Breitenbach
Gemeinde Ehringshausen
Koordinaten: 50° 38′ N,  25′ O
Höhe: 222 m ü. NHN
Fläche: 3,85 km²
Einwohner: 258 (30. Jun. 2017)
Bevölkerungsdichte: 67 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1977
Postleitzahl: 35630
Vorwahl: 06440
Lage von Breitenbach in Ehringshausen

Breitenbach ist der kleinste Ortsteil der Gemeinde Ehringshausen im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis.

Geografie

Das Dorf liegt in einem kleinen Seitental der Lemp, im Gladenbacher Bergland, dem östlichen Ausläufer des Westerwaldes. Im Westen liegt Kölschhausen und östlich Bechlingen. Nächste größere Stadt ist Wetzlar.

Geschichte

Am 13. März 778 wurde Breitenbach im Lorscher Codex in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Lorsch erstmals erwähnt. Die Ortschaft lag innerhalb der Grafschaft Solms und war dem Amt Greifenstein zugeordnet. Kirchlich gehörte es zur Dillheimer Pfarrei, nach der Reformation aber zum Kirchspiel von Kölschhausen.

Im Jahr 1815 kam der Ort zu Preußen und wurde durch die Bürgermeisterei in Aßlar verwaltet. Bereits 1816 forderten die Einwohner von Breitenbach eine eigene Schule, welche 1820 fertiggestellt wurde. Die Schule wurde fortan auch als Bethaus von der Kirchengemeinde genutzt.

Am 11. Oktober 1850 wurde die Grube „Schöne Anfang“ an den Fürsten Ferdinand zu Solms-Braunfels verliehen, um Eisenerz abzubauen. Das Grubenfeld befand sich 500 Meter südlich des Ortes und wurde zunächst im Tagebau betrieben. Später baute man die Mineralien Hämatit und Magnetit nach der Errichtung von drei Stollen unter Tage ab. Neben dem Oberen Stollen und dem Mittleren Stollen wurde im Jahre 1908 der untere Marien-Stollen vollendet. Bereits zum 1. Dezember 1906 war die Grube an die Friedrich Krupp AG verkauft worden. Am 30. Juni 1943 endete der Abbau in der Grube „Schöne Anfang“.

Nachdem im Landkreis Wetzlar die Amtsbürgermeistereien 1934 abgeschafft wurden, wurde Breitenbach eine selbstständige Gemeinde.

Im Jahr 1978 feierte der Ort sein 1200-jähriges Bestehen und erhielt dabei die Freiherr-vom-Stein-Plakette.

Historische Namensformen

In erhaltenen Urkunden wurde Breitenbach unter den folgenden Ortsnamen erwähnt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):

  • Breitenbach, in villa super Fluvio Lemphia (778) [2. Hälfte XII Jh., Codex Laureshamensis III, Nr. 3058 = 3696a]
  • Breitenbach, in (781) [2. Hälfte XII Jh., Codex Laureshamensis III, Nr. 3047 = 3700]
  • Breitenbach, de (781) [2. Hälfte XII Jh., Codex Laureshamensis III, Nr. 3047 = 3700]
  • Breitenbach, in (781) [2. Hälfte XII Jh., Codex Laureshamensis III, Nr. 3132 = 3704b]
  • Breitenbach, in (781) [2. Hälfte XII Jh., Codex Laureshamensis III, Nr. 3175 = 3701b]
  • Breitenbach, in (um 800) [2. Hälfte XII Jh., Codex Laureshamensis III, Nr. 3661a]

Gebietsreform

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurden zum 1. Januar 1977 die Gemeinden Ehringshausen, Breitenbach, Daubhausen, Katzenfurt, Kölschhausen und Niederlemp kraft Landesgesetz zur neuen Großgemeinde Ehringshausen zusammengeschlossen. Für Breitenbach wurde wie für alle nach Ehringshausen eingegliederten Gemeinden ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet. Sitz der Gemeindeverwaltung blieb Ehringshausen.

Territorialgeschichte und Verwaltung

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Breitenbach lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:

Einwohnerentwicklung

Breitenbach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2017
Jahr  Einwohner
1834
 
110
1840
 
121
1846
 
119
1852
 
120
1858
 
123
1864
 
124
1871
 
122
1875
 
123
1885
 
121
1895
 
131
1905
 
123
1910
 
123
1925
 
144
1939
 
145
1946
 
195
1950
 
197
1956
 
201
1961
 
171
1967
 
180
1970
 
196
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
252
2014
 
251
2017
 
258
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: bis 1970; Gemeinde Ehringshausen; Zensus 2011

Religionszugehörigkeit

 Quelle: Historisches Ortslexikon

 1834:110 evangelische Einwohner
 1961:158 evangelische (= 89,27 %), 19 katholische (= 10,73 %) Einwohner

Sehenswürdigkeiten

Kulturdenkmäler

siehe Liste der Kulturdenkmäler in Breitenbach Die "Hofanlage aus Breitenbach" wurde in Breitenbach abgebaut und im Hessenpark neu errichtet.

Commons: Breitenbach (Ehringshausen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Gemeinde Ehringshausen und Ortsteile. In: Webauftritt. Gemeinde Ehringshausen, archiviert vom Original; abgerufen im Februar 2019.
  2. Minst, Karl Josef [Übers.]: Lorscher Codex (Band 5), Urkunde 3058, 13. März 778 – Reg. 1375. In: Heidelberger historische Bestände – digital. Universitätsbibliothek Heidelberg, S. 72, abgerufen am 8. Mai 2019.
  3. 1 2 3 4 Breitenbach, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 29. November 2016). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  4. Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330–28) vom 13. Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 17, S. 237 ff., § 18 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  5. Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, OCLC 180532844, S. 290.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 250 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original am 27. Oktober 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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