Das Bergwinkelmuseum ist das Stadtmuseum von Schlüchtern.

Ort

Das Museum ist im Lauterschlösschen, einem dreigeschossigen, spätgotischen Herrenhaus untergebracht. Es wurde 1440 errichtet und 1675 erneuert.

Ausstellung

Das Museum wurde 1948 hier eingerichtet und seine Ausstellung 2007 neu gestaltet. Es präsentiert Stadtgeschichte von Schlüchtern in Schwerpunkten. Ziel des Konzepts war es nicht, ein alles präsentierendes Heimatmuseum einzurichten, sondern Schwerpunkte zu setzen. Vieles wird anhand von Biografien gezeigt. Schwerpunkte sind:

  • Die Geschichte Schlüchterns im 20. Jahrhundert illustrieren zahlreiche Lebensläufe einzelner Personen. Hier wird u. a. auf die 1898 erbaute Synagoge Schlüchtern sowie die Seifenfabrikanten Fritz Wolf und Max Wolf eingegangen, Gründer der „Dreiturm“-Seifenfabrik, und deren Enteignung in der Zeit des Nationalsozialismus. Ein Film über den Habertshof (1922–1933) bei Elm dokumentiert die Geschichte der Neuwerk-Bewegung, einer religiös-sozialistischen Bewegung nach dem Ersten Weltkrieg.
  • In einer Sektion über „Schlüchterner Liebesgeschichten“ werden Liebesbriefe aus der Zeit des Biedermeier und Aussteuergegenstände gezeigt. Ein Film mit Interviews von Paaren verschiedenen Alters veranschaulichen, wie sie sich in der Zeit vor und nach dem Zweiten Weltkrieg gefunden haben.
  • Ein Raum zeigt die künstlerischen Arbeiten des „Sonntagsmalers“ und Rentmeisters von Schloss Ramholz, Felix Muche (auch „Ramholz“ genannt). Seine Naive Kunst ist zusammen mit abstrakten Werken seines berühmten Sohnes, des Bauhauskünstlers Georg Muche, ausgestellt.

Literatur

  • Stadt Schlüchtern: Bergwinkel Museum Schlüchtern. Schlüchtern o. J. [Faltblatt].

Einzelnachweise

  1. Folkhard Cremer: „Dehio“ Hessen II – Regierungsbezirk Darmstadt. Berlin 2008, S. 722.

Koordinaten: 50° 20′ 51,2″ N,  31′ 21,5″ O

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