Eine Bildtafel ist eine Zusammenstellung von Einzelbildern auf einer Seite. Es kann sich um (farbige) Zeichnungen, aber auch um gruppierte Fotos handeln. Bildtafeln dienen zur Lehre und zur Illustration. Bildtafeln sind gewöhnlich themenorientiert gestaltet. Sie finden sich unter anderem in Nachschlagewerken wie Enzyklopädien, Fachlexika, Bildwörterbüchern und Bestimmungsbüchern. Sie erlauben eine schnelle Zuordnung von Wort und Bild und eine Identifizierung von Gegenständen, Tieren, Pflanzen und anderen Objekten und damit eine vereinfachte Ermittlung ihrer Bezeichnungen.
Geschichte und Verwendung
Bildtafeln wurden und werden häufig für Enzyklopädien gestaltet. Bildtafeln finden sich außerdem in vielen Fachlexika, z. B. zu medizinischen Themen, wie der Anatomie. Besteht ein Nachschlagewerk fast ausschließlich aus Bildtafeln, so spricht man gewöhnlich von einem Bildatlas. Manchmal sind die Bildtafeln in Enzyklopädien direkt beim entsprechenden Schlagwort wie Pilze oder Tiere Australiens zu finden, zum Teil sind mehrere Bildtafeln entweder in der Mitte oder am Ende eines Werkes konzentriert. Einige mehrbändige Enzyklopädien verfügen auch über einen gesonderten oder gar mehrere Bildtafelbände, z. B. die Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers (1751–1772). Eine Bildtafel, die nahezu jede Enzyklopädie enthält, ist die Liste der Nationalflaggen.
Ein weiteres Feld von Bildtafeln sind die (zum Teil mehrsprachigen) Bildwörterbücher, wo nach Themen gestaltete Bildtafeln das Auffinden von (fremdsprachigen) Bezeichnungen für Gegenstände erleichtern. Die ersten deutschen Bildwörterbücher wurden im Jahr 1935 veröffentlicht: Der Große Duden. Bildwörterbuch der deutschen Sprache, Verlag Bibliographisches Institut AG in Leipzig, und Der Sprach-Brockhaus. Deutsches Bildwörterbuch für jedermann, Verlag F.A. Brockhaus, ebenfalls aus Leipzig.
Bildtafeln finden sich traditionell auch in Bestimmungsbüchern, z. B. zur Pflanzenbestimmung wie Was blüht denn da? oder der Bezeichnung von Tieren wie Was fliegt denn da?
Zum Teil werden Bildtafeln in Form von Postern und großen Schautafeln gedruckt, die dann zu Schulungs- und Informationszwecken in Fluren, Klassenzimmern oder Schulungsräumen ausgehängt werden.
Auswahl von Nachschlagewerken, die Bildtafeln beinhalten
- Hans von Gersdorff: Feldbuch der Wundarzney. Straßburg 1517.
- Maria Sibylla Merian: Metamorphosis insectorum Surinamensium. Amsterdam 1705.
- Albert Seba: Der Thesaurus. 1734–1765.
- Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers. 1751–1772, mit elf Bildtafel-Bänden auf rund 7.000 Seiten.
- Encyclopédie d’Yverdon. 1770–1780, mit zehn Bildtafel-Bänden.
- Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage, Leipzig 1885–90.
- Friedrich Eduard Bilz: Das neue Naturheilverfahren. Lehr- und Nachschlagebuch der naturgemäßen Heilweise und Gesundheitspflege. Verlag F. E. Bilz, Dresden Radebeul 1894 20. Auflage.
- Ernst Haeckel: Kunstformen der Natur. 1899 bis 1904.
- Lexikon der gesamten Technik. 2. Auflage, 8 Bände, 1904–1910.
- Meyers Blitz-Lexikon. Ausgabe 1932, mit 71 teils mehrfarbigen Tafeln.
- August Oetker: Warenkunde-Lexikon. Bielefeld, 10. Auflage, 1969, mit 24 Bildtafeln.
- Einsichten über die Heilige Schrift. 1990–92, Bibellexikon mit jeweils 4 × 16 Seiten Tafeln in 2 Bänden
- Der große Bibel-Atlas. London 1998.
- Lexikon der Biologie. Spektrum Akademischer Verlag, 2004, über 400 großenteils mehrfarbige Bildtafeln
- Duden – Bildwörterbuch Deutsch als Fremdsprache. Wie die Dinge heißen. 415 durchgängig farbige Bildtafeln mit rund 30.000 Begriffen; ausführliches alphabetisches Register, 1. Auflage, 2005
Siehe auch
Bildtafeln in der Wikipedia
- Kategorie:Bildtafel
Einzelnachweise
- ↑ Was blüht denn da? Wildwachsende Blütenpflanzen Mitteleuropas, Kosmos, 57. Auflage, 2005
- ↑ Was fliegt denn da? Der Klassiker: Alle Vogelarten Europas in 1.700 Farbbildern, Kosmos, 2006
- ↑ Archivierte Kopie (Memento des vom 19. September 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 6. September 2008