Borovnica | |||
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Basisdaten | |||
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Staat | Slowenien | ||
Historische Region | Innerkrain/Notranjska | ||
Statistische Region | Osrednjeslovenska (Zentralslowenien) | ||
Koordinaten | 45° 55′ N, 14° 22′ O | ||
Fläche | 42,3 km² | ||
Einwohner | 4.664 (2021) | ||
Bevölkerungsdichte | 110 Einwohner je km² | ||
Postleitzahl | 1353 | ||
Kfz-Kennzeichen | LJ | ||
Struktur und Verwaltung | |||
Website |
Borovnica (deutsch Franzdorf) ist der Name einer Gemeinde in Slowenien, rund 20 Kilometer südwestlich der Landeshauptstadt Ljubljana (Laibach).
Ortsteile
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Nachbargemeinden
Vrhnika | ||
Vrhnika | Brezovica | |
Cerknica |
Geschichte
Im Jahr 1856 wurde das Franzdorfer Viadukt, ein 48 und 561 m langes, hohes, dopperstöckiges Eisenbahnviadukt für die österreichische Südbahn über das Borovnica-Tal gebaut. In der Nacht des 28. Juni 1942 überfielen Partisanentruppen einen Zug mit über 600 slowenischen Gefangenen und etwa 100 Wachsoldaten aus Ljubljana auf dem Weg in das italienische Konzentrationslager Gonars und befreiten etwa 300 Gefangene.
Das Eisenbahnviadukt 45°55′11″N 14°21′26″E wurde am 26. August 1944 bei einer Operation der 15. US Luftflotte zerstört, bei der auch 30 Dorfbewohner getötet wurden.
Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde in Borovnica ein Internierungslager für italienische Kriegsgefangene eingerichtet. Die Lebensbedingungen werden als katastrophal beschrieben. Etwa 200 Häftlinge starben in diesem Lager. Das Lager wurde Mitte August 1946 geschlossen.
Das Massengrab Krim-Höhle
In Brezovica pri Borovnici befindet sich ein Massengrab aus dem Zweiten Weltkrieg. Das Massengrab Krim-Höhle (slowenisch: Grobišče Krimska jama) liegt im Wald südlich der Siedlung. Es enthält die sterblichen Überreste einer unbekannten Anzahl von slowenischen Zivilisten aus den umliegenden Dörfern, die 1942 von einem Bataillon des Partisanenkommandos Krim ermordet wurden.
Einige Quellen schätzen die Zahl der Opfer auf etwa 300. Die Höhle wurde während des Krieges dazu genutzt, um andere von den Partisanen liquidierte Opfer zu entsorgen. Untersuchungen in den Jahren 1942 und 1945 bestätigten das Vorhandensein menschlicher Überreste in der Höhle. 1947 und erneut 1947 wurde der Eingang zur Höhle gesprengt.
Sehenswürdigkeiten
Die katholische Kirche in Borovnica aus dem Jahr 1829 ist der heiligen Margarete geweiht und gehört zur Erzdiözese von Ljubljana. Ein Vorgängerbau wurde bereits in der Mitte des 14. Jahrhunderts dokumentiert.
- Bibliothek
- Kirche St. Margarete
- Denkmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Bewohner der Gemeinde
- Bahnhof
- Pfeiler des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Viadukts von Franzdorf (Borovnica)
Persönlichkeiten
Zu den Personen, die in Borovnica geboren wurden oder lebten, gehören
- Leopold Suhodolčan (1928–1980), Schriftsteller
- Anton Vadnal (1876–1935), Schriftsteller
- Mirko Zupančič (1925–2014), Schriftsteller, Theaterkritiker und Schauspieler
Siehe auch
Weblinks
- Gemeinde Borovnica, offizielle Website
- Gemeinde Borovnica auf geopedia.world
Einzelnachweise
- ↑ Siedlungen in Borovnica (Osrednjeslovenska, Slowenien) - Einwohnerzahlen, Grafiken, Karte, Lage, Wetter und Web-Informationen. Abgerufen am 27. Juli 2023.
- 1 2 3 Savnik, Roman, ed. 1968. Krajevni leksikon Slovenije, vol. 1. Ljubljana: Državna založba Slovenije, p. 449.
- ↑ Ecco le torture titine nei campi della morte per i militari italiani. 9. Februar 2022, abgerufen am 11. Juli 2023 (italienisch).
- ↑ Franco Giuseppe Gobbato: Borovnica e gli altri campi per prigionieri di guerra nell'ex Yugoslavia: 1945- ... Centro studi e ricerche storiche "Silentes loquimur", 2005 (google.de [abgerufen am 11. Juli 2023]).
- ↑ Gianni Barral: Borovnica '45: al confine orientale d'Italia: memorie di un ufficiale italiano. Nr. 75. Paoline, Milano 2007, ISBN 978-88-315-3191-7 (stanford.edu [abgerufen am 11. Juli 2023]).
- ↑ Lampe, Urška. 2011. Taborišče za italijanske deportirance v Borovnici in Konvencija o ravnanju z vojnimi ujetniki. Bachelor's thesis. Koper: Univerza na Primorskem, Fakulteta za humanistične študije. Archived March 4, 2016, Wayback Machine (in Slovene)
- ↑ Ferenc, Mitja (December 2009). "Grobišče Krimska jama". Geopedia (in Slovenian). Ljubljana: Služba za vojna grobišča, Ministrstvo za delo, družino in socialne zadeve. Abruf 2023-07-11.
- ↑ Javornik, Mirko. 1944. Črne bukve: o delu komunistične osvobodilne fronte proti slovenskemu narodu. Ljubljana: Slovenski dom, p. 69.
- ↑ "Rešenci z vlaka in Krimska jama." Zaveza (25 June 2012) Archived 5 March 2016, Wayback Machine
- ↑ "Krimska jama – simbol revolucije." Zaveza 25 (15 June 2011). Archived June 29, 2012, Wayback Machine (in Slovene)
- ↑ Vadnal, Anton (1876–1935) - Slovenska biografija. Abgerufen am 11. Juli 2023.
- ↑ Zupančič, Mirko (1925–2014) - Slovenska biografija. Abgerufen am 11. Juli 2023.