Borussia Lippstadt
Voller NameSportverein Borussia
Lippstadt e. V.
OrtLippstadt, Nordrhein-Westfalen
Gegründet24. März 1908
Aufgelöst1997 (Fußballabteilung)
Vereinsfarbenrot-weiß
StadionStadion am Bruchbaum
Höchste LigaVerbandsliga Westfalen
ErfolgeAufstieg in die Verbandsliga 1957

Borussia Lippstadt (offiziell: Sportverein Borussia 08 Lippstadt e.V.) war ein Sportverein aus Lippstadt im Kreis Soest aus Nordrhein-Westfalen. Die erste Fußballmannschaft spielte fünf Jahre in der höchsten westfälischen Amateurliga und fusionierte am 4. Juni 1997 mit der Fußballabteilung von Teutonia Lippstadt zum SV Lippstadt 08.

Geschichte

Der Verein wurde am 24. März 1908 von Schülern des Ostendorf-Ratsgymnasiums im Holländer Hof an der Langen Straße gegründet. Gespielt wurde bei der Borussia zunächst am Kranenkasper. Zwei Jahre später stieg die Borussia in die B-Klasse auf. Im Jahre 1910 kam es zu einem Rückschlag, als der Schulleiter des Ostendorf-Ratsgymnasiums seinen Schülern die Mitgliedschaft in dem Verein verbot. Drei Jahre später stieg die Borussia gemeinsam mit dem Lokalrivalen Teutonia erneut in die B-Klasse auf. Während des Ersten Weltkrieges wurde der Spielbetrieb eingestellt.

Nach Kriegsende wurden die Borussen 1921 nach einem 5:2-Sieg über SuS Ahlen Meister der A-Klasse und stiegen in die zweithöchste Liga auf. Bedingt durch die Hyperinflation in Deutschland verließen jedoch zahlreiche Leistungsträger den Verein und die Borussia konnte nur mit Mühe das sportliche Niveau halten. Im Jahre 1929 stieg der Verein nach einer Ligenneuordnung in die B-Klasse ab und bezog am Lipperbruchbaum ein neues Stadion. Nach zwei Aufstiegen in Folge erreichte die Borussia 1935 die damals zweitklassige Bezirksliga Ostwestfalen. In der Saison 1944/45 bildete der Verein gemeinsam mit der Teutonia und dem Luftwaffensportverein Lippstadt eine Kriegsspielgemeinschaft.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gelang der Borussia 1952 der Aufstieg in die damals drittklassige Landesliga Westfalen, die damals die höchste westfälische Amateurliga darstellte. Mit Platzierungen vor der Teutonia übernahmen die Borussen zwischenzeitlich wieder die lokale Führungsrolle, ehe die Mannschaft im Jahre 1956 als Siebter mit fünf Punkten Rückstand auf den SV Brackwede die Qualifikation für die neu eingeführte Verbandsliga Westfalen verpasste. Zwar gelingt in der folgenden Spielzeit der Aufstieg dorthin, jedoch mussten die Borussen schon 1958 nach einem Jahr das westfälische Oberhaus wieder nach unten verlassen.

Die Borussia entwickelte sich zu einer Fahrstuhlmannschaft. Zwischen 1963 und 1966 sowie von 1967 bis 1970 trat der Verein in der Landesliga an, kam aber nie über den Abstiegskampf hinaus. Im Jahre 1973 gelang der erneute Aufstieg in die Landesliga, wo die Borussen auf Anhieb Vizemeister hinter dem BV Brambauer wurden. In den späten 1970er Jahren geriet die Mannschaft in den Schatten der Teutonia, die zwischenzeitlich vier Jahre lang in der Oberliga Westfalen spielte. 1993 stiegen die Borussen als Tabellenschlusslicht in die Bezirksliga ab. Zwei Jahre später begann der Verein eine Jugendkooperation mit der Teutonia, die schließlich 1997 zur Fusion führte.

Statistik

Erfolge

  • Meister der Landesliga Westfalen: 1957 (Staffel 1)
  • Meister der Bezirksklasse/Bezirksliga Westfalen: 1950 (Staffel 6), 1963, (Staffel 8), 1967, 1973 (jeweils Staffel 4)

Platzierungen

Grün unterlegte Platzierungen kennzeichnen einen Aufstieg, rot unterlegte einen Abstieg.

SpielzeitLigaLevelPlatz
1945/46Kreisliga Hellweg 2II1.
1946/47Bezirksklasse Westfalen 6bII5.
1947/48Bezirksklasse Westfalen 6, Gr. 3III5.
1948/49Bezirksklasse Westfalen 6, Gr. 1III5.
1949/50Bezirksklasse Westfalen 6, Gr. 2IV1.
1950/512. Landesliga Westfalen 2IV2.
1951/522. Landesliga Westfalen 2IV5.
1952/53Landesliga Westfalen 1III6.
1953/54Landesliga Westfalen 1III5.
1954/55Landesliga Westfalen 1III12.
1955/56Landesliga Westfalen 1III7.
1956/57Landesliga Westfalen 1IV1.
1957/58Verbandsliga Westfalen 1III16.
1958/59Landesliga Westfalen 5IV3.
1959/60Landesliga Westfalen 5IV14.
1960/61Bezirksklasse Westfalen 8, Gr. 1V3.
1961/62Bezirksklasse Westfalen 8, Gr. 1V2.
1962/63Bezirksklasse Westfalen 8, Gr. 1V1.
SpielzeitLigaLevelPlatz
1963/64Landesliga Westfalen 5IV13.
1964/65Landesliga Westfalen 5IV11.
1965/66Landesliga Westfalen 5IV14.
1966/67Bezirksklasse Westfalen 4V1.
1967/68Landesliga Westfalen 5IV8.
1968/69Landesliga Westfalen 5IV12.
1969/70Landesliga Westfalen 5IV15.
1970/71Bezirksklasse Westfalen 4V4.
1971/72Bezirksklasse Westfalen 4V2.
1972/73Bezirksklasse Westfalen 4V1.
1973/74Landesliga Westfalen 5IV2.
1974/75Landesliga Westfalen 5IV4.
1975/76Landesliga Westfalen 5IV5.
1976/77Landesliga Westfalen 5IV13.
1977/78Landesliga Westfalen 5IV6.
1978/79Landesliga Westfalen 5V11.
1979/80Landesliga Westfalen 5V6.
1980/81Landesliga Westfalen 5V3.
SpielzeitLigaLevelPlatz
1981/82Landesliga Westfalen 5V11.
1982/83Landesliga Westfalen 5V2.
1983/84Landesliga Westfalen 5V5.
1984/85Landesliga Westfalen 5V7.
1985/86Landesliga Westfalen 5V10.
1986/87Landesliga Westfalen 5V12.
1987/88Landesliga Westfalen 5V8.
1988/89Landesliga Westfalen 5V10.
1989/90Landesliga Westfalen 5V8.
1990/91Landesliga Westfalen 5V10.
1991/92Landesliga Westfalen 5V13.
1992/93Landesliga Westfalen 5V14.
1993/94Bezirksliga Westfalen 4VI12.
1994/95Bezirksliga Westfalen 4VII14.
1995/96Kreisliga A LippstadtVIII1.
1996/97Bezirksliga Westfalen 4VII7.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Oliver Sichau: Chronik. SV Lippstadt 08, abgerufen am 11. Juni 2013.
  2. Hardy Grüne, Christian Karn: Das große Buch der deutschen Fußballvereine. AGON Sportverlag, Kassel 2009, ISBN 978-3-89784-362-2, S. 514.
  3. Deutscher Sportclub für Fußball-Statistiken (Hrsg.): Fußball in Westdeutschland 1945–1952. 2011, S. 12, 42, 74, 107, 153, 191, 235.
  4. Deutscher Sportclub für Fußball-Statistiken (Hrsg.): Fußball in Westdeutschland 1952–1958. 2012, S. 65, 109, 151, 197, 243.
  5. Deutscher Sportclub für Fußball-Statistiken (Hrsg.): Fußball in Westdeutschland 1958–1963. 2013, S. 27, 75, 126, 174, 230.
  6. SV Lippstadt 08. Westfalenkick, abgerufen am 24. Mai 2023.
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