Immenstadt–Oberstdorf
Streckennummer (DB):5402
Kursbuchstrecke (DB):970, 975
Streckenlänge:20,702 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:C4
von Lindau
0,000 Immenstadt 731 m
nach Buchloe
4,171 Blaichach (Allgäu)
4,842 Gunzesrieder Ach (23 m)
5,714 Iller (61 m)
7,990 Sonthofen (ab 1949)
8,330 Sonthofen (bis 1949)
11,029 Altstädten (Allgäu) 744 m
12,900 Thalhofen
13,501 Iller (44 m)
14,640 Grundbach (26 m)
14,889 Fischen 758 m
17,068 Langenwang (Schwab) 771 m
18,389 Breitach (41 m)
(Neutrassierung 1953)
Stillach
20,702 Oberstdorf 828 m

Die Bahnstrecke Immenstadt–Oberstdorf ist eine eingleisige, nicht elektrifizierte Nebenbahn in Bayern. Sie zweigt in Immenstadt im Allgäu von der Bahnstrecke Buchloe–Lindau ab und führt über Sonthofen nach Oberstdorf. Dabei liegt sie vollständig im Landkreis Oberallgäu und folgt auf ganzer Länge dem Lauf der Iller. Sie wird von der Deutschen Bahn betrieben, auf ihr verlaufen die Kursbuchstrecken 970 und 975.

Geschichte

Nachdem Immenstadt bereits seit 1853 durch die Hauptbahn nach Lindau an das Eisenbahnnetz angeschlossen war, bemühte sich Sonthofen um die Anlage einer Stichbahn. Die 8,33 Kilometer lange Vizinalbahn dorthin ging am 16. November 1873 in Betrieb und wurde ebenfalls von den Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen betrieben. In Immenstadt wurde die neue Strecke aus östlicher Richtung in den Bahnhof eingeführt, so dass die aus Richtung Kempten (Allgäu) kommenden Züge mit Ziel Oberstdorf dort bis heute ihre Fahrtrichtung ändern müssen.

Am 29. Juli 1888 eröffnete die Lokalbahn Aktien-Gesellschaft (LAG) schließlich die 13,38 Kilometer lange Fortsetzung bis Oberstdorf, sie war als Sekundärbahn klassifiziert. In Sonthofen bestand fortan ein gemeinsamer Kopfbahnhof mit der Staatsbahn. Zudem übernahm die private LAG damals auch die Betriebsführung auf dem bestehenden Abschnitt Immenstadt–Sonthofen.

Mit der zum 1. August 1938 erfolgten Verstaatlichung der LAG war die Deutsche Reichsbahn fortan für die Gesamtstrecke zuständig, sie gehörte jetzt zur Reichsbahndirektion Augsburg. Die Deutsche Bundesbahn ersetzte schließlich zum 2. Oktober 1949 den alten Sonthofener Bahnhof durch den bis heute bestehenden Durchgangsbahnhof am westlichen Stadtrand, an der Strecke Richtung Oberstdorf. Durch die gleichfalls neue Verbindungskurve, an der auch der neue Bahnhof lag, verkürzte sich die Strecke damals von 21,71 auf 20,704 Kilometer. Zudem war sie jetzt durchgehend kilometriert, während die LAG-Strecke ihren Nullpunkt noch in Sonthofen hatte. Mit den Bauarbeiten für den neuen Sonthofer Bahnhof wurde bereits am 15. November 1937 begonnen, kriegsbedingt konnten sie aber erst ab dem 30. August 1948 fortgesetzt werden.

Das alte Sonthofener Empfangsgebäude – es befand sich an der Promenadestraße, gegenüber der Einmündung Schnitzerstraße – wurde 1962 im Zuge der Neugestaltung des Oberallgäuer Platzes abgerissen. Die Straßenbezeichnung Am Alten Bahnhof erinnert dort bis heute an die frühere Station.

Zum 1. Juli 1953 verlegte die Deutsche Bundesbahn die Trasse zwischen der Brücke über die Breitach und dem Endbahnhof, die ursprünglich parallel zur Bundesstraße 19 verlief, etwas weiter nach Norden, entlang des Bannholzes. Dadurch verlängerte sich die Strecke um etwa 300 Meter. Die Gemeinde Obersdorf erwarb damals die alte Trasse zwischen Rubinger Straße und dem Güterbahnhof und legte darauf die Alpgaustraße an. Diese sollte die Sonthofener Straße entlasten und den Verkehr vom Zentrum abziehen.

Betrieb

Auf der Strecke verkehren täglich drei Regional-Express-Linien im Zweistundentakt. Diese verbinden Oberstdorf über Immenstadt und Kempten mit Ulm (RE 75), München (RE 76) und Augsburg (RE 17), wobei zwei Zugpaare bis Nürnberg durchgebunden werden. Ergänzt wird das Angebot durch einzelne Züge, die nur zwischen Kempten oder Immenstadt und Oberstdorf verkehren. Diese Verbindungen werden von DB Regio Bayern betrieben. Bis Dezember 2020 verkehrte aus Richtung München der alex, welcher 2007 den früheren Allgäu-Express ersetzte, der wiederum 2003 als Ersatz für den ehemaligen Interregio eingeführt wurde.

Die Linien RE 17 und RE 76 werden mit Triebwagen der Baureihe 612 gefahren, auf der Linie RE 75 kommen Pesa Link zum Einsatz.

Im Fernverkehr verkehren auf der Strecke die Intercitys Nebelhorn von Hamburg nach Oberstdorf und zurück und Allgäu von Oberstdorf nach Dortmund (in der Gegenrichtung ab Ulm als Regional-Express).

Ausbau

In Zusammenhang mit dem Ausbau und der Elektrifizierung der Bahnstrecke Kempten (Allgäu)–Neu-Ulm wird erwogen auch den Abschnitt Kempten (Allgäu)–Immenstadt der Bahnstrecke Buchloe–Lindau sowie die Bahnstrecke Immenstadt–Oberstdorf zu elektrifizieren. Dies würde den durchgängigen Einsatz elektrisch angetriebener Züge zwischen Ulm und Oberstdorf ermöglichen. Daneben werden mögliche Ausbauten zur Verkürzung der Reisezeit sowie die Einrichtung zusätzlicher Haltepunkte untersucht. Das Ergebnis eines hierzu beauftragten Gutachtens wird für Mitte 2024 erwartet.

Galerie

Commons: Bahnstrecke Immenstadt–Oberstdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die Bahnstrecke Buchloe–Lindau auf www.rbd-erfurt.de
  2. 100 Jahre Eisenbahn Sonthofen–Oberstdorf 1888–1988, Modelleisenbahn-Club Oberallgäu-Kempten e. V., 1988
  3. Drehscheibe für Heimatvertriebene: Stele erinnert an alten Sonthofener Bahnhof, Allgäuer Zeitung vom 8. Mai 2012
  4. Oberstdorf vor 50 Jahren auf verschoenerungsverein-oberstdorf.de, abgerufen am 2. Mai 2020
  5. Planungen für Bahn-Elektrifizierung im Allgäu schreiten voran. Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, 27. September 2023, abgerufen am 5. Oktober 2023.
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