Bernhard Wilhelm Roth (* 13. November 1970) ist ein deutscher Experimentalphysiker.

Wissenschaftlicher Werdegang

Roth studierte von 1992 bis 1997 an der Universität Bielefeld Physik. Danach hat er 2001 ebenfalls an der Universität Bielefeld im Bereich der Atom- und Teilchenphysik promoviert. Von 2002 bis 2007 arbeitete er als Habilitand und Gruppenleiter in der experimentellen Quantenoptik am Institut für Experimentalphysik, Quantum Optics and Relativity Group der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Roth habilitierte sich 2007 an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf in Experimentalphysik zum Thema Erzeugung und Spektroskopie an ultrakalten Molekülionen. Von 2007 bis 2010 war er Privatdozent und Gruppenleiter am Institut für Experimentalphysik der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und von 2011 bis 2012 Zentrumsleiter am Zentrum für Innovationskompetenz innoFSPEC Potsdam am Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) und der Universität Potsdam. Seit 2012 ist er wissenschaftlicher Leiter und Geschäftsführer des Hannoverschen Zentrums für Optische Technologien HOT, einem interdisziplinären Forschungszentrum der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover. Roth habilitierte sich 2012 in Physik an der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover und wurde dort 2014 zum Professor an der Fakultät für Mathematik und Physik berufen. Als Leiter des HOT ist er einer der Koordinatoren des internationalen Masterstudiengangs Optische Technologien / Optical Technologies: Photonics and Laser Technology (M.Sc.) an der Leibniz Universität Hannover.

Forschung

Der Hauptschwerpunkt seiner wissenschaftlichen Tätigkeit liegt im Bereich der Optik und Photonik in Grundlagenforschung und angewandter Forschung. Dabei geht es um neue Konzepte für integrierte Optik und Photonik sowie Polymersensorik, um Laserspektroskopie, Optofluidik und Analytik in den Life Sciences sowie um Anwendungen optischer Technologien in der medizinischen Bildgebung. Auch hybride Optiksimulations-Werkzeuge und Techniken für die Digitale Holographie werden entwickelt. Ursprüngliche Arbeitsgebiete schließen die Quantenoptik und Laserspektroskopie ein, insbesondere die Laserkühlung von gespeicherten Atom- und Molekülionen, die Präzisions-Laserspektroskopie an ultrakalten Molekülionen sowie die Atom- und Teilchenphysik bei niedrigen Energien. Roth ist Mitglied des Antragsteller-Teams des Sonderforschungsbereichs/Transregio SFB/TRR PlanOS – Planare optronische Systeme und einer der Antragsteller (Principal Investigator, PI) des Exzellenzclusters PhoenixD: Photonics, Optics, Engineering – Innovation Across Disciplines der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG.

Auszeichnungen

  • 2018 Kaiser-Friedrich-Forschungspreis zum Thema Photonische Technologien für das digitale Labor, zusammen mit Johanna-Gabriela Walter und Kort Bremer, für das Vorhaben SmartSens zur Entwicklung von Smartphone-gestützten optischen Schnelltests für Medizin und Lebenswissenschaften.
  • 2020 Kaiser-Friedrich-Forschungspreis zum Thema Photonische Technologien für den Umwelt- und Klimaschutz, zusammen mit Ann-Kathrin Kniggendorf, für das Vorhaben OPTIMUS zur Entwicklung von optischen Verfahren zur Online-Detektion von Mikroplastiken in der Umwelt (verliehen am 24. November 2021).

Veröffentlichungen (Auswahl)

Hochschulschriften
  • Bernhard Roth: Spinabhängige Asymmetriefunktionen in der elastischen und inelastischen Elektron-Cäsium-Streuung bei mittleren Energien. Univ., Diss., Bielefeld 2001.
  • Bernhard Roth: Production, Manipulation and Spectroscopy of Cold Trapped Molecular Ions. Univ., Habil.-Schr., Düsseldorf 2007.
Beiträge zu Fachbüchern
  • B. Friedrich, R. Krems, W. Stwalley (Eds.): Cold Molecules: Theory, Experiment, Applications. 1. Auflage. CRC Press, Taylor and Francis, 2009, ISBN 978-1-4200-5903-8.
  • B. Roth: Cold Molecules: Cold Trapped Molecular Ions – Production, Manipulation, and Spectroscopy. VDM Verlag Saarbrücken, 2008, ISBN 978-3-8364-9399-4.
  • R. Lachmayer, R.B. Lippert, S. (Eds.) Kaierle: Additive Serienfertigung – Erfolgsfaktoren und Handlungsfelder für die Anwendung. Springer Vieweg Verlag, 2017, ISBN 978-3-662-56462-2.

Einzelnachweise

  1. Institute for Experimental Physics Curriculum Vitae of PD Dr. B.W. Roth (Memento vom 25. April 2008 im Internet Archive)
  2. innoFSPEC Potsdam " innovation centre in optical fibre spectroscopy and sensing", Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam, aufgerufen am 29. November 2018.
  3. Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam ", Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam, aufgerufen am 19. März 2018.
  4. Hannover Centre for Optical Technologies HOT "Hannover Centre for Optical Technologies HOT", Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, abgerufen am 4. Januar 2019.
  5. Master Program Optical Technologies „International Programmes in Germany“, DAAD, aufgerufen am 29. November 2018.
  6. Bundesagentur für Arbeit, BerufeNet/BerufeTV Optische Technologien „Bundesagentur für Arbeit, BerufeNet/BerufeTV Optische Technologien“, aufgerufen am 29. November 2018.
  7. List of Publications of Prof. Dr. Bernhard Roth „List of Publications of Prof. Dr. Bernhard Roth“, aufgerufen am 29. November 2018.
  8. google scholar profile of Prof.Dr. Bernhard Roth „google scholar profile of Prof.Dr. Bernhard Roth“, aufgerufen am 29. November 2018.
  9. PlanOS Team „PlanOS Team“, aufgerufen am 29. November 2018.
  10. youtube video PlanOS vision „youtube video PlanOS vision“, aufgerufen am 29. November 2018.
  11. PlanOS „PlanOS“, aufgerufen am 29. November 2018.
  12. PhoenixD „PhoenixD“, aufgerufen am 15. November 2022.
  13. List of the approved Clusters of Excellence „List of the approved Clusters of Excellence“, aufgerufen am 29. November 2018.
  14. Preisträger des Kaiser-Friedrich-Forschungspreises 2018. Aufgerufen am 29. November 2018.
  15. Renommierter Kaiser-Friedrich-Forschungspreis an Team der Leibniz Universität Hannover verliehen „Kaiser Friedrich Forschungspreis 2020, verliehen 24.11.2021“, abgerufen am 1. Dezember 2021.
  16. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entwickeln innovatives Verfahren zum Aufspüren von Mikroplastik in Trinkwasser „Kaiser-Friedrich-Forschungspreis an Team der Leibniz Universität Hannover, verliehen 24.11.2021“, abgerufen am 1. Dezember 2021.
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