Die Bracewell-Sonde ist ein hypothetisches Konzept für intelligente Raumschiffe, das von dem Physiker Ronald N. Bracewell erdacht wurde.

Geschichte

Im Jahr 1960 schlug Bracewell vor, dass interstellare „Nachrichten-Sonden“ eine Alternative zur Radiometrie bei der Suche nach außerirdischen Intelligenzen darstellen könnten.

Die unbemannten Sonden sollten Sterne anfliegen, die für die Entstehung von Leben günstig erscheinen, und dort Kontakt mit einer Zivilisation aufnehmen oder so lange warten, bis eine solche entsteht. Für diesen Fall sollen gespeicherte Nachrichten von der Erde abgespielt und die Reaktionen der Außerirdischen zur Erde gesandt werden.

Bracewell-Sonden und das Fermi-Paradoxon

Da der Bau derartiger Raumsonden nicht den Naturgesetzen widerspricht, kann angenommen werden, dass außerirdische Zivilisationen derartige Sonden ebenfalls ausgesandt haben und diese auch Kontakt mit der Menschheit aufnehmen würden. Die Suche nach derartigen Sonden wird als SETA („Search for Extra Terrestrial Artefacts“) bezeichnet. Ein derartiger Kontakt oder der Fund einer Bracewell-Sonde hat jedoch noch nicht stattgefunden.

Kandidaten

Vom australischen Astronomen Duncan Steel wurde die Idee aufgeworfen, dass es sich bei dem Objekt 1991 VG um eine Bracewell-Sonde handeln könnte, neuere Beobachtungsergebnisse widersprechen dieser Interpretation jedoch.

Duncan Lunan schlug vor, dass von Størmer und Van der Pol 1928 beobachtete Funkechos möglicherweise Übertragungen von einer Bracewell-Sonde waren, die versucht haben könnten, mit der Menschheit zu kommunizieren, indem sie Signale gezielt zurücksendeten.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Bracewell probes, Encyclopedia of Science, 9. Dezember 2014.
  2. 1 Have We Been Visited?, Encyclopedia of Science, 9. Dezember 2014.
  3. Bracewell probes, Encyclopedia of Science, 9. Dezember 2014.
  4. Spurensuche nach dem extrasolaren Monolithen (Memento vom 31. Januar 2012 im Internet Archive), Telepolis, 3. Januar 2012.
  5. 1991VG Die seltsame Story von 1991 VG, Final Frontier, 27. November 2008.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.