Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 47° 50′ N, 10° 44′ O

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Ostallgäu
Verwaltungs­gemeinschaft: Biessenhofen
Höhe: 768 m ü. NHN
Fläche: 36,31 km2
Einwohner: 1824 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 50 Einwohner je km2
Postleitzahl: 87651
Vorwahl: 08348
Kfz-Kennzeichen: OAL, FÜS, MOD
Gemeindeschlüssel: 09 7 77 118
Gemeindegliederung: 13 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Dorfstrasse 8
87651 Bidingen
Website: www.bidingen.de
Erster Bürgermeister: Franz Martin (Dorfgemeinschaft Bidingen)
Lage der Gemeinde Bidingen im Landkreis Ostallgäu

Bidingen ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Ostallgäu und ein Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Biessenhofen.

Geografie

Lage

Bidingen liegt in der Region Allgäu, im östlichen Landkreis Ostallgäu, im Tal des Hühnerbachs. Die Höhenlage beträgt 718 bis 904 m ü. NHN.

Gemarkungen

Gemeindeteile

Es gibt 13 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben; Höhe des Ortes und Einwohnerstand: 2016):

Daneben gibt es die Einöden Ämbisried, Mooswirth und Zeller, die jedoch keine amtlich benannten Gemeindeteile sind.

Es gibt die Gemarkungen Bernbach und Bidingen.

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

Die Sippe eines Alemannen Bido zur Zeit der Landnahme im 6./7. Jahrhundert ist wohl namensgebend. Die älteste Nennung des Ortsnamens um 1150 lautet „Bidigin“. Das Geschlecht der Herren von Bidingen ist von 1256 bis 1341 bezeugt. Bidingen im heutigen Regierungsbezirk Schwaben gehörte zum Hochstift Augsburg, das 1506 die Dorf- und Gerichtsherrschaft in Bidingen erworben hatte. Zuvor war es im 14. und 15. Jahrhundert zu häufigem Wechsel der Grundherren gekommen: das Reichskloster Stöttwang, das Kloster Kempten, die Ritter von Baisweil, die Herren von Schwarzenburg, die Burgberger Linie der Herren von Heimenhofen u. a. Im Bauernkrieg 1525 war ein Hans Badwerker von Bidingen einer der Bauernführer in den Verhandlungen mit dem Hochstift. Im Dreißigjährigen Krieg und durch die Pest 1635 wurde die Bevölkerung von fast 500 auf 200 dezimiert. Doch bereits 1675 zählte der Ort erneut 430 Einwohner. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 kam der Ort zum Kurfürstentum Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Bernbach

Das 1978 eingemeindete Bernbach hieß von 1875 bis 1912 offiziell "Bärnbach". Die Gemeinde gehörte bis zur Gebietsreform 1972 zum Landkreis Marktoberdorf.

Eingemeindungen

Am 1. Januar 1978 wurde die Gemeinde Bernbach eingegliedert.

Einwohnerentwicklung

Bidingen wuchs von 1988 bis 2008 um 286 Einwohner bzw. ca. 20 %. Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1415 auf 1756 um 341 Einwohner bzw. um 24,1 %.

Jahr Einwohner
18401160
19001350
19391268
19502003
19611514
19701477
19871383
19911437
Jahr Einwohner
19951539
20001636
20021667
20041687
20051704
20061693
20071698
20081701
Jahr Einwohner
20091687
20101668
20111644
20121640
20131620
20141613
20151644
20161702
Jahr Einwohner
20171712
20181756
20191786
20201814

Quelle: BayLSt

Politik

Bürgermeister

Bürgermeister ist seit 2. Juni 2008 Franz Martin (Wählergemeinschaft Bernbach/Dorfgemeinschaft).

Wappen

Blasonierung: „In Rot drei gebogene silberne Flankenleisten.“
Wappenbegründung: Die Gemeinde besteht aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Bernbach und Bidingen. Die drei gebogenen silbernen Flankenleisten sind dem Wappen der Herren von Bidingen entnommen, die von 1256 bis 1341 bezeugt sind. Da die Farben ihres Wappens nicht überliefert sind, wählte man für das Gemeindewappen die Farben Rot und Silber des Hochstifts Augsburg, das 1506 die Dorf- und Gerichtsherrschaft in Bidingen erwarb. Um 1220 besaß es bereits die Patronatsrechte für die Pfarrkirche. Der Ort gehörte bis zur Säkularisation 1803 zum Hochstift Augsburg.

Baudenkmäler

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

Es gab 2017 insgesamt 129 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort und 720 Beschäftigte mit Wohnsitz in der Gemeinde. Der Auspendler-Überschuss betrug damit 591 Personen. 2016 bestanden 55 landwirtschaftliche Betriebe, landwirtschaftlich genutzt wurden 1930 Hektar (ha), davon waren 188 ha Ackerfläche und 1742 ha Dauergrünfläche.

Energie

Mithilfe von Windkraft in kommunalem Eigentum generiert die Kommune Einnahmen, um damit Schulden abzubauen.

Wasserversorgung

Seit 2018 erhält die Gemeinde ihr Trinkwasser durch die sog. Quelle Rappental südlich des Ortsteils Bernbach, die bis dahin nur diesen Ortsteil versorgte. Das Wasserschutzgebiet umfasst ca. 58 ha. Die früheren Brunnenstandorte Geislatsried und Ob mussten u. a. wegen des Ausbaus der B 472 aufgegeben werden. Ein Notverbund besteht mit der benachbarten Gennach-Hühnerbach-Gruppe.

Bildung

Es gab 2018 folgende Einrichtungen:

  • Kindertageseinrichtungen: zwei mit 56 Plätzen und 40 Kindern
  • Volksschule: eine mit vier Klassen und 72 Schülern

Vereine

Zum Vereinsleben gehören u. a. der Eishockeyverein Eistiger Bidingen, die Musikkapelle Bidingen und der Pfeifenclub Bidingen.

Persönlichkeiten

  • Richard Dertsch (1894–1981), Historiker und Archivar, wurde im Ortsteil Ob geboren.
  • Martin Roth (1914–2003), SS-Hauptscharführer und Leiter des Krematoriums im KZ Mauthausen
Commons: Bidingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Bidingen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 6. Dezember 2021.
  3. Gemeinde Bidingen in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 17. August 2019.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 779.
  5. Webseite Bidingen, Gemeinderat
  6. Eintrag zum Wappen von Bidingen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  7. Kommunal Erneuerbar - Bidingen, Sept. 2014 (Memento des Originals vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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