Banksy [ˈbæŋksɪ] (* vermutlich 1973 oder 1974 in oder in der Nähe von Bristol, England) ist das Pseudonym eines britischen Streetart-Künstlers. Seine Schablonengraffiti wurden anfangs in Bristol und London bekannt. Seine Aktivitäten auch außerhalb des Vereinigten Königreichs machten Banksy weltweit bekannt. Banksy bemüht sich, seinen bürgerlichen Namen sowie seine wahre Identität geheim zu halten. Es wird spekuliert, dass der Brite Robin Gunningham Banksy ist. Andere Spekulationen halten Banksy für eine Frau, den Teil eines Kollektivs oder für Robert Del Naja, den Sänger der britischen Band Massive Attack.

Arbeitsweise

Banksy bedient sich der Taktiken der Kommunikationsguerilla, insbesondere bei seinen Inspirationsquellen (wie beispielsweise der des französischen Pochoir-Künstlers Blek le Rat und Massive Attacks Frontman Robert del Naja, alias 3D) und der Adbusters, um eine alternative Sichtweise auf politische und wirtschaftliche Themen zu bieten. Er verändert und modifiziert dabei oftmals bekannte Motive und Bilder. Er nahm Auftragsarbeiten für wohltätige Zwecke an (beispielsweise für Greenpeace) und gestaltete eine Reihe von CD-Covern, u.a. für das Label Wall of Sound sowie 2003 für die Band Blur. Als Künstler wirkte er bisher in Australien, Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Israel, Italien, Jamaika, Japan, Kanada, Kuba, Mali, Mexiko, Österreich, den Palästinensischen Autonomiegebieten, Spanien, der Ukraine und den USA.

Neben der Umsetzung von Schablonen-Graffiti installierte Banksy eigene Arbeiten auch unautorisiert in Museen. Auf diese Weise hingen Arbeiten von ihm im Londoner Tate Modern, New Yorker Museum of Modern Art, Metropolitan Museum of Art, Brooklyn Museum, American Museum of Natural History und im Louvre. Im Mai 2005 wurde Banksys Version einer Höhlenmalerei, die einen jagenden Menschen mit Einkaufswagen zeigte, im British Museum gefunden.

Seit 1999 zeigte Banksy seine Werke mehrfach in selbst organisierten Ausstellungen, da er Galerien sowie den traditionellen Kunstbetrieb dem Vernehmen nach ablehnt. Seine Ablehnung des Kunstbetriebs demonstrierte auch eine Aktion in New York im Oktober 2013, bei welcher Bilder zu Schnäppchenpreisen an unwissende Laien verkauft wurden.

Werk

Einzelne Werke und Resonanz

2002 sprühte er im Osten Londons mit Schablonen ein Mädchen (in Schwarz), das einen roten Ballon in Herzform davonfliegen lässt. Balloon Girl wurde aus der Hauswand eines Geschäftslokals herausgetrennt und erzielte gerahmt bei einer Versteigerung 500.000 Pfund (rund 560.000 Euro). Bei einer Umfrage unter 2000 Teilnehmern für Samsung TV wurde das Bild im Juli 2017 zum Lieblingsbild der Briten gewählt. Banksy hat sein Graffito Girl with Balloon aus dem Jahr 2002 in mehreren Varianten als Wandmalerei kopiert oder variiert. Das Girl with Balloon ist in das kollektive Gedächtnis der Briten und der Kunstwelt eingegangen, und es hat auch in der Verfremdung einen hohen Wiedererkennungswert.

Im Jahr 2002 sprühte er erstmals in Deutschland, und zwar in Hamburg, sowohl im Stadtgebiet als auch im Rahmen der Urban Discipline-Ausstellung. 2003 kehrte er nach Deutschland zurück, um im Rahmen der Ausstellung Backjumps – The Live Issues sowohl legal als auch unautorisiert zu sprühen. Sein legales Werk im Künstlerhaus Bethanien mit dem Titel „Every Picture Tells a Lie“ zeigt Polizisten mit Flügeln im Kampfanzug und Smiley-Gesichtern. Im Jahr 2011 wurde es, als Teil einer künstlerischen Aktion des US-amerikanischen Street-Artist Brad Downey, unter verschiedenen Farbschichten wieder freigelegt.

2004 schuf Banksy ein Bild, das zu diesem Zeitpunkt von vielen als eines seiner eindringlichsten angesehen wurde. Dieses Werk mit dem Namen „Napalm“ oder „Can't beat that Feeling“ basiert auf dem berühmten Foto „The Terror of War“. Laut Interpretationen richtet es sich gegen die amerikanische Konsumgesellschaft.

Im September 2006 bearbeitete er zusammen mit DJ Danger Mouse das Debütalbum Paris von Paris Hilton und verteilte 500 Exemplare dieser Fälschung in diversen britischen Plattenläden. Danger Mouse veränderte die Musik mit Eigenkompositionen und Banksy veränderte das Artwork. Unter anderem zeigte er Hiltons Körper mit einem Hundekopf. Die Stücke bestehen aus schlichten Rhythmen mit Ausrufen Hiltons („That’s hot!“). Ebenfalls im September 2006 installierte Banksy eine einem Guantanamo-Häftling nachempfundene Puppe im Disneyland Resort.

Banksys Werk Sklavenarbeit (2012), das einen Jungen zeigt, der an einer Nähmaschine mehrere Union Jacks zu einer Fahnen-Kette zusammennäht, war im Februar 2013 Gegenstand der Berichterstattungen. Es wurde von seinem ursprünglichen Platz, einer Poundland-Supermarktwand im britischen Haringey, entfernt und sollte in Miami versteigert werden. Einwohner Haringeys demonstrierten für eine Rückgabe des Werks. Die Auktion wurde abgesagt. In den Medien fand eine Diskussion über die Eigentumsrechte von Street Art statt.

Banksys im öffentlichen Raum entstandene Sprüh-Arbeiten werden teilweise unter Plexiglas vor Zerstörung geschützt, wie zum Beispiel in Hamburg. Dennoch verhinderte die Plexiglasscheibe nicht, dass im Februar 2015 das Werk Bomb Hugger in Hamburg schwer beschädigt wurde. In Bristol wurde aus Versehen ein Frühwerk des Künstlers zerstört – man hatte es für ein wertloses Graffito gehalten. Die Süddeutsche Zeitung sah sich dadurch 2011 zu der Schlagzeile inspiriert „Ist das Kunst oder kann das weg?

Im Oktober 2013 hielt sich Banksy einen Monat lang in New York City auf. Während dieser Aktion namens Better Out Than In erschien jeden Tag ein neues Banksy-Werk. Aufsehen erregte unter anderem eine Aktion am 13. Oktober, bei der ein älterer Herr echte Banksy-Arbeiten, die einen Marktwert von schätzungsweise 32.000 US-Dollar hatten, vor dem Metropolitan Museum für nur 60 US-Dollar verkaufte.

2015 veröffentlichte Banksy das Video aus dem Gazastreifen „In diesem Jahr können Sie ein neues Ziel entdecken“ („Make this the year YOU discover a new destination.“), in dem er satirisch auf die Zerstörung in dem Gebiet hinweist.

Im März 2017 eröffnete Banksy das The Walled Off Hotel in Bethlehem, das unmittelbar an der Grenzmauer zwischen Israel und dem Westjordanland gelegen ist. Banksy gestaltete die Inneneinrichtung des Hotels mit zahlreichen Bezügen auf den Nahostkonflikt und den Alltag der Sperranlage. Letztere trägt zur „schlechtesten Aussicht der Welt“ bei, mit der das Hotel wirbt.

Am 7. Mai 2017 brachte er in Dover an einer Hauswand ein Brexit-Kunstwerk an. Darauf war eine mehrere Meter hohe quadratische EU-Flagge abgebildet, aus der ein auf einer Leiter stehender Handwerker einen Stern herausmeißelt. Am 26. August 2019 vermeldeten Medien das Verschwinden des Kunstwerkes. Die Wand sei weiß übertüncht worden.

Im Juni 2018 tauchten in Paris kritische Werke über den Umgang mit Flüchtlingen auf.

Im Oktober 2018 „zerstörte“ sich die untere Hälfte seines Bildes Girl With Balloon durch sauberen Streifenschnitt unmittelbar nach dem Verkauf für gut eine Million Pfund (1,18 Millionen Euro) im Rahmen einer Sotheby’s-Auktion in London von selbst, indem der untere Bildteil durch einen im Rahmen versteckten Schredder gezogen wurde. Banksy hatte verlauten lassen, dass es sich um Kritik am Kunstmarkt handle. Ein Video dazu gab an, dass ursprünglich das gesamte Bild zerstört werden sollte, dies wurde allerdings durch eine Fehlkonstruktion des Schredders verhindert. Die Käuferin übernahm das Bild trotzdem zum gebotenen Preis. Es erhielt den neuen Namen Love is in the Bin. Von März 2019 bis Februar 2020 wurde das Bild als Leihgabe in der Staatsgalerie Stuttgart ausgestellt. Im Oktober 2021 wurde es – wiederum bei Sotheby’s in London – für einen Zuschlagspreis von 16 Millionen Pfund (einschließlich Gebühren ca. 18,5 Millionen Pfund, umgerechnet ca. 21,9 Millionen Euro) versteigert.

Kurz vor Weihnachten 2018 sprühte Banksy in Port Talbot, Wales, ein Graffito an zwei Seiten einer Garage eines Stahlarbeiters. Eine Seite zeigt einen winterlich gekleideten Jungen mit einem Schlitten und ausgebreiteten Armen, der mit herausgestreckter Zunge Schneeflocken auffängt. Die andere Garagenseite zeigt eine aus einem brennenden Behälter aufsteigende dunkle Rauchwolke mit weißen Aschepartikeln. Erst beim Betrachten beider Gebäudeseiten offenbart sich der vermeintliche Schnee als Ascheregen. Das winterlich erscheinende Motiv wird als gesellschaftskritische Aussage gewertet, da sich in dem Ort das größte Stahlwerk Großbritanniens befindet und es Beschwerden von Anwohnern über einen anhaltenden Ascheregen gibt. Nach der Entdeckung wurde das Kunstwerk zum Schutz vor Vandalismus mit einer vorläufigen Abdeckung versehen und von Sicherheitsdiensten beaufsichtigt. Etwa 20.000 Menschen seien zur Garage gepilgert, um es zu betrachten. Anfang 2019 wurde bekannt, dass der Garagenbesitzer das Kunstwerk an einen Galeristen aus der südostenglischen Grafschaft Essex für eine sechsstellige Summe veräußert hat. Um den Tourismus in der strukturschwachen Industriestadt zu beleben, will der Galerist das Kunstwerk für zwei Jahre in Port Talbot belassen, aber an anderer Stelle zeigen.

Anfang 2019 wurde das Bild einer verschleierten, traurig zu Boden blickenden Frau, lebensgroß weiß auf schwarz gemalt auf einer Feuerschutztür im Pariser Club Bataclan, gestohlen. Mutmaßlich waren die Türbänder mit einem Winkelschleifer aufgetrennt worden. Im Juni 2020 wurde das Bild auf einem Bauernhof in Italien sichergestellt und sechs Verdächtige festgenommen.

2019 wurde kurz nach Eröffnung der Biennale di Venezia an einer Hauswand an einem Kanal in Venedig ein Graffito entdeckt, das ein Kind mit einer Rettungsweste und einer Seenotfackel in einer erhobenen Hand zeigt. Banksy reklamierte das Werk für sich, indem er davon zwei Fotos auf seinem Instagram-Account postete. Dort stellte er auch ein Video ein, wonach er während der Biennale einen Straßenstand mit mehreren Gemälden nahe dem Markusplatz aufgebaut habe. Die Bilder fügen sich zu einem großen vorbeifahrenden Kreuzfahrtschiff vor der Kulisse Venedigs zusammen und sind mit „Venice in Oil“ betitelt, was als Anspielung auf die Verschmutzung durch Kreuzfahrtschiffe gedeutet werden kann.

Ende 2019 tauchte in Birmingham ein weiteres Bild von Banksy auf. Es zeigt zwei fliegende Rentiere auf einer Backsteinmauer, die eine daneben stehende echte Parkbank zu ziehen scheinen. Auf einem Video, das Banksy dazu auf Instagram postete, liegt ein Obdachloser namens Ryan auf der Bank. Banksy schrieb dazu: „Gott segne Birmingham. In den 20 Minuten, die wir Ryan auf dieser Bank gefilmt haben, haben Passanten ihm ein warmes Getränk, zwei Schokoriegel und ein Feuerzeug gegeben – ohne dass er überhaupt danach gefragt hat.“ Das Video wurde bereits in kürzester Zeit nach der Veröffentlichung millionenfach abgerufen. Wenige Tage später malten Unbekannte rote Nasen an die Rentiere.

Anfang 2020 wurde ein neues Bild von Banksy in Bristol entdeckt. Auf einer grauen Hauswand ist ein Mädchen zu sehen, das mit einer Steinschleuder in der Hand auf einen großen Klecks aus roten Rosen zielt. Das Motiv wurde als romantische Geste zum Valentinstag gedeutet.

Im Mai 2020 wurde in einem Krankenhaus in Southampton das Gemälde Game Changer aufgehängt, zu dem Banksy sich auf seinem Instagram-Account bekannt hat. Das Gemälde zeigt einen kleinen Jungen beim Spiel mit der Figur einer Krankenschwester als neue Superheldin anlässlich der COVID-19-Pandemie. Es wurde im März zugunsten des National Health Service versteigert, wobei der erzielte Preis von 16,8 Millionen britischen Pfund (19,5 Millionen Euro) der höchste war, der je für ein Banksy-Werk erzielt wurde.

Zur Rettung schiffbrüchiger Flüchtlinge vor dem Ertrinken und vor dem Pushback ihrer Schlauchboote nach Libyen finanzierte Banksy das Seenotrettungsschiff Louise Michel, benannt nach Louise Michel. Am 18. August 2020 startete das 27 Knoten schnelle Schiff vom spanischen Hafen Burriana in sein Einsatzgebiet im Mittelmeer. Die Louise Michel ist mit Motiven von Banksy in hellrosa Farben gestaltet.

Im Oktober 2020 schuf Banksy ein neues Bild auf einer Gebäudewand in der britischen Stadt Nottingham. Es ist in schwarz-weiß gesprüht und zeigt ein kleines Mädchen, das mit einem Fahrradreifen Hula-Hoop spielt. Vor der Wand war ein demoliertes Fahrrad mit einem fehlenden Hinterrad an einem Laternenmast angeschlossen. Nachbarn fassten die Darstellung als Aufmunterung während der COVID-19-Pandemie auf, da Nottingham eine der am stärksten betroffenen Städte in Großbritannien war. Im Februar 2021 wurde das Kunstwerk aus der Mauer herausgebrochen und an eine Kunstgalerie in Essex verkauft.

Anfang November 2022 erschienen Banksy zugerechnete Werke in den ukrainischen Orten Irpin, Borodjanka und Hostomel (alle nordwestlich von Kiew), die im März 2022 beim Überfall auf die Ukraine von Russland besetzt und teils zerstört wurden, sowie in Kiew. Neben viel Lob für Banksy sei laut einer lokalen Künstlerin das Bild der Gymnastik-Turnerin in Borodjanka teils auch kritisiert worden, weil es Assoziationen zur sowjetischen Sport-Kultur weckte. Anfang Dezember 2022 wurde eines der Bilder, ein Wandbild einer Frau im Morgenmantel mit Lockenwicklern, Gasmaske und Feuerlöscher, aus seiner originalen Wand geschnitten. Anrainer verständigten die Polizei, das Bild wurde beschlagnahmt. Anfang 2023 leitete die Generalstaatsanwaltschaft ein Verfahren wegen Diebstahls unter Kriegsrecht gegen den Verdächtigen ein.

Im März 2023 wurde ein Gebäude aus dem 16. Jahrhundert in Herne Bay abgerissen, das ein Banksy zugeschriebenes Werk mit dem Titel „Morning has broken“ zeigte.

Galerie

Bücher

Banksy gab Bücher im Eigenverlag heraus, die, versehen mit seinen Kommentaren, die Bilder seiner Arbeiten aus verschiedenen Ländern sowie einige seiner Gemälde enthalten. Sein erstes Buch, Banging your head against a brick wall, erschien in Schwarzweiß, sein zweites Buch Existencilism in Farbe. 2004 folgte sein drittes Buch Cut it out. Die Mehrheit der Arbeiten aus drei kleinen „Black Books“ kombiniert und erweitert Banksy 2006 bei Random House unter dem Titel Wall and Piece.

Film

Exit Through the Gift Shop von Banksy ist ein Dokumentarfilm aus dem Jahr 2010, in dem es um den französischen Street-Art-Künstler und Filmemacher Thierry Guetta geht, der einen Dokumentarfilm über seinen Cousin „Invader“, einen Graffiti-Künstler, dreht und dadurch Banksy kennenlernt. Dieser überzeugt Guetta davon, selbst als Graffiti-Künstler zu agieren, und Banksy übernimmt fortan die Regie des Dokumentarfilms. Somit wechselt die Perspektive, und aus einem Film über einen Künstler wird eine Dokumentation über einen Regisseur, der zum Künstler wird. Exit through the Gift Shop wurde auf dem Sundance Filmfestival 2010 und auf der Berlinale 2010 gezeigt und erhielt 2011 eine Oscar-Nominierung in der Kategorie Bester Dokumentarfilm. Der Film wurde am 15. Januar 2013 vom Fernsehen des Bayerischen Rundfunks ausgestrahlt.

Kunstmarkt

Im Oktober 2019 erzielte sein 2,5 m hohes und 4,2 m breites Gemälde Devolved Parliament bei einer Sotheby’s-Auktion die Rekordsumme von 9,9 Millionen Pfund (11 Millionen Euro). Damit wurde es von einem unbekannten Bieter für das Fünffache des von Sothebys geschätzten Wertes ersteigert. Das erstmals 2009 in Banksys Heimatstadt Bristol ausgestellte Bild zeigt das britische Unterhaus, das anstatt von Politikern von Schimpansen besetzt ist. Obwohl Banksy nicht mehr Besitzer des Gemäldes ist, da er es schon 2011 verkaufte, gilt er seit dieser Auktion als einer der teuersten aktuellen Künstler der Welt.

Ebenfalls bei Sotheby’s wurde im Oktober 2020 sein Werk Show Me the Monet (2005) versteigert. Die Neuinterpretation des Gemäldes Die japanische Brücke von Claude Monet erzielte den damals zweithöchsten Auktionspreis, der je für ein Werk Banksys gezahlt wurde. Es erreichte 7,6 Millionen Pfund (8,4 Millionen Euro). In Monets Seerosenteich dümpeln zwei Einkaufswagen und ein orangefarbener Verkehrskegel.

Am 23. März 2021 wurde das Gemälde Game Changer vom Londoner Auktionshaus Christie’s für 14,4 Millionen britische Pfund (16,758 Millionen Pfund einschließlich Aufgeld, umgerechnet etwa 19,5 Millionen Euro) versteigert. Der Schätzpreis war von Christie’s zuvor mit 2,5 bis 3,5 Millionen Pfund (etwa 2,9 bis 4 Millionen Euro) angegeben worden. Der Erlös soll dem Southampton General Hospital zugutekommen, in dem Banksy das Gemälde im Vorjahr hinterlassen hatte.

Love is in the Bin, eine Version des Werks Girl with Balloon, die im Oktober 2018 durch eine im Rahmen integrierte Vorrichtung unmittelbar nach einer Auktion beim Auktionshaus Sotheby’s teilweise in schmale Streifen geschnitten wurde, wurde am 14. Oktober 2021 bei einem Schätzpreis von 4 bis 6 Millionen britischen Pfund durch Sotheby’s in London für 16 Millionen Pfund (18,582 Millionen Pfund einschließlich Aufgeld, umgerechnet etwa 21,9 Millionen Euro) verkauft. Damit ist es das bislang teuerste Werk Banksys.

Ausstellungen

Die erste Einzelausstellung fand im Jahr 2000 im Restaurant Severnshed in Bristol statt. Gezeigt wurde unter anderem die bekannte Bilderreihe Simple Intelligence Testing in Dumb Animals. In der Turf-War-Ausstellung 2003 in einer Londoner Lagerhalle waren u.a. lebende, von ihm bemalte Tiere zu sehen. 2006 fand in Los Angeles die Banksy-Ausstellung Barely Legal statt, wieder in einer Lagerhalle, zu der 30.000 Besucher kamen. Seine Ausstellung Banksy vs. Bristol Museum zog 2009 in nur sechs Wochen 308.719 Besucher an.

  • In einem früheren Strandbad der westenglischen Stadt Weston-super-Mare schuf Banksy im Jahr 2015 mit dem temporären Dismaland die Parodie eines Freizeitparks.
  • Das Moco Museum in Amsterdam zeigt seit Eröffnung des Museums Werke von Banksy unter dem Titel Laugh now.
  • Lilley Fine Art/Zeitgenössische Kunstgalerie zeigte im Cordoaria Nacional, Lissabon die Ausstellung BANKSY Genius or Vandal vom 14. Juni bis 27. Oktober 2019.
  • Immersion Vegas zeigte die Ausstellung BANKSY Genius or Vandal bis zum 5. April 2020.
  • Unter dem Ausstellungstitel Who the Fuck is Banksy zeigte das Rosenhang-Museum in Weilburg vom 25. September bis 22. November 2020 in einer Installation Werke von Banksy.
  • Unter dem Titel The Mystery of Banksy - A Genius Mind. An Unauthorized Exhibition war eine Ausstellung in Heidelberg im Kulturhaus Halle02 am Heidelberger Güterbahnhof vom 30. April bis 12. September 2021 zu sehen, ebenso in Berlin vom 15. April bis 1. September 2021 in der Station BE Gleisdreieck und in München im Isarforum (Ludwigsbrücke) bis 4. Juli 2021. Vom 17. September 2021 bis zum 9. Januar 2022 sollte die Ausstellung in der Zeitenströmung Dresden zu sehen sein. Dieser Termin konnte jedoch aufgrund der Corona-Auflagen nicht eingehalten werden. Ab 20. Mai 2022 war die Exhibition im Leipziger Kunstkraftwerk zu sehen, danach in Hamburg und in Stuttgart. Gezeigt werden ausschließlich Nachbildungen. Banksy hat an dieser Ausstellung nicht mitgewirkt, weshalb sie von manchen Beobachtern auch als „reiner Kommerz“ und „Verrat an Banksys Kunst“ gesehen wird.
  • The Mystery of Banksy – A Genius Mind Linz 21. Januar (?) – 20. März 2022. Graz, EKZ Citypark, 18. Februar – 15. Mai 2022.
  • BANKSY Building Castles in the Sky, 28. Mai bis 5. September 2022, New York, International Center of Photography Museum
  • The Mystery of Banksy – A Genius Mind, in Mülheim an der Ruhr im Technikum vom 7. Oktober 2022 bis 5. Februar 2023

Werke in öffentlichen Sammlungen

Rezeption

Der Comic Der Banksy und die Untersuchung (2010) von Katz & Goldt enthält eine Abbildung des Werks You Lie.

2012 stellte der Fotograf Nick Stern acht der bekanntesten Motive Banksys mit Modellen nach.

2014 ließ der Stadtrat der englischen Stadt Clacton-on-Sea ein Werk Banksys übermalen, welches als rassistisch angesehen wurde. Das Bild zeigt auf der einen Seite graue, in England bekannte Tauben mit Schildern, auf denen z. B. steht, dass Migranten nicht willkommen sind oder zurück in ihr Land gehen sollen. Auf der anderen Seite sitzt ein einzelner grüner Vogel. Das Bild sollte allerdings vermutlich Rassismus kritisieren und nicht schüren.

Das in Borodjanka gemalte Motiv, das einen kleinen Judoka zeigt, der einen größeren auf den Rücken wirft, ist auf einer Briefmarke der ukrainischen Post Ukrposhta abgebildet, die am 24. Februar 2023 erschien, dem ersten Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine.

Das Cover der 115. Ausgabe des Popmusik-Samplers Bravo Hits von 2021 stellt das Bild Balloon Girl im typischen Banksy-Stil nach.

Literatur

  • Mirko Reisser, Gerrit Peters, Heiko Zahlmann (Hrsg.): Urban Discipline 2002: Graffiti-Art. 1. Auflage. Urban Discipline: Graffiti-Art, Nr. 3. getting-up, Hamburg 2002, ISBN 3-00-009421-0, S. 80 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche Ausstellungskatalog).
  • Julia Reinecke: Street-Art: Eine Subkultur zwischen Kunst und Kommerz. 1. Auflage. Transcript Verlag, Bielefeld 2007, ISBN 978-3-89942-759-2, S. Diverse (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Sven Nommensen, Iben From: Call it what you like!: Collection Rik Reinking. 1. Auflage, KunstCentret Silkeborg Bad, Dänemark 2008, ISBN 87-91252-23-7 (Ausstellungskatalog).
  • Jürgen Große: Urban Art Photography Abb. Nr. 83, 86, 427, urban-art.info / Juergen Grosse, Berlin 2008, ISBN 978-3-89955-205-8.
  • André Lindhorst, Rik Reinking: Fresh Air Smells Funny: an exhibition with selected urban artists. 1. Auflage, Kehrer Verlag, Heidelberg 2009, ISBN 3-939583-94-4 (Ausstellungskatalog).
  • Ingo Clauß, Stephen Riolo, Sotirios Bahtsetzis: Urban Art: Werke aus der Sammlung Reinking. 1. Auflage. Hatje Cantz, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-7757-2503-3, S. 25 (Ausstellungskatalog).
  • Magda Danysz, Mary-Noelle Dana: From Style Writing to Art: A Street Art Anthology. 1. Auflage, DRAGO, Rom, Italien 2010, ISBN 978-88-88493-52-7.
  • Ulrich Blanché: Something to s(pr)ay: Der Street Artivist Banksy. Eine kunstwissenschaftliche Untersuchung. Tectum Verlag, Marburg 2010, ISBN 978-3-8288-2283-2 (Werkanalyse und ausführliche Biografie).
  • Viola Rühse: Banksy’s quirky and overhyped take on the collection of Bristol City Museum and Art Gallery, in: ONCURATING.org, Themenheft 12: Reinterpreting Collections (PDF; 4,2 MB), 2011, S. 16–19.
  • Paul Gough (Hrsg.): Banksy. The Bristol Legacy. 1. Auflage, Redcliffe Press, Bristol 2012, ISBN 978-1-906593-96-4 (Aufsatzband).
  • Viola Rühse: Kritische Urban Art und ihre Vereinnahmung im heutigen Kunstbetrieb. In: Online-Dokumentation „Let's talk about money, honey“ (PDF; 183 kB), 2013, 12 Seiten.
  • Ulrich Blanché: Banksy: Urban art in a material world. Tectum Verlag, Marburg 2016, ISBN 978-3-8288-3541-2. (englisch).
  • Banksy – Provokation, Midas Verlag, Zürich 2020, ISBN 978-3-03876-160-0
Commons: Banksy – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Banksy – Zitate

Fotogalerien

Einzelnachweise

  1. WELT: Wer ist Banksy? In: DIE WELT. 26. Oktober 2018 (welt.de [abgerufen am 12. November 2022]).
  2. 11 11 2014 Um 18:15: Banksy: Ist der Graffitikünstler eine Frau? 11. November 2014, abgerufen am 12. November 2022.
  3. dpa: Wer ist Banksy? In: welt.de. dpa/WELT Online, 26. Oktober 2018, abgerufen am 23. Juli 2023.
  4. Banksy - Questions. (Nicht mehr online verfügbar.) 3. Januar 2012, archiviert vom Original am 3. Januar 2012; abgerufen am 20. Juli 2021.
  5. Ulrich Blanché: Something to s(pr)ay: Der Street Artivist Banksy: Eine kunstwissenschaftliche Untersuchung. Tectum-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8288-2283-2, S. 121 (englisch).
  6. 1 2 Banksy unveils Ukraine gymnast mural on building shelled by Russia. In: BBC News. 12. November 2022 (bbc.com [abgerufen am 12. November 2022]).
  7. Ulrich Blanché: Konsumkunst. Kultur und Kommerz bei Banksy und Damien Hirst. Siehe Kapitel: Banksys Kunstaktionen und Reisen.
  8. Ulrich Blanché: Something to s(pr)ay: Der Street Artivist Banksy: Eine kunstwissenschaftliche Untersuchung. Tectum-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8288-2283-2, S. 95.
  9. Ulrich Blanché: Banksy: Urban art in a material world. Tectum-Verlag, 2016, ISBN 978-3-8288-3541-2, S. 223–227.
  10. Martin Newman: Banksy sells original paintings worth £20,000 for £38 each in New York stunt. In: Daily Mirror. 13. Oktober 2013, abgerufen am 2. November 2013 (englisch).
  11. news.ORF.at. Abgerufen am 12. November 2022.
  12. 1 2 Frank Keil: Street-Art unter Plexiglas. KUNSTBEGRIFF In der Hamburger City hängt ein echter Banksy an einer Straßenecke. In: TAZ (die Tageszeitung) Nord. 29./30. Juni 2013, S. 45 (Zitat: „2002 soll der britische Street-Artist Banksy (sein Vorname wird mal als Rob, als Robin oder Robert gehandelt) beim damaligen Urban-Discipline-Festival in Hamburg geweilt und hier auf einen grauen, funktionalen Betonpfeiler seine Schablone angesetzt haben.“).
  13. 1 2 STREET ART Hamburgs letzter Banksy hinter Acrylglas. In: Hamburger Abendblatt. 6. August 2011 (Zitat: „Das letzte in Hamburg noch sichtbare Kunstwerk des Street-art-Künstlers Banksy, ‚Bomb-Hugger‘ in der Steinwegpassage (Neustadt), ist neuerdings durch eine Acrylglasscheibe vor unsachgemäßem Umgang geschützt.“).
  14. Julia Reinecke: Street-Art: Eine Subkultur zwischen Kunst und Kommerz. 1. Auflage. Transcript Verlag, Bielefeld 2007, ISBN 978-3-89942-759-2, S. 6 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  15. Os Gêmeos Interview. ilovegraffiti.de, 9. April 2010, abgerufen am 1. Juli 2013: Urban Discipline ist wohl tatsächlich eine der ersten und immer noch größten je durchgeführten Galerie Ausstellungen gewesen, welche Graffiti Art, Style und eine professionelle Präsentation perfekt und erfolgreich miteinander verbunden hat. Für viele war dieser Event ein wichtiger Schritt für mehr, Daniel Man, DAIM und auch Banksy!“
  16. Mirko Reisser, Gerrit Peters, Heiko Zahlmann (Hrsg.): Urban Discipline 2002: Graffiti-Art. 1. Auflage. Urban Discipline: Graffiti-Art, Nr. 3. getting-up, Hamburg 2002, ISBN 3-00-009421-0, S. 80 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche Ausstellungskatalog).
  17. Ulrich Blanché: Konsumkunst. Kultur und Kommerz bei Banksy und Damien Hirst. Detaillierte Biografie mit allen Quellen im Anhang. S. 356 f.
  18. Adrian Nabi: Backjumps - the live issue #3: urban communication and aesthetics ; [in conjunction with the "Backjumps - The Live Issue #3" Exhibition, held from June 23rd - August 19th, 2007 at the Kunstraum Kreuzberg/Bethanien, in Berlin, Germany]. Frome Here to Fame Publ., 2007, ISBN 978-3-937946-27-6 (google.de [abgerufen am 12. November 2022]).
  19. feb/dpa: Banksy, von fremder Farbe befreit. Spiegel Online, 12. September 2011, abgerufen am 2. Januar 2012.
  20. Napalm (Can’t Beat That Feeling). In: hexagongallery.com. Hexagon Gallery, abgerufen am 26. Juli 2021.
  21. Danger Mouse, Banksy Burn Paris. Abgerufen am 12. November 2022.
  22. Artist Banksy targets Disneyland. British Broadcasting Corporation, 11. September 2006, abgerufen am 2. November 2013 (englisch).
  23. Gabi Biesinger: Banksys nähender Junge kommt nicht unter den Hammer. (Nicht mehr online verfügbar.) tagesschau.de, 24. Februar 2013, archiviert vom Original am 26. Februar 2013; abgerufen am 2. November 2013.
  24. Banksy's 'Slave Labour' mural taken from wall and put on U.S. art auction website for £450,000. Daily Mail, 18. Februar 2013, abgerufen am 27. November 2019 (englisch).
  25. Christopher Pramstaller: Unbekannter zerstört letzten Banksy Deutschlands. Süddeutsche.de, 24. Februar 2015, abgerufen am 24. Februar 2015.
  26. Süddeutsche Zeitung: Ist das Kunst oder kann das weg? Abgerufen am 12. November 2022.
  27. Wenn die Sphinx von Gizeh in Queens gestohlen wird in FAZ vom 25. Oktober 2013, Seite 37.
  28. Carolin Gasteiger: Video aus Gaza - Mit Banksy neue Ziele entdecken. Abgerufen am 12. November 2022.
  29. Peter München: Banksy in Gaza. In: Süddeutsche Zeitung, Nr. 49, 28. Februar / 1. März 2015, ISSN 0174-4917, S. 18.
  30. Sofia Glasl: Mann mit Maske. In: Süddeutsche Zeitung, Nr. 99 vom 29./30. April/1. Mai 2017, S. 65.
  31. Emma Graham-Harrison: 'Worst view in the world': Banksy opens hotel overlooking Bethlehem wall. In: The Guardian. 3. März 2017, ISSN 0261-3077 (englisch, theguardian.com [abgerufen am 4. März 2017]).
  32. Banksy hinterlässt Brexit-Kunstwerk in Dover. In: Kurier. 8. Mai 2017, abgerufen am 13. Mai 2017.
  33. Banksys Brexit-Bild in Dover ist weg. In: orf.at. 26. August 2019, abgerufen am 28. August 2017.
  34. Nadja Al-Khalaf: Kritik an der Geflüchtetenpolitik der französischen Regierung. In: Zett. 25. Juni 2018, abgerufen am 1. Juli 2018.
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