Villach–Rosenbach (–Jesenice)
Streckennummer (ÖBB):413 01 Villach Hbf–Villach Süd Gvbf-Auen
222 02 Villach Süd Gvbf-Auen –
Staatsgrenze nächst Rosenbach–(Jesenice)
Kursbuchstrecke (ÖBB):221
Streckenlänge:22,6 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Stromsystem:15 kV, 16,7 Hz ~
Maximale Neigung: 22,7 
Minimaler Radius:215 m
Höchstgeschwindigkeit:90 km/h
von Klagenfurt (Drautalbahn)
von St. Veit an der Glan (Rudolfsbahn)
164,264 Villach Hauptbahnhof 498 m. ü. A.
nach San Candido/Innichen (Drautalbahn)
164,620
0,000
Tauernschleife von der Drautalbahn
0,252 Villach Hbf-Draubrücke
Drau
1,071
379,139
Villach Westbahnhof
381,682 Villach Warmbad
382,733 Villach Süd Gvbf-Auen
nach Tarvisio (Rudolfsbahn)
383,139
3,948
Gail
von Tarvisio (Rudolfsbahn)
5,083 Villach Süd Gvbf-Ost
5,364 Gödersdorf 511 m ü. A.
7,008 Finkenstein 530 m ü. A.
10,685 Faak am See 573 m ü. A.
11,702 Faakersee Strand (30. Mai 1999 aufgelassen)
14,807 Ledenitzen (seit 4. Sep. 2017)
16,012 Ledenitzen Ost (bis 3. Sep. 2017 PV Ledenitzen) 605 m ü. A.
19,525 Winkl im Rosental (15. Dez. 2019 aufgelassen) 616 m ü. A.
Karawankenautobahn
von Klagenfurt (Rosentalbahn)
22,622 Rosenbach 601 m ü. A.
nach Jesenice (Rosentalbahn)

Die Bahnstrecke Villach–Rosenbach (als Teil der bis Jesenice führenden Karawankenbahn) ist eine eingleisige, elektrifizierte Hauptbahn in Österreich, welche ursprünglich als Teil einer durchgehenden Eisenbahnverbindung zwischen Salzburg und Triest geplant, gebaut und am 30. September 1906 eröffnet wurde. Sie verläuft von Villach nach Rosenbach, wo durch die Rosentalbahn der Anschluss nach Slowenien besteht.

Geschichte

Planung, Errichtung und Inbetriebnahme

1901 beschloss die Regierung den Bau einer zweiten Eisenbahnverbindung mit Triest, um das Monopol der Südbahn-Gesellschaft auf den Nord-Süd-Verkehr in Österreich-Ungarn zu brechen. Dabei sollte im Rahmen der geplanten Karawankenbahn die Flügelbahn Villach–Rosenbach (ursprünglicher Stationsname: Bärengraben) einerseits die bereits bestehende (umwegige) Strecke Villach–Klagenfurt entlasten, andererseits die kostspielige Ausgestaltung der Strecke Villach–Tarvis–Aßling hintanhalten. Das betreffende Gesetz zur Herstellung mehrerer Eisenbahnen auf Staatskosten trat am 8. Juni 1901 in Kraft und gab den bis Ende 1905 reichenden Bau- und Investitionsrahmen vor und ermöglichte den Bau der sogenannten Neuen Alpenbahnen. Im Jahr 1901 begannen die Arbeiten an der Strecke, die am 30. September 1906 eröffnet werden konnte.

Eine Besonderheit war das Aufstellen von deutschen Formsignalmasten als Fahrleitungsmasten. In den geraden Abschnitten wurden Gittermaste verwendet, in den Bögen im Gegensatz zur ursprünglichen Nutzung um 90° gedrehte Schmalmaste.

Weitere Entwicklung

Die Bedeutung der Strecke ist nach den Jugoslawienkriegen stark gesunken und erst in den letzten Jahren wieder gewachsen. Allerdings hat sie noch nicht die frühere Bedeutung wiedererlangt.

Erneuerung

Die Strecke ist heute Teil der Transeuropäischen Netze und wurde in den letzten Jahren von den ÖBB erneuert. Neben einer neuen Fahrleitungsanlage wurden auch die Bahnhöfe entlang der Strecke saniert: Im Jahr 2007 wurde der Bahnhof Faak am See auf zwei Gleise rückgebaut, es wurden zwei Seitenbahnsteige errichtet und das bis dahin vorhandene mechanische Stellwerk abgebrochen. 2009 folgten Sanierung und Rückbau (viele nicht mehr verwendete Nebengleise abgetragen) des Bahnhofs Rosenbach. Nunmehr existiert ein Inselbahnsteig mit unterirdischem Zugang für den Personenverkehr. Aufgrund zu geringer Frequenz hat man auf einen Lift verzichtet. Seit dem Umbau des Bahnhofs Rosenbach wird der Verkehr auf der gesamten Strecke von der Betriebsführungszentrale Villach gesteuert. In Ledenitzen wurde 2017 eine neue Haltestelle errichtet, der alte Bahnhof dient seither nur mehr Zugkreuzungen und dem Abstellen von Güterwagen. Während der Sperre des Karawankentunnels im Herbst 2020 und Frühjahr 2021 wurde die Haltestelle Finkenstein saniert sowie die Nutzlänge der Gleisanlagen im Bahnhof Ledenitzen vergrößert.

Streckenbeschreibung

Die Strecke ist eingleisig ausgeführt.

Sie führt von Villach unter anderem durch das Finkensteiner Moor und entlang des Faaker Sees und mündet im Bahnhof Rosenbach in die Rosentalbahn (östliche Karawankenbahn).

Verkehr

Auf der Strecke zwischen Villach und Rosenbach verkehrt die Linie S 5 der S-Bahn Kärnten. Ein nahezu durchgängiger Stundentakt mit Bus und Zug verbindet diese beiden Städte. Fernverkehrszüge halten seit dem EU-Beitritt Sloweniens nur mehr in Faak am See und nicht mehr im Grenzbahnhof Rosenbach. Mindestens ein Regionalzugpaar pro Tag wird bis Jesenice durchgebunden, in der Sommersaison 2020 vor allem montags bis freitags auch öfter.

Literatur

Commons: Karawankenbahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. VzG-Streckenklassenkarte. 15. Auflage. ÖBB-Infrastruktur, Wien Dezember 2022 (oebb.at [PDF; abgerufen am 23. Mai 2023]).
  2. Die Eröffnung der Karawanken-Bahn. In: Wiener Zeitung, Beilage Wiener Abendpost, Nr. 225/1906, 1. Oktober 1906, S. 1 ff. (online bei ANNO).
  3. Martin Lischka: Die neuen Alpenbahnen: Höhepunkt und Abschluss des österreichischen Gebirgsbahnbaus: Pyhrn-, Tauern-, Karawanken- und Wocheinerbahn in ihrer Funktion als "Zweite Eisenbahnverbindung mit Triest". Dissertation. Universität Wien, Wien 2017.
  4. 16. Bärengrabenlinie (Villach–Aßling). In: Stenographische Protokolle des Abgeordnetenhauses des Reichsrates 1861–1918. (…) Technisch-commerzieller Bericht über die zweite Eisenbahnverbindung mit Triest, Jahrgang 0017, XVII. Session, S. 17. (online bei ANNO).
  5. RGBl. 1901/63. In: Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder, Jahrgang 1901, S. 201–207. (online bei ANNO).
  6. Referenzprojekt Bahnhof Faak am See. Diplomingenieure Poltnigg & Klammer, abgerufen am 27. Dezember 2020.
  7. Diplomingenieure Poltnigg & Klammer: Referenzprojekt Bahnhof Rosenbach. Abgerufen am 27. Dezember 2020.
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