Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 47° 46′ N, 11° 33′ O

Basisdaten (Stand 1972)
Bestandszeitraum: 1862–1972
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Verwaltungssitz: Bad Tölz
Fläche: 742,99 km2
Einwohner: 39.700 (31. Dez. 1971)
Bevölkerungsdichte: 53 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: TÖL
Kreisschlüssel: 09 1 34
Kreisgliederung: 17 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
8170 Bad Tölz
Lage des Landkreises Bad Tölz in Bayern

Der Landkreis Bad Tölz gehörte zum bayerischen Regierungsbezirk Oberbayern. Vor dem Beginn der bayerischen Gebietsreform am Anfang der 1970er Jahre umfasste der Landkreis 17 Gemeinden.

Geographie

Wichtige Orte

Die größten Orte waren Bad Tölz (bis 1899 Tölz), Lenggries, Benediktbeuern (bis 1865 Laingruben) und Bad Heilbrunn (bis 1934 Steinbach).

Nachbarkreise

Der Landkreis grenzte Anfang 1972 im Uhrzeigersinn im Südwesten beginnend an die Landkreise Garmisch-Partenkirchen, Weilheim in Oberbayern, Wolfratshausen und Miesbach. Im Süden grenzt der Landkreis an das österreichische Bundesland Tirol.

Geschichte

Amt und Land- und Pflegegericht

Spätestens ab 1281 wird Tölz als eines der bedeutendsten Ämter des Herzogtums Bayern im Landesurbar genannt. Aus dem Amt entwickelte sich im Spätmittelalter das Land- und Pflegegericht Tölz, das bis zur Säkularisation in den Jahren 1802/03 bestand.

Bezirksamt

Das Bezirksamt Tölz folgte im Jahr 1862 dem flächengleichen Landgericht älterer Ordnung Tölz.

Am 20. Juni 1899 wurde das Bezirksamt Tölz in Bezirksamt Bad Tölz umbenannt.

Bezirksamtmänner/-oberamtmänner (bis 1938), Landräte ab 1939

Landkreis

Am 1. Januar 1939 wurde wie überall im Deutschen Reich die Bezeichnung Landkreis eingeführt. So wurde aus dem Bezirksamt der Landkreis Bad Tölz.

Zuletzt hatte der Landkreis Bad Tölz keine gemeindefreien Gebiete mehr. Die drei letzten gemeindefreien Gebiete, mit Ausnahme des Walchensees ehemalige Waldungen des Klosters Benediktbeuern, wurden am 1. Januar 1970 den Gemeinden Kochel a.See (mit dem Walchensee), Jachenau und Lenggries zugeschlagen.

Am 1. Juli 1972 wurden dem Landkreis Bad Tölz im Zuge der Gebietsreform in Bayern der Hauptteil des Landkreises Wolfratshausen und die Gemeinde Schlehdorf des Landkreises Weilheim zugeschlagen. Am 1. Mai 1973 erfolgte die Umbenennung in den heutigen Namen Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner Quelle
186412.583
188514.320
190016.330
191018.149
192521.862
193926.601
195038.997
196037.300
197139.700

Gemeinden

Die Gemeinden des Landkreises Bad Tölz vor der Gemeindereform. (Die Gemeinden, die es heute noch gibt, sind fett geschrieben.)

frühere Gemeindeheutige Gemeindeheutiger Landkreis
Bad HeilbrunnBad HeilbrunnLandkreis Bad Tölz-Wolfratshausen
Bad TölzBad TölzLandkreis Bad Tölz-Wolfratshausen
BenediktbeuernBenediktbeuernLandkreis Bad Tölz-Wolfratshausen
BichlBichlLandkreis Bad Tölz-Wolfratshausen
GaißachGaißachLandkreis Bad Tölz-Wolfratshausen
GreilingGreilingLandkreis Bad Tölz-Wolfratshausen
JachenauJachenauLandkreis Bad Tölz-Wolfratshausen
KirchbichlBad TölzLandkreis Bad Tölz-Wolfratshausen
Kochel a.SeeKochel a.SeeLandkreis Bad Tölz-Wolfratshausen
LenggriesLenggriesLandkreis Bad Tölz-Wolfratshausen
OberbuchenBad HeilbrunnLandkreis Bad Tölz-Wolfratshausen
OberfischbachWackersbergLandkreis Bad Tölz-Wolfratshausen
ReichersbeuernReichersbeuernLandkreis Bad Tölz-Wolfratshausen
SachsenkamSachsenkamLandkreis Bad Tölz-Wolfratshausen
SchönrainKönigsdorfLandkreis Bad Tölz-Wolfratshausen
UnterfischbachWackersbergLandkreis Bad Tölz-Wolfratshausen
WackersbergWackersbergLandkreis Bad Tölz-Wolfratshausen

Kfz-Kennzeichen

Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen TÖL zugewiesen. Es wird im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen durchgängig bis heute ausgegeben.

Einzelnachweise

  1. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern 1964
  2. Westermayer, Georg, Chronik der Burg und des Marktes Tölz, Verlag Günther Aehlig, 3. Auflage 1976, S. 63 ff.
  3. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 434.
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 97.
  5. StAnz. 1970 / Nr. 20: Bekanntmachung des Bayer. Staatsministeriums des Innern vom 6. Mai 1970 Nr. I B 3 — 3000 — 47 a/5
  6. Verordnung zur Neugliederung Bayerns in Landkreise und kreisfreie Städte vom 27. Dezember 1971
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 568.
  8. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, DNB 920240593, OCLC 75242522, S. 21, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat).
  9. Eugen Hartmann: Statistik des Königreiches Bayern. Hrsg.: Königlich bayerisches statistisches Bureau. München 1866, Einwohnerzahlen der Bezirksämter 1864 (Digitalisat).
  10. Königlich bayerisches statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. München 1888, Einwohnerzahlen der Bezirksämter 1885 (Digitalisat).
  11. 1 2 www.gemeindeverzeichnis.de
  12. Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern, nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925
  13. Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 1940
  14. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1952
  15. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1961
  16. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1973
  17. Michael Rademacher: Landkreis Bad Tölz. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  18. BayernViewer der Bayerischen Vermessungsverwaltung (Memento des Originals vom 27. März 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 27. Juli 2010)
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