Bernhard Bolle (* 9. August 1888 in Münster; † 31. Mai 1957 ebenda) war Oberschulrat und stellvertretender Leiter der Abteilung für höheres Schulwesen beim Oberpräsidenten Münster.

Leben

Nach dem Abitur am Gymnasium Münster im April 1907 studierte Bernhard Germanistik, Geschichte und Philosophie an den Universitäten München, Berlin und Münster. Während des Studiums wurde er Mitglied der Burschenschaft Rheno-Marchia Münster im ADB. Am 23. Juli 1911 promovierte er in Münster und bestand am 12. Juni 1912 die wissenschaftliche Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen. Nach einem zweijährigen Vorbereitungsdienst wurde er am 1. Oktober 1914 zum Studienassessor ernannt und betätigte sich anschließend als wissenschaftlicher Hilfslehrer an der Oberrealschule in Münster. Zur Ersatzabteilung des Feldartillerie-Regiments 33/34 kam er im Februar 1915 und war seit Mai des Jahres als Kanonier im Kriegseinsatz. Im Juli 1916 wurde er Leutnant und schied bei der Demobilisierung aus dem Deutschen Heer aus. Nach der Beurlaubung wurde Bernhard am 1. April 1919 als Oberlehrer an der Oberrealschule Münster eingestellt. 1920 zum Studienrat befördert, wurde er im August 1933 Mitglied des Ausschusses politischer Vertrauensleute der Abteilung für Höheres Schulwesen des Oberpräsidiums Münster. Zunächst aushilfsweise in dieser Abteilung beschäftigt, war er zum 1. Juni 1934 als Oberschulrat eingesetzt und 1940 deren stellvertretender Leiter. Er war zum 1. Mai 1933 in die NSDAP eingetreten (Mitgliedsnummer 2.467.811) und war von Januar 1934 bis Juli 1939 förderndes Mitglied der SS.

In einem Entnazifizierungsverfahren wurde Bernhard am 24. August 1948 in die Kategorie V (entlastet) eingestuft. Zum 1. April 1949 ging er in den Ruhestand.

Literatur

  • Joachim Lilla: Leitende Verwaltungsbeamte und Funktionsträger in Westfalen und Lippe (1918–1945/46).
  • Bernhard Bolle Kurzportrait im Internet-Portal „Westfälische Geschichte“

Einzelnachweise

  1. Georg Schwartzer (Hrsg.): Adreßbuch des Allgemeinen Deutschen Burschenbundes. Stand vom 1. August 1919, Max Schlutius, Magdeburg 1919, S. 35
  2. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/3761574
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