Gustav Bernhard von Watzdorf (* 10. Mai 1860 in Kötteritzsch; † 2. Februar 1921) war ein sächsischer General der Infanterie.
Leben
Herkunft
Bernhard entstammte der Linie Brambach des ursprünglich thüringischen Adelsgeschlecht von Watzdorf. Seine Eltern waren Therese aus dem Winckel-Kötteritzsch und der Grundbesitzer Bernhardt Georg Adam von Watzdorf (* 1815; † 1889) auf Kötteritzsch.
Militärkarriere
Watzdorf besuchte die Lehr- und Erziehungsanstalt von Dr. Christian Friedrich Krause und wechselte später auf das königliche Gymnasium in Dresden-Neustadt. Im Winterhalbjahr 1875/76 wechselte er in den Kadettenkorps der sächsischen Armee. Er wurde 1879 zum Fähnrich im Schützen-(Füsilier-)Regiment „Prinz Georg“ (Königlich Sächsisches) Nr. 108 ernannt und blieb bis zur Beförderung zum Hauptmann im Jahr 1892 im Regiment. Er wurde zur weiteren Verwendung zum Großen Generalstab in Berlin abkommandiert und wurde in dieser Eigenschaft am 13. September 1899 zum Major befördert. Er kehrte 1902 nach Dresden zur Verwendung bei der Zentralabteilung im sächsischen Generalstab zurück. Schon ein Jahr später wurde er dem Generalstab der 24. Division (2. Königlich Sächsische) zugeteilt. Er wurde dann noch Kommandeur des I. Bataillons des 8. Infanterie-Regiment Nr. 107, bevor er nach Beförderung zum Oberstleutnant am 22. April 1905 beim Stabe des 4. Infanterie-Regiment Nr. 103 verwendet wurde.
Nach Beförderung zum Oberst am 21. Mai 1907 wurde er Kommandeur des 9. Königlich-Sächsischen Infanterie-Regiment Nr. 133 in Zwickau. Er wurde nach Beförderung zum Generalmajor am 21. April 1911 Kommandeur der 64. Infanterie-Brigade (6. Königlich Sächsische) und der 46. Infanterie-Brigade und führte diese nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges auch an der Westfront in Flandern. Er nahm mit der Brigade an dem Vormarsch durch Belgien und Nordfrankreich teil und wurde als Generalleutnant am 7. Januar 1915 mit dem Ritterkreuz des Militär-St.-Heinrichs-Ordens ausgezeichnet. Er wurde am 16. Januar 1915 als Nachfolger von Alexander von Larisch Kommandeur der 23. Reserve-Division (1. Königlich Sächsische) und konnte sich erneut bei der Abwehrschlacht in der Champagne auszeichnen, wofür er am 29. Oktober 1915 mit dem Kommandeurkreuz II. Klasse des Militär-St.-Heinrichs-Ordens ausgezeichnet wurde. Auch wurde er 1916 mit dem Roten Adlerorden II. Klasse mit Schwertern ausgezeichnet. Er stellte im Frühjahr 1917 die 46. Landwehr-Division (2. Königlich Sächsische) auf und führte diese bis September 1917. Sein Nachfolger war der Generalmajor Otto von Ompteda, während von Watzdorf als Nachfolger von Hans Krug von Nidda Kommandeur des XXVII. Reserve-Korps wurde. Er führte das Reserve-Korps bei Kiew an der Ostfront und führte es im Februar 1919 wieder in die Heimat zurück, wo er schließlich als General der Infanterie ausschied.
Familie
Er heiratete Anna Maria Basse und bekam mit ihr mindestens einen Sohn, Bernhard Watzdorf, späteren Oberst im Generalstab der Wehrmacht, NVA-Offizier und Geheimen Informant des Ministeriums für Staatssicherheit.
Literatur
- Marcelli Janecki (zug. Red.): Jahrbuch des Deutschen Adels, Band 3, Hrsg. Deutsche Adelsgenossenschaft, Vaterländische Verlagsanstalt, Verlag von W. T. Bruer, Berlin 1899, S. 748.
- Der Königlich Sächsische Militär-St.-Heinrichs-Orden, 1736 - 1918; ein Ehrenblatt der Sächsischen Armee. v. Baensch Stiftung, Dresden 1937. S. 126.
Einzelnachweise
- ↑ SLUB Dresden: Jahres-Bericht der Lehr- und Erziehungs-Anstalt von Dr. Christian Friedrich Krause. Abgerufen am 18. April 2023 (deutsch).
- ↑ SLUB Dresden: Programm des Königl. Gymnasiums zu Dresden-Neustadt. Abgerufen am 18. April 2023 (deutsch).
- ↑ SLUB Dresden: 01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 05.09.1916. Abgerufen am 18. April 2023 (deutsch).
- ↑ SLUB Dresden: 02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.02.1921. Abgerufen am 18. April 2023 (deutsch).