Bruno Dolinski (* 3. Mai 1933 in Lemberg; † 9. November 2008 in Dresden) war ein deutscher Maler und Restaurator.
Leben und Werk
Nach einer Lehre als Dekorationsmaler von 1945 bis 1948 studierte Dolinski von 1953 bis 1958 im Fach Wandmalerei an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Für sein Diplom schuf er das Wandgemälde Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft. Danach arbeitete er als freischaffender Maler und Grafiker in Dresden. Er gehört mit Bruno Groth, Siegfried Schade (* 1930) und Rudolf Sitte zur 1958 gegründeten Genossenschaft „Kunst am Bau“. Unter deren Dach „entstand ein besonderes Experimentierfeld für baugebundene Entwicklungen wie Strukturwände, Formsteinsysteme, Spielplatzgeräte und spezielle, auch patentierte Verfahren zur Oberflächenbeschichtung von Beton“.
Neben der freien Malerei betätigte Dolinski sich vor allem als Freskant und Restaurator. Er schuf vor allem in Dresden und dessen Umfeld eine Anzahl von architekturbezogenen Auftragswerken. 1980 rekonstruierte er mit Claus Werner das Wandgemälde von Oskar Schlemmer aus dem Jahr 1923 im kleinen Van-de-Velde-Bau des Bauhauses Weimar.
Werke (Auswahl)
Architekturbezogene Werke (Auswahl)
- Wandgestaltung der Giebelfront des Mehrfamilienhauses Burkersdorf, Teichweg 1/3 (Keramikfliesen, 1975)
- Frau Elster und Herr Fuchs (Wandgestaltung der Nordfassade der Kindertagesstätte Mulda, 1975/1980)
- Schlacht von Dresden, 1813 (11 × 8 m, 1973/1974; vormals Giebelfront der damaligen Oberschule in Dresden-Zschertnitz, Paradiesstraße; umgesetzt in das Militärhistorische Museum Dresden)
- Wandbild in der Gaststätte des damaligen Betriebsferienheims des VEB Kombinat Robotron Dresden in Clausnitz (um 1975)
- Wandbild und Raumteiler des Speisesaals des VEB Kombinat Robotron Dresden (Dresden, Petersburger Straße; 1970/1974)
- Verschiedene Dresdner Motive (Wandbild im Eingangsbereich des Studentenwohnheims Gret-Palucca-Straße 9; ausgeführt 1968 in Keramikspaltplatten mit Aufglasurmalerei; 225 × 457 cm)
Tafelbilder (Auswahl)
- Lesende (Öl auf Leinwand, 80,5 × 23,6 cm, 1965)
- Entscheidung des Galileo Galilei (Tempera, 65 × 85 cm, 1966)
Ausstellungen (unvollständig)
Einzelausstellungen
- 1959: Weimar, Kunsthalle (mit Wieland Förster, Ronald Paris, Gerhard Rommel und Hans Vent)
- 1979: Dresden, Galerie Kunst der Zeit (mit Heinz Hamisch)
Ausstellungsbeteiligungen
- 1972: Dresden, Bezirkskunstausstellung
- 1972/1973: Dresden, VII. Kunstausstellung der DDR
- 2022: Dresden, Zentrum für Baukultur Sachsen im Kulturpalast Dresden („Bewahren?! Mosaiken und keramische Wandflächen in der Denkmalpflege“)
Einzelnachweise
- ↑ Bruno Dolinski: Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft. 1958, abgerufen am 11. Mai 2022.
- ↑ Die Genossenschaft. Abgerufen am 24. Juli 2022.
- ↑ Autor Karin Berkemann: Dresden: Kunst im Stadtraum 1945-89. In: moderneREGIONAL. 4. Oktober 2015, abgerufen am 11. Mai 2022.
- ↑ Bauhaus-Universität Weimar: Der Van-de-Velde-Bau. Abgerufen am 11. Mai 2022.
- ↑ Ivo; Dolinski Petrík: Burkersdorf (Frauenstein-Burkersdorf), Teichweg 1/3. Wohnblock (1975). Giebelfront mit Wandmosaik (nach 1980; B. Dolinski). 1975, abgerufen am 11. Mai 2022.
- ↑ Günter; Dolinski Starke: Mulda. Kita, Wandbild "Frau Elster" und "Herr Fuchs". 1975, abgerufen am 11. Mai 2022.
- ↑ Günter; Dolinski Starke: Wandbild "Schlacht von Dresden, 1813"; 110. Polytechnische Oberschule. 1973, abgerufen am 11. Mai 2022.
- ↑ Zschertnitz. Abgerufen am 11. Mai 2022.
- ↑ Günter; Dolinski Starke: Clausnitz im Erzgebirge. Ferienheim, Gaststätte. 1983, abgerufen am 11. Mai 2022.
- ↑ Günter; Zimmermann Starke: ROBOTRON-Komplex (Großforschungszentrum des VEB Robotron-Meßelektronik "Otto Schön"); Dresden, Kombinat Robotron. Speisesaal. 1970, abgerufen am 11. Mai 2022.
- ↑ https://tu-dresden.de/kustodie/ressourcen/dateien/publikationen/Publikation-REALISMUS-UND-OSTMODERNE_Kunstbesitz-der-Kustodie-der-TU-Dresden.pdf?lang=de
- ↑ Vergangene Auktion. Artnet, abgerufen am 11. Mai 2022.
- ↑ Vergangene Auktion. Artnet, abgerufen am 11. Mai 2022.
- ↑ Bewahren?! Mosaiken und keramische Wandflächen in der Denkmalpflege. In: ZfBK. 1. März 2022, abgerufen am 11. Mai 2022.