Bergtheim Gemeinde Gutenstetten | |
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Koordinaten: | 49° 39′ N, 10° 39′ O |
Höhe: | 308–331 m ü. NHN |
Fläche: | 1,69 km² |
Einwohner: | 136 (25. Mai 1987) |
Bevölkerungsdichte: | 80 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1971 |
Postleitzahl: | 91468 |
Vorwahl: | 09163 |
Bergtheim ist die nördlichste Gemarkung auf dem Gebiet der Gemeinde Gutenstetten |
Bergtheim (fränkisch: „Bárgla“) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Gutenstetten im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).
Geographie
Durch das Dorf fließt der Engelsbach, der ein linker Zufluss der Aisch ist. 0,5 km nördlich liegt das Waldgebiet Krähe, 0,5 km südöstlich erhebt sich der Roßkopf (347 m ü. NHN) und 1,25 km südlich der Heidelberg. Die Kreisstraße NEA 12 führt nach Reinhardshofen (2 km südlich) bzw. nach Schornweisach (2,5 km nördlich). Die Kreisstraße NEA 14 führt nach Rauschenberg (1,5 km nordöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Rockenbach (0,6 km westlich).
Geschichte
Der Ort wurde 1199 als „Bergere“ erstmals urkundlich erwähnt. Laut dieser Urkunde trug das Hochstift Würzburg dem Nürnberger Patrizier Ekkehard von Truchseß u. a. zwei Teile des Zehnten in diesem Ort als Lehen auf. 1303/17 war der Lehensmann Konrad Heider von Dachsbach, der den wüst gewordenen Ort wieder errichtete, 1317/22 war es Otto Heyder. Diesem gehörten in „ze Beregern“ drei Huben und ein Wald. In der Folgezeit waren die Herren von Hohenlohe im Ort begütert. Aus dem Lehenbuch von Gerlach von Hohenlohe des Jahres 1356 geht hervor, dass neben ihm ein Albrecht Spies und Hanns Ochs Lehensträger waren. 1502/06 wurde das Bergtheimer Schloss erstmals erwähnt. Der damalige Schlossherr war Christoph von Seckendorff. Um 1530/50 erfolgte der Verkauf an die Herren von Wirsberg. Nachfolgende Besitzer waren die Herren von Hohenlohe und die Herren von Castell. 1705 ging der Besitz an den castellischen Amtsvogt Kraußenberger über. Die Fraisch war zunächst zwischen dem Hochstift Bamberg und dem Markgraftum Brandenburg-Kulmbach umstritten. Erst nach einem Schiedsspruch vom 1. Juli 1538 kam „Bergaw“ an das markgräflichen Amt Dachsbach.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Bergtheim 22 Anwesen (Schloss, Mühle, 20 Häuser bzw. Häuslein). Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Kasten- und Jurisdiktionsamt Dachsbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft und die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Rittergut Bergtheim.
1804 erscheint erstmals die heutige Form des Ortsnamens, eine Angleichung an die in dieser Gegend häufig vorkommenden Orte mit der Endung -heim. Die ursprüngliche Form „Ze Beregern“ bedeutet zu den Bergbewohnern. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das Schlossgut zerschlagen und an die ortsansässigen Bauern verteilt.
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justizamt Dachsbach und Kammeramt Neustadt. 1810 kam Bergtheim an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Bergtheim dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Rauschenberg und der 1813 gebildeten Ruralgemeinde Rauschenberg zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Bergtheim. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Neustadt an der Aisch zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Neustadt an der Aisch (1919 in Finanzamt Neustadt an der Aisch umbenannt, seit 1972 Finanzamt Uffenheim). Ab 1862 gehörte Bergtheim zum Bezirksamt Neustadt an der Aisch (1939 in Landkreis Neustadt an der Aisch umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Neustadt an der Aisch (1879 in das Amtsgericht Neustadt an der Aisch umgewandelt). Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 1,689 km².
Am 1. Juli 1971 wurde Bergtheim im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Gutenstetten eingemeindet.
Baudenkmäler
- Haus Nr. 2 (= Obere Dorfstr. 16): ehemaliges Schloss
- Haus Nr. 21: verputzter Stadel; Reliefstein an der Nordseite „Erbaut / Friedrich / Schleger / 1860“
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 121 | 140 | 161 | 167 | 172 | 165 | 173 | 157 | 161 | 151 | 145 | 143 | 137 | 144 | 140 | 134 | 129 | 134 | 126 | 161 | 153 | 147 | 132 | 137 | 136 |
Häuser | 22 | 26 | 29 | 30 | 29 | 30 | 28 | 28 | 29 | 38 | |||||||||||||||
Quelle |
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Johannes Baptist und Laurentius (Gutenstetten) gepfarrt.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Berglein. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 352 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Bergtheim. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 637 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 81 (Digitalisat). Ebd. S. 183 (Digitalisat).
- Heinz Kühlwein: 1199-1999, 800 Jahre Bergtheim: das Dorf auf dem Weg in das neue Jahrtausend. Bergtheim 2000, ISBN 978-3-87707-545-6.
- Hans Sponholz u. a. (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB 720137675, S. 75–76.
- Richard Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 32). Deutscher Kunstverlag, München 1972, S. 27.
Weblinks
- Bergtheim. In: gutenstetten.de. Abgerufen am 27. Juli 2023.
- Bergtheim in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 8. September 2021.
- Bergtheim in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 20. September 2019.
- Bergtheim im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
- 1 2 3 4 Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 803 (Digitalisat).
- 1 2 Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 339 (Digitalisat).
- 1 2 H. Sponholz (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 76.
- ↑ Gemeinde Gutenstetten, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 27. Juli 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 27. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- 1 2 H. Sponholz (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 75 f.
- 1 2 Siehe Website gutenstetten.de
- 1 2 H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 81.
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 58 (Digitalisat). H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 222.
- ↑ H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 183.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 536.
- ↑ R. Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 27. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 9 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 196 (Digitalisat).
- 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 179, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1055, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 167 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1219–1220, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 66 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 190 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1154 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1227 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 191 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1264 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 191 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1094 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 175 (Digitalisat).