Beerbach
Koordinaten: 49° 33′ N, 11° 12′ O
Höhe: 366 m ü. NHN
Einwohner: 201 (15. Jun. 2023)
Eingemeindung: 1. Juli 1976
Postleitzahl: 91207
Vorwahl: 09126
St. Egidienkirche mit Pfarrhaus in Beerbach

Das Pfarrdorf Beerbach war eine Patronatsgemeinde der Familie Welser von Neunhof und zu Beerbach und ist ein Gemeindeteil der Stadt Lauf an der Pegnitz.

Geschichte

Beerbach wurde 1109 erstmals erwähnt. Es war Sitz einer Reichsministerialienfamilie, der auch die abgegangene Turmhügelburg Beerbach zuzuordnen ist. Um 1300 wurde die erste Filialkirche errichtet. Im späten Mittelalter waren mehr und mehr Nürnberger Bürger Grundherren. Seit 1520 hat Beerbach eine eigene Pfarrei. Schon 1521, noch vor Nürnberg, wurde die Gemeinde protestantisch und ist damit die bisher älteste nachgewiesene evangelisch-lutherische Gemeinde in Bayern. Zur Zeit der Gegenreformation um 1628 wurde die Pfarrei Beerbach Zufluchtsort für Reformierte und Lutheraner. Bis 1806 waren die Orte Bestandteil des Neunhofer Territoriums. Seit 1806 bildeten Beerbach und Tauchersreuth eine Gemeinde. Im Zuge der Gebietsreform wurden sie 1972 dem Landkreis Erlangen (ab dem 1. Mai 1973 Landkreis Erlangen-Höchstadt) zugeschlagen und nach erheblichen Protesten der Bevölkerung am 1. Juli 1976 in die Stadt Lauf an der Pegnitz eingegliedert.

Kirchengemeinde

Zur Pfarrei Beerbach gehören seit 1858 neun Orte, fünf davon liegen im Bereich der Stadt Lauf a.d. Pegnitz im Landkreis Nürnberger Land, zwei gehören zur Marktgemeinde Heroldsberg im Landkreis Erlangen-Höchstadt. Die beiden Hauptkirchen sind St. Egidien in Beerbach und St. Johannis in Neunhof.

Sehenswürdigkeiten

  • St.-Egidien-Kirche

Spätgotische Hallenkirche von 1488 als Feldkirche mit spätgotischem Flügelaltar aus der Werkstatt von Michael Wolgemut um 1505 und Epitaph, seitenverkehrter Nachstich von Cornelis Cort nach Giulio Clovio um 1590.

Literatur

  • Werner Meyer, Wilhelm Schwemmer: Landkreis Lauf an der Pegnitz (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken XI). R. Oldenburg, München 1966, DNB 457322500, S. 4861.
  • Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3.
  • Ewald Glückert: Und einiges fiel auf gutes Land. Hrsg.: Evang.-Luth. Pfarramt Beerbach. T. Lindemann, Offenbach.
Commons: Beerbach (Lauf an der Pegnitz) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. lauf.de
  2. Schwere Zeiten für Brander und Schöllenbacher Kirchgänger (Memento vom 22. Dezember 2008 im Internet Archive)
  3. 1 2 Offene Kirchen Bayern (Memento vom 17. Oktober 2007 im Internet Archive)
  4. Hans Böller: Von Engeln gegründet. Nürnberger Nachrichten, 1. Februar 2021.
  5. Das 17. Jahrhundert - Gemeindeleben außerhalb der Stadt (Memento vom 12. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)
  6. Ortsteile Stadt Lauf
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 719.
  8. Bruno Langner: Evangelische Gemäldeepitaphe in Franken (abgerufen am 8. Juli 2015)
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