Belagerung von Ljachawitschy

Belagerung von Ljachawitschy
Datum Mitte März – 2. Mai 1706
Ort Ljachawitschy, heutiges Belarus
Ausgang Schwedischer Sieg
Konfliktparteien

Schweden 1650 Schweden

Kosaken-Hetmanat
Polen-Litauen Polen-Litauen

Befehlshaber

Schweden 1650 Oberst Carl Gustaf Creutz
Schweden 1650 Oberstleutnant Johan Reinhold von Trautvetter

Oberst Iwan Mirowitsch (Kriegsgefangenschaft)

Truppenstärke

1.950 Reiter und Dragoner

1.100 Kosaken
300 Polen, Litauer und sächsischen Soldaten

Verluste

keine Toten, sehr wenige Verletzte

1.361 Gefangene
9 Kanonen
9 Banner und Fahnen

Die Belagerung von Lachowicze war eine militärische Intervention im Großen Nordischen Krieg. Sie begann Mitte März 1706 und endete mit der bedingungslosen Kapitulation der verbündeten Truppen unter dem Oberbefehl des Kosaken Mirowitsch am 2. Mai 1706.

Im Vorfeld

Belagerung von Ljachawitschy
Lage des Schlachtfeldes

Der schwedische König Karl XII. ging in seinem Polenfeldzug gegen den gewählten polnischen König August II. vor. Er versuchte alles was in seiner Macht war, um den August II. als König abzusetzen und ihn durch den schwedentreuen Stanislaus I. Leszczyński zu ersetzen. Nach der Schlacht bei Fraustadt, in der die russisch-sächsische Armee vernichtend geschlagen wurde, teilte August II. seine Armee und schickte den einen Teil nach Grodno und marschierte mit dem anderen Teil nach Krakau. Nachdem die Nachricht von der Niederlage bei Fraustadt in Grodno eingetroffen war, beschloss der russische Kommandeur Olgivy mit den verbliebenen 10.000 kampffähigen Männern einen Ausbruch nach Kiew. Sie entkamen den schwedischen Verfolgern und konnten sich über die Grenze retten.

Nach dem Gewinn im Gefecht in Njaswisch marschierten die schwedischen Truppen unter dem Kommando von Oberstleutnant Johan Reinhold von Trautvetter weiter Richtung Südwesten. In der Stadt Lachowicze, vier Meilen von Njaswisch entfernt, trafen sie auf Kosaken. Diese verschanzten sich in der Festung Lachowicze.

Die Belagerung

Den schwedischen Truppen mangelte es an Artillerie, sodass sie die Festung Mitte März nur umschlossen und hofften, dass sich deren Besatzung wegen des Ausbleibens von Lebensmittellieferungen ergeben würde.

Ende März erreichte der schwedische Oberst Carl Gustaf Creutz, mit seinen 1500 Mann sowie einigen polnisch-litauischen Truppen unter dem Kommando von Christopher Urbanowicz Cyprian, die Belagerer. Creutz hatte auch vier eiserne Stücke (Kanonen) mitgebracht. Diese wurden auf die Festung gerichtet und begannen mit einem leichten Artilleriefeuer in Richtung Festung.

Die Besatzung der Festung litt schnell unter der Belagerung. Die Kosaken begannen ihre Pferde zu töten und zu essen. Bei einem Ausbruchsversuch gelang es einigen Kosaken bis in ihre Heimat zu gelangen.

Die Unterstützung

Der kosakische Hetman Iwan Masepa schickte seinem engen Freund, dem Oberst Mirowitsch 4700 Mann unter dem Oberbefehl von Danylo Apostol. Diese wurden aber durch das energische Vorgehen des schwedischen Oberst Creutz in der Schlacht bei Klezk vernichtend geschlagen. Der kosakische Oberbefehlshaber starb in dieser Schlacht.

Das Ende der Belagerung

Als der schwedische Oberst mit seinen Truppen von der Schlacht bei Klezk zurückkehrte und die Belagerten sahen, dass die Schweden 70 gefangene kosakische Reiter und vier Kanonen mit sich führten, bat der Kommandant Mirowitsch den Oberst um Kapitulationsverhandlungen. Als auch die vier erbeuteten Kanonen auf die Festung gerichtet waren und der schwedische Oberst das Kapitulationsersuchen abgelehnt hatte, ergaben sich die Kosaken bedingungslos. Die 1361 Mann starke Besatzung ging am 2. Mai in Kriegsgefangenschaft. Außerdem wurden neun Kanonen und neun Banner und Fahnen erbeutet.

Die Folgen

Drei Tage nach der Eroberung besichtigte der schwedische König Karl XII. die Festung und befahl, sie komplett zu zerstören.

Literatur

  • Gustaf Adlerfelt: Leben Carls des Zwölften, Königs von Schweden, Zweiter Teil, Frankfurt und Leipzig (1741)
  • Knut Lundblad: Geschichte Karl des Zwölften Königs von Schweden, Band 1, Hamburg (1835)

Einzelnachweise

  1. Gustav von Adlersfeld: Leben Carls des Zwölften, König von Schweden, Zweiter Teil, Frankfurt und Leipzig (1741), S. 506
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