Bau-Fritz GmbH & Co. KG, seit 1896 | |
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Rechtsform | GmbH & Co. KG |
Gründung | 1896 |
Sitz | Erkheim, Deutschland |
Leitung | Dagmar Fritz-Kramer |
Mitarbeiterzahl | 461 |
Umsatz | 96,2 Mio. EUR |
Branche | Holzbau |
Website | www.baufritz.com |
Stand: 31. Dezember 2019 |
Die Bau-Fritz GmbH & Co. KG ist ein Fertighaushersteller im oberschwäbischen Erkheim. Im Jahr 2019 wurde mit etwa 460 Mitarbeitern ein Umsatz von 96 Millionen Euro erzielt.
Geschichte
Das Unternehmen Baufritz wurde im Jahr 1896 von Sylvester Fritz als Zimmerei gegründet. Gebaut wurden Wohnhäuser, landwirtschaftliche Gebäude, Fachwerkhäuser, Dachstühle und Kirchtürme. 1927 übernahm Johann Fritz das Unternehmen seines Vaters und begann mit der serienmäßigen Herstellung von Holzfertigteilen. 1963 trat Hubert Fritz in die Firma ein. Unter seiner Leitung erfolgte Ende der 1970er Jahre die Ausrichtung auf eine ökologische Bauweise (sogenannte „Voll-Werte-Häuser“).
Unternehmen
1996 baute die Firma aus dem Anlass ihres 100-jährigen Bestehens den größten Holzkopf Deutschlands direkt neben die A 96. Der Entwurf stammt von dem Künstler Diether Kunerth. Das vierstöckige Gebäude wird heute als Bürogebäude genutzt. (48° 1′ 42,4″ N, 10° 20′ 0″ O )
1999 trat Dagmar Fritz-Kramer, die Tochter von Hubert Fritz, in das Unternehmen ein. Seit Juni 2004 leitet sie das Familienunternehmen in vierter Generation.
Bau-Fritz produziert etwa 180 bis 200 Häuser im Jahr. Die Holzhäuser werden in Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Beneluxländern, Großbritannien und Italien angeboten.
Bauweise
Die Firma Baufritz gilt als diejenige unter den Fertighausherstellern, die ökologisches Bauen am konsequentesten betreibt. Die Häuser werden in Holztafelbauweise gebaut. Neben dem Tragwerk aus Holz verbessern die Dämmung mit gepressten Hobelspänen, die beim Hobeln abfallen, sowie meist eine Holzpelletheizung plus Solarunterstützung oder Wärmepumpe die Ökobilanz. Einige Häuser wurden mit einem Mini-Blockheizkraftwerk im Keller gebaut.
Die einzelnen Häuser werden im „HausSchneiderei“ genannten Planungszentrum vom Bauherrn gemeinsam mit einem Team von Hausdesignern, Energieberatern und Baubiologen ausgearbeitet.
Alle wesentlichen Teile des Hauses wie Wand-, Decken- und Dachelemente werden in Erkheim vorproduziert. Die Endmontage der Fassade erfolgt innerhalb von zwei Tagen auf der Baustelle. Nach zehn- bis zwanzigwöchiger Bauzeit sind die Häuser fertig.
Holz für die Außenfassade kommt aus Finnland. Sämtliche beim Bau verwendeten Materialien werden in einem firmeneigenen Labor geprüft. Vom Bauherrn hängt ab, ob – bei entsprechenden Mehrkosten – in jedem Detail von ungiftigen Klebern und Schäumen bis zum nickelfreien Wasserhahn die ökologisch besten Lösungen gewählt werden. Der Bauherr kann allerdings nicht alle Elemente frei wählen, so sind etwa Kunststoff-Fenster tabu. Individuell können Elemente wie ein Wasser-Recycling-System oder ein Ausbau zum Allergikerhaus mit Pollenschleuse eingeplant werden.
Baufritz hält über 40 angemeldete in- und ausländische Patente im Bereich des ökologischen Bauens.
Zertifizierungen
1979 erhielt Baufritz als erster Blockhaushersteller vom Landesverband Bayern der Gütegemeinschaft Montagebau und Fertighäuser e. V. das Gütezeichen. Seit 1996 ist das Unternehmen als erstes seiner Branche EMAS-zertifiziert. Seit 1998 ist Baufritz DIN EN ISO 9001-zertifiziert. 2002 verlieh die damals amtierende Verbraucherministerin Renate Künast für die biologische Baufritz-Hobelspänedämmung HOIZ, das damals neue europäische Biosiegel für geprüfte Baustoffe „natureplus“.
Auszeichnungen
1995 wurde Hubert Fritz als Ökomanager des Jahres ausgezeichnet.
Dagmar Fritz-Kramer erhielt 2007 den Unternehmerpreis der bayerischen SPD. 2008 wurde sie als Veuve Clicquot Business Woman of the Year sowie mit dem Manager-Nachwuchspreis Karriere des Jahres in der Kategorie Karriere des Jahres im Mittelstand ausgezeichnet.
Die Firma Baufritz wurde im Jahr 2008 von der damaligen Bundesfamilienministerin von der Leyen als Deutschlands familienfreundlichstes Mittelstandsunternehmen ausgezeichnet.
Ende 2009 erhielt Baufritz den Deutschen Nachhaltigkeitspreis als Deutschlands nachhaltigstes Unternehmen.
Im Jahr 2023 zeichnete die Deutsche Bundesstiftung Umwelt Dagmar Fritz-Kramer mit dem Deutschen Umweltpreis aus.
Weblinks
Einzelnachweise
- 1 2 Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019 im elektronischen Bundesanzeiger
- 1 2 3 4 5 6 7 Spießig war gestern. Archiviert vom ; abgerufen am 11. September 2023.
- 1 2 3 Bau-Fritz GmbH & Co. KG, seit 1896. Begründung der Verleihung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2009. In: nachhaltigkeitspreis.de. Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis, abgerufen am 13. Januar 2022.
- ↑ SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag. Abgerufen am 11. September 2023.
- ↑ Deutscher Umweltpreis der DBU für Klimaforscherin und Holzbau-Pionierin. 11. September 2023, abgerufen am 11. September 2023.