Löwenberg–Prenzlau
Bahnhof Templin Stadt
Streckennummer (DB):6752
6753 Verbindung Blindow-Prenzlau West
Kursbuchstrecke (DB):209.12
Streckenlänge:bis 1945: 72,5 km
ab 1953: 75,1 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 10 
Minimaler Radius:250 m
Höchstgeschwindigkeit:120 km/h (Prenzlau–Abzw. Prenzlau Nord)
40 km/h (Abzw. Prenzlau Nord–Streckenende)
sonst 80 km/h
von Pasewalk
Abzw Prenzlau-Blindow
2,5
116,8
Abzw Prenzlau Nord von Dedelow
115,2 Prenzlau West
von Damme (Uckerm)
0,0 Prenzlau
nach Angermünde
Ucker
Streckenende (Strecke demontiert)
B 198
111,9 Prenzlau Vorstadt
Strom
108,0 Thiesorter Mühle
106,5 Groß Sperrenwalde
102,9 Beenz
100,9 Anst Birkenhain (bis 1944 Hp)
95,7 Haßleben
92,0 Mittenwalde (b Templin)
86,3 Kreuzkrug
von Fürstenwerder
82,3 Templin-Fährkrug früher Fährkrug
Fährsee/Bruchsee
B 109
Streckenende (Strecke demontiert)
von Britz
78,7 Templin Stadt (früher Templin Vorstadt)
77,3 Templin
nach Fürstenberg
71,4 Hammelspring
B 109
66,3 Vogelsang (Kr Oberhavel)
nach Groß Dölln
61,6 Zehdenick-Neuhof (früher Bf)
60,3 Voßkanal
57,7 Zehdenick (Mark)
56,2 Kleinmutz
51,5 Bergsdorf
Berliner Nordbahn von Neustrelitz
von Herzberg (Mark)
B 167
44,3 Löwenberg (Mark)
Nordbahn nach Berlin

Die Bahnstrecke Löwenberg–Prenzlau ist eine eingleisige, nicht elektrifizierte Nebenbahn im Norden des Landes Brandenburg. Während der Abschnitt LöwenbergTemplin Stadt im Schienenpersonenverkehr betrieben wird, ist dieser im weiteren Streckenverlauf bis Prenzlau bereits seit 2000 eingestellt.

Geschichte

Die Strecke Löwenberg–Templin wurde am 1. Mai 1888 eröffnet und ist heute noch für den Personenverkehr in Betrieb. Zehn Jahre später – am 24. März 1899 – erfolgte die Verlängerung der Strecke nach Prenzlau. 1945 wurde dieser Abschnitt als Reparationsleistung für die Sowjetunion abgebaut. Acht Jahre später erfolgte der Wiederaufbau. Die Trassierung innerhalb Prenzlaus wurde dabei verändert, so dass die Strecke seitdem in einem Bogen nordwestlich um die Stadt führt. Die Wiedereröffnung des Abschnitts erfolgte am 30. Oktober 1953. 1955 ging eine Verbindungsstrecke vom neu errichteten Betriebsbahnhof Prenzlau West nach Blindow an der Bahnstrecke Angermünde–Stralsund in Betrieb. Damit war eine direkte Nord-Süd-Verbindung entstanden, wobei der Bahnhof Prenzlau umfahren wurde. Sie diente vor allem dem Güter- und militärischen Verkehr, wurde aber auch von einigen Schnellzügen in der Sommersaison genutzt.

Am 28. Mai 2000 wurde der Abschnitt Templin Stadt–Prenzlau im Schienenpersonenverkehr eingestellt. Noch bis 2003 befuhr ein Güterzugpaar das nördliche Streckenende zwischen Prenzlau und Prenzlau Vorstadt. Im Dezember 2008 verkaufte die Deutsche Bahn diesen Streckenabschnitt an die Draisinenbahnen Berlin/Brandenburg, die am 24. März 2010 einen Betrieb mit Draisinen auf der neun Kilometer langen Teilstrecke Beenz–Prenzlau Vorstadt eröffnet hatten. Allerdings wurde dieser Betrieb bald wieder eingestellt und die Strecke an die Havelländische Eisenbahn (HVLE) verkauft, die sie im Jahr 2011 wieder zur Abgabe an andere Eisenbahninfrastrukturunternehmen ausschrieb. Nachdem sich kein Interessent fand, wurde Anfang 2012 die Entwidmung der Strecke von Bahnbetriebszwecken beantragt.

Der Streckenabschnitt Löwenberg – Templin wurde bis Juni 2020 in das elektronische Stellwerk Neuruppin integriert, das örtliche Stellwerk in Templin wurde hierbei stillgelegt.

Der Bahnhof Vogelsang (Kr Gransee) wurde zum 11. Dezember 2022 umbenannt in Vogelsang (Kr Oberhavel).

Fahrzeugeinsatz

Ab circa 1970 verkehrten im Reiseverkehr die Züge mit einer Lokomotive der Baureihe V 100 und zwei bis drei Rekowagen. Güter- und Schnellzüge wurden mit Lokomotiven der Baureihen DR-Baureihe V 180 oder V 200 bespannt. Ab 1995 fuhren keine Eilzüge mehr über Templin, der Güterverkehr ging auch zurück. Dies führte dazu, dass in Templin nur noch „Ferkeltaxen“ VT 2.09 anzutreffen waren. Zuerst noch in Dunkelrot verkehrend, wurden diese Fahrzeuge ab 1994 dem Farbschema Minttürkis/Pastelltürkis/Lichtgrau der Deutschen Bahn angepasst. Später kamen Triebwagen der DB-Baureihe 628 nach Templin. Diese verkehrten zunächst ebenfalls im Anstrich Minttürkis/Pastelltürkis/Lichtgrau, wurden jedoch später in Verkehrsrot umlackiert. Abgelöst wurde die Baureihe 628 um das Jahr 2006 durch Gelenktriebwagen von Stadler, diese werden als DB-Baureihe 646 (GTW 2/6) bezeichnet und sind gleichfalls verkehrsrot lackiert.

Im Jahr 2008 bekam die Prignitzer Eisenbahn (PEG) die Hälfte der Verkehrsleistungen auf der RB 12 als Ersatzleistung von Abbestellungen auf anderen Linien. Die PEG fuhr bis Dezember 2010 mit Regio-Shuttles, meist in Doppeltraktion. Da die PEG in Nordrhein-Westfalen Verkehrsleistungen in einer erneuten Ausschreibung verlor, wurden Fahrzeuge frei. Somit kamen bis Dezember 2012 im stündlichen Wechsel Züge der Baureihe 646 der DB und Talent-Dieseltriebwagen der PEG nach Templin.

Zum Fahrplanwechsel Ende 2012 vergab das Land Brandenburg die Leistungen auf der Linie RB 12 bis Ende 2014 komplett an DB Regio. Der Betrieb wurde im Auftrage des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg mit Triebwagen der BR 646 durchgeführt. Seit dem 13. Dezember 2015 hat die NEB Betriebsgesellschaft den Betrieb der RB 12 im Rahmen des Netzes „Ostbrandenburg“ übernommen. Die Züge fahren seit dem über den Bahnhof Berlin-Lichtenberg hinaus bis Berlin Ostkreuz. Zum Einsatz kommen Dieseltriebwagen des Typs Talent.

Sonstiges

Im Zuge der Bauarbeiten wurden im Dorf Mildenberg nahe Zehdenick bedeutende Ton-Lagerstätten entdeckt, was die Gründung von mehreren großen Ziegelei-Betrieben mit insgesamt 57 Ringöfen zur Folge hatte. Auf deren Gelände befindet sich heute der Ziegeleipark Mildenberg.

Literatur

  • Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6. Auflage. Schweers + Wall, Köln 2007, ISBN 3-89494-136-7.
  • Rudi Buchweitz: Das Templiner Kreuz. Ein Eisenbahnknoten zwischen Berlin-Stettiner Eisenbahn und der Nordbahn. VBN, 2001, ISBN 3-933254-16-7.
Commons: Bahnstrecke Löwenberg–Prenzlau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Erich Preuß, Reiner Preuß: Chronik der Deutschen Reichsbahn 1945–1993, Eisenbahn in der DDR. GeraMond, München 2009, ISBN 978-3-7654-7094-3, S. 41
  2. 1 2 Abgabe von Eisenbahninfrastruktur. Ausschreibung vom 10. März 2011 bis 10.06.2011. Havelländische Eisenbahn AG, 10. März 2011, abgerufen am 14. April 2011.
  3. Ines Harmuth: Mit der Draisine durch die Uckermark. In: Berliner Zeitung, 22. März 2010
  4. Bahn-Report, 2/2012, S. 40
  5. Brandenburg/Berlin. In: Bahn-Report. Nr. 4, 2020, S. 39.
  6. Kundeninformation: Änderung von Bahnhofsnamen. DB Station&Service AG, 17. November 2022, abgerufen am 18. Januar 2023.
  7. Bahn-Report, 1/2013, S. 3
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