Bartholomäus ist ein männlicher Personenname und Vorname. Insbesondere in Deutschland ist Bartholomäus auch als Familienname gebräuchlich.

Herkunft und Bedeutung

Bartholomaeus ist die lateinische Variante des aramäischen und hebräischen Namens (ܒܪ ܬܘܠܡܝ) Bar-Talmaj (בר־תלמי), „Sohn des Tolmai/Talmai“.

Der Name Talmai bedeutet vermutlich „groß“. Eine andere Herleitung sieht den Namen als Kurzform des griechischen Ptolemäus.

Der Apostel Bartholomäus

Bartholomäus war einer der zwölf Apostel (Mk 3,18 ) und wird in der katholischen Kirche und den orthodoxen Kirchen als Heiliger und Märtyrer verehrt.

Die Bibelwissenschaft sieht in Nathanael und Bartholomäus die gleiche Person. Jesus Christus bezeichnet ihn als „Mann ohne Falschheit“ (Joh 1,47 ). Einige Überlieferungen sehen in ihm auch den Bräutigam der Hochzeit zu Kana (Joh 2,1-11 ). Erst nach der Berufung zum Apostel wurde er Bartholomäus (Mt 10,3 ) genannt. Er predigte der Überlieferung nach in Persien, möglicherweise auch in Indien, wo er eine hebräische Abschrift des Matthäus-Evangeliums hinterlassen haben soll. Teils wird ihm auch die Verbreitung des Evangeliums in Ägypten und Armenien zugeschrieben.

Den Märtyrertod starb er 71 n. Chr. vermutlich in der Stadt Albanopolis in Albanien. Sein Tod wurde der Überlieferung zufolge nach herbeigeführt, indem ihm die Haut abgezogen wurde. Sein ikonographisches Heiligenattribut ist daher das dabei verwendete Schindermesser.

Verehrung

Um 580 kamen die Reliquien des hl. Bartholomäus auf die Insel Lipari in Italien und 838 bei einem Sarazeneneinfall von dort nach Benevent. Kaiser Otto II. soll sie 983 nach Rom gebracht haben, wo sie in San Bartolomeo all’Isola auf der Tiberinsel in den Altar eingebettet wurden. 1238 wurde der hl. Bartholomäus zum Hauptpatron des Frankfurter Domes, wohin bereits unter Kaiser Friedrich Barbarossa die Hirnschale des Heiligen gebracht worden war. Des Weiteren finden sich an mehreren Orten Reliquien des Bartholomäus, so z. B. im Kloster Andechs in Bayern.

In Michelangelos Jüngstem Gericht in der Sixtinischen Kapelle in Rom gilt das Antlitz auf der von Bartholomäus getragenen Haut als Selbstbildnis des Künstlers.

Das Fest des hl. Bartholomäus in der Liturgie ist der 24. August. Bis 1955 hatte es am Vortag, dem 23. August, eine Vigil. Für den Tag gibt es mehrere Bauernregeln:

  • „Wie Barthel sich verhält, ist der ganze Herbst bestellt.“
  • „Bleiben die Störche über Bartholomae, so kommt ein Winter, der tut nicht weh.“

Namensvarianten

Kurzformen

  • Bart (englisch, flämisch)
  • Bartl, Barti, Barthel, Bartho, Barthol
  • Barthold, Bartholoma, Bartholomaus, Barti
  • Bartin, Bartle, Bartlet, Bartlett, Barthels
  • Bartolome, Bartolv, Bartome, Bartolommeo
  • Barton, Bartos, Bartosz, Bartus, Bartusch, Bartow, Barkto
  • Barkte (sorbisch), Bartt, Bates, Bertel, Mawe, Mewes, Mils, Meo
  • Miu (rätoromanisch)
  • Berci (ungarisch)
  • Bartek (polnisch/slawisch)

Vorname

Familienname

Siehe auch

Commons: Bartholomäus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Bartholomäus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Barthel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Bartel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Gesenius: Hebräisches und aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament. 18. Auflage. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-25680-6, S. 1441.
  2. Franz Kogler (Hrsg.): Herders Neues Bibellexikon. Verlag Herder GmbH, Freiburg/Basel/Wien 2008.
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