Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 50° 49′ N,  44′ O

Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis: Altenkirchen (Westerwald)
Verbandsgemeinde: Wissen
Höhe: 253 m ü. NHN
Fläche: 18,14 km2
Einwohner: 2475 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 136 Einwohner je km2
Postleitzahl: 57587
Vorwahl: 02742
Kfz-Kennzeichen: AK
Gemeindeschlüssel: 07 1 32 008
Gemeindegliederung: 25 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Rathausstraße 75
57537 Wissen
Website: wissen.eu
Ortsbürgermeister: Hubert Wagner
Lage der Ortsgemeinde Birken-Honigsessen im Landkreis Altenkirchen (Westerwald)

Birken-Honigsessen ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Wissen an.

Geographie

Lage

Birken-Honigsessen liegt im Übergangsgebiet Nördlicher Westerwald/Bergisches Land/Siegerland – im sogenannten Wildenburger Land, dessen Name sich von der Burg Wildenburg ableitet. Birken-Honigsessen liegt nah an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen.

Gemeindegliederung

Der Kernort, vier Kilometer nördlich der Stadt Wissen, besteht aus den beiden praktisch zusammengewachsenen Einzeldörfern Birken und Honigsessen. Insbesondere der größere Ortsteil Honigsessen ist ein typisches, langgezogenes Straßendorf. Insgesamt gliedert sich die Gemeinde in 25 Ortsteile und Wohnplätze:

  • Bilgenroth
  • Birken
  • Birkenbühl
  • Bruchen
  • Dietershagen
  • Dietrichshof
  • Euelbach
  • Fahren
  • Forsthaus Giebelhardt
  • Forsthaus Oberbirkholz
  • Honigsessen
  • Mühlenschlade
  • Mühlenthal
  • Neuroth
  • Niederbach
  • Niederkölzen
  • Oberbach
  • Oberkölzen
  • Schützenkamp
  • Seifen bei Birken
  • Sonnenhof
  • Steckelbach
  • Uhrigs
  • Unterbirkholz
  • Wolfswinkel

Nachbargemeinden

Morsbach mit den Ortsteilen Volperhausen, Siedenberg, Strick, Stockshöhe und Alzen, Friesenhagen, Katzwinkel (Sieg), Hövels, Wissen.

Geschichte

Herkunft des Namens

Der ausgefallene Name „Honigsessen“ hat nichts mit dem naheliegenden „Honig essen“ zu tun, sondern stammt vermutlich vom altdeutschen „Hone“ (Honnschaft) ab, der Teil -sessen steht möglicherweise für Niederlassung.

Neuzeit

Die erste urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahr 1505. Als Lehnsgut begann die Entwicklung des Dorfes, es entstanden weitere Höfe. In den vergangenen Jahrhunderten fanden die Einwohner ihre Beschäftigung vornehmlich im Bergbau, vor allem in den örtlichen Gruben Eisenhardt und Geyersecke.

1723 stiftete die Freifrau Anna Elisabeth zu Hatzfeldt die Kapelle zur Hl. Elisabeth in Birken. In den Jahren 1929/1930 erfolgte der grundlegende Um- und Neubau des Gotteshauses.

Die Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen von 1830 beschreibt die Gemeinden Birken und Bruchen wie folgt:

  • „Die Gemeinde Birken mit 343 Einwohnern besteht aus den Weilern, Höfen und Häusern: Brühl, Eisenhardt, Mühlenthal nebst Mühle, Uhrigs, Schützenkamp, Uhrigshardt, Bilgenroth, Diedrichshof, Ober- und Unter-Birkenbühl, Kölzen, Hohenholz, Seifen, Nieder- und Ober-Bach, Hähnchen, Honigsessen und Wolfswinkel.“
  • „Die Gemeinde Bruchen mit 241 Einwohnern besteht aus den Weilern Höfen, Häusern und Mühlen: Bruchen, Dietershagen, Ober- und Unter-Birkholz, Euelbach, Mühlenschlade, Ober- und Unter-Neuroth, Ortel, Steckelbach, Wippen, Wiederbach und Willerwies.“

Namensänderung

Am 1. August 1978 wurde die Gemeinde von „Birken-Bruchen“ in „Birken-Honigsessen“ umbenannt.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Birken-Honigsessen, die Werte von 1939 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:

JahrEinwohner
19391.229
19501.387
19611.630
19702.073
19872.349
JahrEinwohner
19972.543
20052.610
20112.485
20172.503
20222.475

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Birken-Honigsessen besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. Bis 2014 gehörten dem Gemeinderat 20 Ratsmitglieder an.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:

WahlSPDCDUFWGGesamt
201926816 Sitze
201437616 Sitze
200938920 Sitze
200439820 Sitze
  • FWG = Freie Wählergruppe Birken-Honigsessen e. V.

Bürgermeister

Ortsbürgermeister von Birken-Honigsessen ist Hubert Wagner (FWG). Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 81,82 % wiedergewählt.

Wappen

Das Wappen der Ortschaft Birken-Honigsessen ist ein spanischer, gespaltener Schild. Im heraldisch rechten Feld sind zwei grüne gekreuzte Ährengarben auf silbernem Grund, im linken Feld eine offene Brammenzange zu sehen. In dem unteren, den Schild spaltenden Feld ist eine silberne Zeltdachkirche auf grünem Grund zu sehen. Die Ähren weisen auf die Landwirtschaft hin, die Brammenzange erinnert an das Walzwerk in Wissen, das seit 1912 mehreren Generationen des Ortes Arbeit gab, die Zeltdachkirche weist auf die örtliche katholische Kirche hin.

Sehenswürdigkeiten und Kultur

Bauwerke

In Birken-Honigsessen befinden sich einige unter Denkmalschutz gestellte Kulturdenkmäler.

  • Die Katholische Pfarrkirche St. Elisabeth, eine Zeltdachkirche, quadratischer Bruchsteinbau, errichtet 1929/30 nach den Entwürfen des Kölner Diözesanbaumeisters Dominikus Böhm unter Einbeziehung der südlichen Längswand der früheren Kirche von 1884 und der südlichen Apsis von 1723. Es handelt sich um die älteste deutsche Kirche dieser Bauart.
  • Das ehemalige Pfarrhaus, ein verschiefertes Wohnhaus von 1899; teilweise Fachwerk (Hauptstraße).
  • Ein Gasthaus, um 1800 oder erste Hälfte des 19. Jahrhunderts gebaut; Fachwerk (Hauptstraße).
  • Zwei Fachwerkhäuser aus dem 19. Jahrhundert (Eisenhardtstraße und Talstraße).
  • Zwei weitere Fachwerkhäuser um 1800 oder älter (Euelbach und Unterbirkholz).
  • Denkmalzone „Pingenzug Eisenhardt in der Gemarkung Birken“.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Schützenfest (jährlich am ersten Wochenende im August)

Verkehr

Seit Dezember 2020 wird der Öffentliche Nahverkehr im Bereich Birken-Honigsessen von der Jung Bus GmbH durchgeführt. Die Linien im Bündel „Wildenburger Land“ wurden dabei neu geordnet. Birken-Honigsessen wird durch folgende Linien bedient:

  • Linie 263: Katzwinkel – Birken-Honigsessen – Wissen
  • Linie 265: Friesenhagen – Morsbach – Birken-Honigsessen – Wissen

Literatur

  • Erhard Böhmer: Der „Birkener Hof“, ältester Ortsteil des Doppeldorfes Birken-Honigsessen. In: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 58. 2015, S. 59–64.
  • Erhard Böhmer: Zur Geschichte der Gemeinde Birken-Honigsessen. In: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen, Jg. 50 (2007), S. 86–93 (1. Teil), Jg. 51 (2008), S. 100–105 (2. Teil), Jg. 52 (2009), S. 81–86 (3. Teil).
  • Norbert Langenbach: Bergbau in den Gemarkungen Hövels, Katzwinkel, Elkhausen, Birken, Honigsessen und Wissen, Sieg. Verlag Wissener Beiträge, Wissen 1995.
  • Norbert Langenbach: Die Gruben „Neue Eisenhardt“ und „Geyersecke, Stöckerdamm“ bei Birken-Honigsessen. Roth 2003.
Commons: Birken-Honigsessen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. 1 2 Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 13 f. (PDF; 3,3 MB).
  3. Norbert Langenbach: Die Gruben „Neue Eisenhardt“ und „Geyersecke, Stöckerdamm“ bei Birken-Honigsessen. Roth 2003.
  4. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin/Stettin 1830, S. 702 (Digitalisat).
  5. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 186 (PDF; 2,8 MB).
  6. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 22. Januar 2021.
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Birken-Honigsessen. Abgerufen am 10. November 2019.
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
  9. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 10. November 2019 (siehe Wissen, Verbandsgemeinde, erste Ergebniszeile).
  10. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Altenkirchen. Mainz 2022[Version 2023 liegt vor.], S. 6 (PDF; 5,2 MB).
  11. Zeltdachkirche St. Elisabeth auf naturregion-sieg.de, abgerufen am 14. April 2023.
  12. Rechtsverordnung der Kreisverwaltung Altenkirchen vom 15. August 2005
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