Brienne-le-Château
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Aube (10)
Arrondissement Bar-sur-Aube
Kanton Brienne-le-Château
Gemeindeverband Lacs de Champagne
Koordinaten 48° 24′ N,  32′ O
Höhe 112–167 m
Fläche 21,56 km²
Einwohner 2.754 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte 128 Einw./km²
Postleitzahl 10500
INSEE-Code 10064
Website www.ville-brienne-le-chateau.fr

Brienne-le-Chateau ist eine französische Gemeinde mit 2754 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2020), die im Département Aube der Region Grand Est liegt. Die Einwohner werden Briennois genannt.

Geografie

Brienne liegt am Ufer des Flusses Aube in einer Ebene namens la Plaine de Brienne. Vor der Stadt erhebt sich ein Hügel, auf dem das Schloss von Lomenie errichtet wurde. Dies prägt das Landschaftsbild der Ebene. Der Ort liegt im Regionalen Naturpark Forêt d’Orient. Brienne-la-Vieille ist der zwei Kilometer südlich gelegene Nachbarort.

Geschichte

Die Grafen von Brienne haben die Geschichte der Gegend für lange Zeit beherrscht. Sie waren eine der bedeutendsten Adelsfamilien des mittelalterlichen Frankreichs und brachten Staatsmänner, Diplomaten und Kreuzfahrer hervor. Einer von ihnen, Jean II., wurde König von Jerusalem und Kaiser von Konstantinopel. Ein anderer ließ sich 1248 als Sir Guy de Brian IV. in Laugharne Castle in Südwales nieder.

Bekannt wurde Brienne-le-Château aber als Ausbildungsort von Napoleon Bonaparte, der hier fünf Jahre lang (Mai 1779 bis Oktober 1784) als Internatszögling an der damaligen königlichen Militärschule studierte. Um sein Studium abzuschließen, verließ er Brienne-le-Château und beendete es an der École Militaire in Paris.

Am 3. April 1805 besuchte er Brienne-le-Château nochmals auf seiner Reise zur Krönung nach Italien, jetzt bereits als Kaiser der Franzosen. Am 29. Januar 1814 wurde nahe Brienne die Schlacht von Brienne ausgetragen, die mit einem Sieg Frankreichs unter Napoléon Bonaparte gegen die Russen und Preußen unter Generalfeldmarschall Blücher endete.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung von Brienne-le-Château
Jahr19621968197519821990199920082018
Einwohner35343939403340603752333631422784

Verkehr

Sehenswürdigkeiten

Die Kirche Saint-Pierre-et-Saint-Paul wurde während des Zweiten Weltkrieges teilweise zerstört, danach wiederaufgebaut. Bemerkenswert sind das Kirchenschiff aus dem 12. Jahrhundert und der Chorgang, seine Kapellen und Fenster, die teilweise aus dem 14. Jahrhundert stammen. Die Markthalle stammt aus dem 13. Jahrhundert. In der alten Militärschule ist ein Napoleon-Museum eingerichtet. Das Schloss Brienne aus dem 18. Jahrhundert umfasst zwei Flügel und ein Theater im Untergeschoss. Es wurde 1814 restauriert und umgebaut. Heute wird es als psychosomatische Anstalt genutzt und ist nicht öffentlich zugänglich.

Die Markthalle wurde im 16. Jahrhundert errichtet.

Persönlichkeiten

  • Johann von Brienne (1169/74–1237). Er wurde vom französischen König Philipp II. zum Ehemann und Regenten für die Erbin des Königreichs Jerusalem ausgewählt. Von 1210 bis 1212 war er selbst König von Jerusalem. Ab 1229 regierte er neun Jahre Konstantinopel.
  • Sylvain-Charles Valée (1773–1846) war ein französischer General, Marschall und Pair von Frankreich.
  • Gabriel Bonvalot (1853–1933), ein französischer Forschungsreisender und Autor; 1919–1920 der Bürgermeister von Brienne-le-Château.

Städtepartnerschaften

Eine Städtepartnerschaft besteht seit 1979 mit Riedstadt, Kreis Groß-Gerau, im deutschen Bundesland Hessen. Zudem ist die Stadt Mitglied des Bundes der europäischen Napoleonstädte.

Straßennamen

Die Stadt ist Namensgeber der Brienner Straße in München, die an die Schlacht bei Brienne erinnert.

Commons: Brienne-le-Château – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Quellen: Cassini und INSEE
  2. Office du Tourisme de l'Aube en Champagne: Buste de Bonvalot à Brienne-le-Château. Abgerufen am 17. März 2021 (amerikanisches Englisch).
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