpunkt Bad Bentheim nach Hengelo in den Niederlanden verlängert. Dazu hat das Unternehmen neue fünfteilige Mehrsystem-Triebzüge vom Typ Stadler FLIRT beschafft.

Tarife im ÖPNV

Für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr galt bis 31. Juli 2017 der regionale „Sechser-Tarif“ (Verkehrsverbund OstWestfalenLippe). Seit dem 1. August 2017 gilt der Westfalentarif, der den Sechser-Tarif ablöste. Der NRW-Tarif ist ebenfalls auf dem gesamten Streckenabschnitt gültig. Außerdem gilt dort der Niedersachsentarif einschließlich Niedersachsenticket.

Zukunft

In seinem Nahverkehrsplan fordert der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) die Einrichtung einer zusätzlichen Verbindungsweiche im Bereich Hiddenhausen-Schweicheln. Dadurch sollen zwischen den halbstündlichen Taktzügen weitere Verdichterzüge verkehren können und die Betriebsqualität verbessert werden.

Einzelnachweise

  1. DB Netze – Infrastrukturregister
  2. Die Bahnstrecke Bünde–Bassum mit Fahrplan vom Winter 1963/64 mit der Eilzugverbindung Bremen–Frankfurt (M) auf www.eisenbahnkultur.de, abgerufen am 17. April 2021
  3. Fahrplan Sommer 1968 mit Eilzugverbindungen Osnabrück–München, Wilhelmshaven–Bielefeld, Bremen–Frankfurt (M) und Cuxhaven–Altenbeken auf www.aebb.de, abgerufen am 17. April 2021
  4. Fahrplan Sommer 1968 mit Eilzugverbindungen München–Osnabrück, Bielefeld–Wilhelmshaven, Frankfurt (M)–Bremen, Altenbeken–Cuxhaven und Herford–Osnabrück auf www.aebb.de, abgerufen am 17. April 2021
  5. Fahrplan Winter 1974/75 mit Eilzugverbindungen Osnabrück–Würzburg, Wilhelmshaven–Bielefeld und Cuxhaven–Detmold auf www.aebb.de, abgerufen am 17. April 2021
  6. Fahrplan Winter 1974/75 mit Eilzugverbindungen Frankfurt–Bremen, München–Osnabrück und Herford–Wilhelmshaven sowie einem Nahverkehrszug Herford–Oldenburg auf www.aebb.de, abgerufen am 5. April 2021
  7. Fahrplan 1944/45 mit der Strecke Bassum–Herford auf www.aebb.de, abgerufen am 17. April 2021
 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap
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