Blasenfarne | ||||||||||||
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Zerbrechlicher Blasenfarn (Cystopteris fragilis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cystopteris | ||||||||||||
Bernh. |
Die Blasenfarne (Cystopteris) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Wimperfarngewächse (Woodsiaceae).
Merkmale
Die Blasenfarn-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen und besitzen ein schwärzliches Rhizom. Sterile und fertile Wedel sind gleich gestaltet: Sie sind gefiedert, zart und haben eine zerbrechliche Rhachis. Die Länge der Blattwedel beträgt maximal 30 Zentimeter, meist sind sie jedoch kürzer. Die Wedel sterben im Winter ab. An der Basis des Blattstieles gibt es zwei Leitbündel. Nach oben vereinigen sich beide zu einem U-förmigen Querschnitt. Die Blatt-Adern enden frei.
Die Sori sind rund und stehen einzeln vom Blattrand entfernt. Der Schleier (Indusium) ist oval und ist seitlich am Sorus angeheftet. Er überwölbt den Sorus blasig, ist zart und zuletzt zurückgeschlagen.
Systematik und Verbreitung
Die Gattung Cystopteris wurde durch Johann Jakob Bernhardi aufgestellt. Der Gattungsname Cystopteris leitet sich aus griechischen Wörten kystos für Blase und pteris für Farn ab und bedeutet also Blasenfarn, dies bezieht sich auf den blasenartig die Sori überwölbenden Schleier.
Die Gattung Cystopteris ist fast weltweit in den gemäßigten Gebieten verbreitet. Die diploiden Arten haben ihren Schwerpunkt in Nordamerika.
In der Gattung Cystopteris gibt es (je nach Quelle) 12 bis 20 Arten: Die in Europa vorkommenden Arten sind:
- Zerbrechlicher Blasenfarn (Cystopteris fragilis (L.) Bernh.): Sie ist in Eurasien verbreitet. Es gibt einige Unterarten:
- Cystopteris fragilis (L.) Bernh. subsp. fragilis
- Alpen-Blasenfarn (Cystopteris fragilis subsp. alpina (Lam.) Hartm., Syn.: Cystopteris alpina (Lam.) Desv.), Verbreitungsgebiet: Europa, Nordafrika, Türkei
- Cystopteris fragilis subsp. diaphana (Bory) Litard. (Syn.: Cystopteris diaphana (Bory) Blasdell): Das Verbreitungsgebiet umfasst außer Südwest- und Südeuropa noch die Azoren und Afrika.
- Runzelsporiger Blasenfarn (Cystopteris fragilis subsp. dickieana (R.Sim) Moore, Syn.: Cystopteris dickieana R. Sim), Verbreitungsgebiet: Europa und Sibirien
- Berg-Blasenfarn (Cystopteris montana (Lam.) Desv.), Verbreitungsgebiet: Europa, Kaukasus und Sibirien
- Sudeten-Blasenfarn (Cystopteris sudetica A.Braun & Milde), Verbreitungsgebiet: Europa. Vorder- und Ostasien
Weitere Arten (Auswahl):
- Brutknospen-Blasenfarn (Cystopteris bulbifera (L.) Bernh.), Heimat: Kanada und USA. Die Art kommt gelegentlich in Kultur vor. Sie entwickelt Brutknospen an der Fiederbasis.
- Cystopteris protrusa (Weath.) Blasdell: Sie kommt in Ontario, in den nördlich-zentralen und in den östlichen Vereinigten Staaten vor.
- Cystopteris tibetica Z.R.Wang: Sie gedeiht in Höhenlagen von 2400 bis 3600 Metern in Tibet und Yunnan.
Literatur
- Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6.
- Christopher H. Haufler, Robbin C. Moran, Michael D. Windham: Cystopteris - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 2: Pteridophytes and Gymnosperms. Oxford University Press, New York und Oxford, 1993, ISBN 0-19-508242-7.
- J. A. Crabbe, A. C. Jermy: Cystopteris Bernh. In: Thomas Gaskell Tutin et al.: Flora Europaea. Band 1, 2. Auflage, Seite 24–25. Cambridge University Press 1993, ISBN 0-521-41007-X.
- Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2: Arten und Sorten. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.
Einzelnachweise
- ↑ M. Christenhusz, E. von Raab-Straube (2013): Lycopodiophytina.: Datenblatt Cystopteris In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
- ↑ Cystopteris im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 5. März 2019.
- ↑ Zhongren Wang, Christopher Haufler: Cystopteris Bernhardi. textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 2–3: Cystopteridaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2010, ISBN 978-1-935641-11-7.