Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 47° 49′ N, 10° 26′ O

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Ostallgäu
Verwaltungs­gemeinschaft: Obergünzburg
Höhe: 800 m ü. NHN
Fläche: 23,47 km2
Einwohner: 1426 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 61 Einwohner je km2
Postleitzahl: 87634
Vorwahl: 08372
Kfz-Kennzeichen: OAL, FÜS, MOD
Gemeindeschlüssel: 09 7 77 138
Gemeindegliederung: 27 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 9
87634 Günzach
Website: www.guenzach.de
Erste Bürgermeisterin: Wilma Hofer (Pro Günzach)
Lage der Gemeinde Günzach im Landkreis Ostallgäu

Günzach ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Ostallgäu.

Geografie

Lage

Die Gemeinde liegt in der Region Allgäu und im Quellgebiet der östlichen Günz zwischen 752 m ü. NHN (östliche Günz) und 892 m ü. NHN (östlich von Heimenhalden).

Gemeindegliederung

Es gibt nur die Gemarkung Günzach.

Es gibt 27 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):

  • Albrechts (Dorf)
  • Allgay (Weiler)
  • Autenried (Dorf)
  • Dillian (Einöde)
  • Eggenbühl (Weiler)
  • Grettler (Einöde)
  • Grünten (Einöde)
  • Günzach (Kirchdorf)
  • Heimenhalden (Einöde)
  • Hirn (Einöde)
  • Immenthal (Kirchdorf)
  • Lang (Einöde)
  • Marxer (Einöde)
  • Mindel (Einöde)
  • Mittelberg (Dorf)
  • Ohneberg (Einöde)
  • Rohr (Dorf)
  • Rudwarz (Weiler)
  • Schobermühle (Einöde)
  • Schöllhorn (Weiler)
  • Schübel (Einöde)
  • Schuster (Einöde)
  • Sellthüren (Kirchdorf)
  • Steig (Einöde)
  • Stockach (Weiler)
  • Upratsberg (Weiler)
  • Ziegelhütte (Einöde)

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

Günzach wurde um 1730 gegründet und gehörte seinerzeit zum Fürststift Kempten. Seit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 gehört der Ort zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Immenthal. Es sind jedoch frühere Besiedlungsmerkmale vorhanden (Grundmauern einer römischen Villa).

Namensänderung

Am 27. September 1976 wurde die Gemeinde Immenthal amtlich in Günzach umbenannt.

Einwohnerentwicklung

Jahr197019871991199520002005201020152020
Einwohner125912351259136414321489149014401430

Günzach wuchs von 1988 bis 2008 um 216 Einwohner bzw. ca. 17 %. Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1253 auf 1460 um 207 Einwohner bzw. um 16,5 %.

Politik

Die Gemeinde Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Obergünzburg.

Bürgermeisterin

Erste Bürgermeisterin ist seit Mai 2014 Wilma Hofer (Pro Günzach); am 15. März 2020 wurde diese mit 60,63 % der Stimmen für weitere sechs Jahre gewählt. Ihre Vorgängerin war Brigitte Schröder (2002–2014); bis 2002 stand Georg Häring (CSU/Parteilose Wähler) an der Spitze der Gemeinde.

Gemeinderat

Die Wahl am 15. März 2020 hatte folgendes Ergebnis:

Die Wahlbeteiligung lag bei 70,96 %.

Wappen

Blasonierung:Geteilt von Rot und Blau; oben ein durchgehender silberner Wellenbalken, unten ein silbernes Buchenblatt.“
Wappenbegründung: Aus den Hauptmannschaften Immenthal und Mittelberg entstand 1808 die Gemeinde Immenthal. Die Gemeinde wurde 1977 in Günzach umbenannt. Bis zur Säkularisation war Immenthal Sitz einer Hauptmannschaft. Der Kemptener Fürstabt Anselm von Reichlin-Meldegg (1728 bis 1747) erbaute 1730 hier ein Jagdschloss und ein Bräuhaus. Der Wellenbalken stellt den Fluss Günz dar. Zugleich steht er redend für den Ortsnamen in zweierlei Hinsicht: Die keltische Bezeichnung Günz bedeutet fließendes Wasser ebenso wie das Wort Ach. Das Buchenblatt steht redend für den ehemaligen Buchenhain im Gemeindegebiet. Die Farben Rot und Blau erinnern an die Herrschaft des Fürststifts Kempten. Die Farben Silber und Blau sind die bayerischen Landesfarben.

Dieses Wappen wird seit 1957 geführt.

Baudenkmäler

Bodendenkmäler

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

Es gab im Jahr 2020 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 365 und im Bereich Handel und Verkehr 37 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 41 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 569. Im verarbeitenden Gewerbe (sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) gab es zwei, im Bauhauptgewerbe keine Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2016 48 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1836 ha.

Im Gemeindeteil Albrechts wurde der erste Camembert hergestellt (Käserei im Ersten Weltkrieg eingestellt). Günzach ist die Heimat des patentierten Saftbirnenbrotes.

Die Papierfabrik Günzach, ehemals 4P Nicolaus, heißt heute Technocell Dekor und ist Teil der Felix Schoeller Gruppe.

Verkehr

Der Bahnhof Günzach liegt an der Bahnstrecke Buchloe–Lindau und soll nach einer Informationstafel am Bahnhofsgebäude mit 801 m ü. NHN der höchste zweigleisige Bahnhof Deutschlands sein. Allerdings liegt der an der zweigleisigen Badischen Schwarzwaldbahn gelegene Bahnhof St. Georgen mit einer Höhe von 806 m über dem Meeresspiegel noch etwas höher.

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2021):

  • ein Kindergarten: 67 Kindergartenplätze mit 63 betreuten Kindern
Commons: Günzach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Günzach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 17. August 2019.
  3. Gemeinde Günzach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 779.
  5. Grußwort. (Nicht mehr online verfügbar.) Gemeinde Günzach, ehemals im Original; abgerufen am 9. August 2020. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)
  6. Eintrag zum Wappen von Günzach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
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