Berghausen (Aßlar) Stadt Aßlar | |
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Koordinaten: | 50° 36′ N, 8° 25′ O |
Höhe: | 222 m ü. NHN |
Fläche: | 5,39 km² |
Einwohner: | 1016 (31. Dez. 2021) |
Bevölkerungsdichte: | 188 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 35614 |
Vorwahl: | 06443 |
Berghausen ist ein Stadtteil der Stadt Aßlar im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis mit etwas über 1000 Einwohnern.
Geografie
Das Dorf liegt oberhalb der Dill auf einem Ausläufer des Westerwaldes, gut 6,5 km nordwestlich von Wetzlar. Im Südwesten liegt der 303 Meter hohe Hackenberg . Im Norden grenzt Berghausen an Werdorf, das im Tal der Dill liegt. Berghausen liegt zwischen Wetzlar (Südwesten) und Herborn (Nordosten).
Geschichte
Berghausen liegt südlich der Dill gegenüber von Werdorf auf einer Anhöhe. Die Ursprünge Berghausens gehen zurück ins 13. Jahrhundert einer besiegelten Urkunde von 1226 wird Berghausen – damals Berchusen – erstmals erwähnt. Es gilt jedoch als sicher, dass der Ort schon bedeutend älter ist und zur Zeit Karls des Großen schon bestand. Dort waren nicht nur das Kloster Lorsch, sondern auch die Klöster Altenburg und Fulda begütert. Kirchlich gehörte er zur Pfarrei Dillheim, bis wahrscheinlich 1686 das selbstständige Kirchspiel Werdorf-Berghausen entstand.
Bereits im 18. Jahrhundert besaß Berghausen eine eigene Schule, die auch heute noch existiert. Sie wurde in Lehmbautechnik erbaut, im 18. Jahrhundert verkauft und befindet sich bis heute im Privatbesitz. Der Neubau im Jahr 1861 von Kreisbaumeister Wagenführ wurde 1977 abgerissen, während die Schule von 1952 noch existiert (Schulstraße 7). Der Ort entwickelte sich im Wesentlichen entlang der Hauptstraße, an der auch die Kirche liegt. Der von ihr abzweigende Backhausweg ist u. a. nach dem neuen Backhaus von 1935 (Leuner Straße 2) benannt, das einen Vorgängerbau bei der Kirche ersetzte. Als Zeugnisse der dörflichen Wasserversorgung hat sich außer dem hölzernen Brunnenhaus in der Hauptstraße eine ungewöhnlich große Zahl an gusseisernen Schwengelpumpen erhalten. Berghausen ist seit 2015 in Besitz eines neuen Dorfplatzes, welcher sich im Wesentlichen durch das Steinpflaster vor der Kirche und die teils entfernten Kirchenmauer, von dem alten Dorfplatz unterscheidet.
Gebietsreform
Im Rahmen der Gebietsreform in Hessen wurde die Gemeinde Berghausen mit weiteren Orten am 31. Dezember 1971 auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Aßlar eingegliedert. Im November 1978 erhielt Aßlar das Recht die Bezeichnung Stadt zu führen. Für Berghausen wurde wie für alle Ortsteile der Stadt ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet.
Territorialgeschichte und Verwaltung
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Berghausen lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:
- vor 1806: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Solms-Braunfels, Anteil der Grafschaft Solms, Amt Greifenstein
- ab 1806: Herzogtum Nassau, Amt Greifenstein
- ab 1816: Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Braunfels
- ab 1822: Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1866: Norddeutscher Bund, Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Kreis Wetzlar
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Wetzlar
- am 31. Dezember 1971 wurde Berghausen als Ortsteil in Aßlar eingegliedert.
- ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
- ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Lahn-Dill-Kreis
Bevölkerung
Einwohnerentwicklung
Berghausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2018 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 260 | |||
1840 | 259 | |||
1846 | 290 | |||
1852 | 285 | |||
1858 | 302 | |||
1864 | 310 | |||
1871 | 301 | |||
1875 | 315 | |||
1885 | 374 | |||
1895 | 359 | |||
1905 | 405 | |||
1910 | 449 | |||
1925 | 499 | |||
1939 | 532 | |||
1946 | 769 | |||
1950 | 804 | |||
1956 | 793 | |||
1961 | 838 | |||
1967 | 867 | |||
1970 | 882 | |||
2014 | 1.048 | |||
2018 | 1.035 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: ; nach 1970: Stadt Aßlar |
Religionszugehörigkeit
Quelle: Historisches Ortslexikon
1834: | 260 evangelische (= 100 %) Einwohner |
1961: | 675 evangelische (= 80,55 %) und 158 katholische (= 18,85 %) Einwohner |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kulturdenkmäler
Wettbewerbe
Berghausen hat 2005 mit großem Bürgerengagement am Wettbewerb "Unser Dorf" teilgenommen und einen vorderen Platz belegt. Dies war die Grundlage zur Teilnahme am Förderprogramm "Dorferneuerung" des Landes Hessen in der Zeit von 2007 bis 2015. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Kirche und die Stadt Aßlar engagierten sich für die zukünftige Entwicklung des Ortes unter dem Motto: "Berghausen – l(i)ebenswert, modern, naturnah". Daraus resultierte unter anderem der neue Dorfplatz.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Firma Huck, die unter anderem die bekannten Huck-Netze herstellt, herstellt, hat in Berghausen ihren Hauptsitz.
Der christliche Verlag Gerth Medien hat in Berghausen seinen Sitz und seine Auslieferungsstelle.
Berghausen hat seit Anfang 2016 ein von der Telekom ausgebautes Breitbandinternet zur Verfügung, welches mindestens 30 MBit/s schafft.
In Berghausen ist die Apfelsorte 'Gacksapfel' beheimatet. Der Landwirt und Holzhauer Ernst Gack (1843–1921) fand diese Sorte um 1870 im Wald bei Aßlar-Berghausen. Die Sorte wurde zur Hessischen Lokalsorte des Jahres 2006 gewählt.
Weblinks
- Stadtteil Berghausen In: Internetauftritt der Stadt Aßlar.
- Berghausen, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Berghausen nach Register In: Hessische Bibliographie
- Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Gesamtanlage Bachstraße / Erbsengasse / Oberstraße In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 Berghausen, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. August 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Einwohnerzahlen und Stadtteile | Stadt Aßlar. Abgerufen am 4. Juni 2022.
- 1 2 Berghausen | Stadt Aßlar. Abgerufen am 2. Mai 2018.
- ↑ Gerstenmeier, K.-H. (1977): Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Melsungen. S. 281. DNB 770396321
- ↑ Gremien: Ortsbeiräte. In: Bürgerinformationssystem. Stadt Aßlar, abgerufen im Februar 2019.
- ↑ Hauptsatzung. In: Webauftritt. Stadt Asslar, 2012, abgerufen im Februar 2019.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 249 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Einwohnerzahlen der Stadt Aßlar. In: Webauftritt. Stadt Aßlar, archiviert vom ; abgerufen im Februar 2019.
- ↑ Einwohnerzahlen der Stadt Aßlar, abgerufen im Februar 2019.
- ↑ Spezialist für Seiltechnik und Netze - Huck. Abgerufen am 4. Juni 2022.