Bernardino Luini (geboren vor September 1482 in Runo, Gemeinde Dumenza in der Nähe von Luino am Ostufer des Lago Maggiore; gestorben 1. Juli 1532 in Mailand) war ein italienischer Maler.
Leben und Werk
Um 1510 heiratete Bernardino Luini Margherita Lomazzo, von den vier Söhnen wurden zwei, Giovan Pietro und Aurelio, ebenfalls Maler. Luini war ab etwa 1505 in der Lombardei als Maler tätig und wurde von der lombardischen Schule, dem Werk Raffaels, von Melozzo da Forlì und von Leonardo da Vinci maßgeblich geprägt. Erfindungen Leonardos griff er auf, um sie zu eigenen Bildern zu verarbeiten. So beruht seine Salome mit dem Haupt Johannes des Täufers (Uffizien) auf Leonardos La Scapigliata (Parma) und seine Heilige Familie mit dem jungen Johannes (Prado) gibt uns eine recht klare Vorstellung von Leonardos verschollener Originalzeichnung der einander küssenden Kinder.
Das früheste bekannte, allerdings umstrittene Werk Luinis ist Madonna mit dem Kind und zwei Heiligen von 1507, das heute im Musée Jacquemart-André in Paris ausgestellt wird.
In dem Kloster Chiaravalle Milanese befindet sich auch seine Madonna della Buonanotte: nach dem Abendgebet in der Kirche kamen die Mönche auf dem Weg in ihre Zellen an diesem Bild vorbei und wünschten sich gute Nacht.
Luini war in späteren Jahren vor allem als Freskenmaler beschäftigt. Berühmt sind die Kreuzigung in der Kirche Santa Maria degli Angioli in Lugano und die kleine Kreuzigung in der Kirche San Nazario in Dino, einer Fraktion der Gemeinde Sonvico.
Literatur
- Maria Teresa Fiorio: Bernardino Luini. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 25. Februar 2010.
- Fondazione Elena & Arnoldo Ghirlanda-Lepori: La chiesa di San Nazario a Dino e la Crocifissione di Bernardino Luini. Sonvico 2015.
- Luini. In: Meyers. 6. Auflage. Band 12, S. 834.
- Cristina Quattrini: Luini, Bernardino. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 85, de Gruyter, Berlin 2014, ISBN 978-3-11-023190-8, S. 489 f.
- Ursula Stevens: Bernardino Luini. In: tessinerkuenstler-ineuropa.ch. 2015, abgerufen am 15. Februar 2016.
- Celestino Trezzini: Luini. S. 729 (PDF biblio.unibe.ch, abgerufen am 13. November 2019.)
Weblinks
- Werke von Bernardino Luini bei Zeno.org
- Bernardino Luini. In: Sikart
Einzelnachweise
- ↑ Leonardo. In: Meyers. 6. Auflage. Band 12, S. 416.
- ↑ Ursula Stevens: Carlo Garove Allio#Bernardino Luini. In: tessinerkuenstler-ineuropa.ch. 2016, abgerufen am 22. August 2017.