Bud Spencer (* 31. Oktober 1929 als Carlo Pedersoli in Neapel; † 27. Juni 2016 in Rom) war ein italienischer Film- und Fernsehschauspieler, Schwimmer und Wasserballspieler, Musiker und Komponist, Politiker und Erfinder sowie Gründer der Fluglinie Mistral Air.

Bekannt wurde er vor allem ab Ende der 1960er-Jahre an der Seite von Terence Hill. Das Komikerduo trat in zahlreichen Abenteuer- und Western-Komödien mit ausgiebigen Prügelszenen und in einigen ernsteren Italowestern auf (Bud-Spencer-und-Terence-Hill-Filme). Spencer spielte meist den dickköpfigen, phlegmatischen, aber gutherzigen Charakter, der seine Gegner schlagkräftig außer Gefecht setzte.

Vor seiner Schauspielkarriere war er im Schwimmsport erfolgreich. So schwamm er als erster Italiener 100 Meter Freistil in unter einer Minute, gewann zehn Jahre in Folge in verschiedenen Disziplinen italienische Schwimmmeisterschaften und war Mitglied der italienischen Wasserballnationalmannschaft. 1952 und 1956 nahm er an den Olympischen Spielen in Helsinki bzw. in Melbourne teil.

Leben

Jugend und Ausbildung

Carlo Pedersoli wurde 1929 in Neapel als Sohn des Industriellen Alessandro Pedersoli geboren. 1937 begann er in einem örtlichen Schwimmverein mit dem Schwimmsport. 1940 zog die Familie nach Rom, wo Pedersoli, nachdem er zwei Schulklassen übersprungen hatte, 1946 ein Studium der Chemie an einer römischen Universität begann. Während des Zweiten Weltkriegs entkam er bei einem Luftangriff auf San Lorenzo knapp dem Tod.

Da seine Familie ein Jahr später nach Südamerika umzog, musste er das Studium abbrechen. In Südamerika arbeitete er als Fließbandarbeiter in Rio de Janeiro, als Bibliothekar in Buenos Aires und als Sekretär in der italienischen Botschaft in Montevideo. 1948 kehrte der 19-Jährige nach Italien zurück und schrieb sich als Student der Rechtswissenschaften ein. 1957 schloss er sein Jurastudium nach sechs Semestern ab. Spencer gab 2011 an, er habe Arzt oder Rechtsanwalt werden wollen, aber dazu sei es wegen seiner vielen anderen Aktivitäten nicht gekommen.

Schwimmkarriere und erste Filmrollen

Auch während seines Studiums blieb seine Leidenschaft für das Schwimmen erhalten und er war Mitglied der italienischen Wasserballnationalmannschaft. Er wurde italienischer Meister über 100 Meter Freistil, die er am 19. September 1950 als erster Italiener unter einer Minute schwamm. Die italienische Meisterschaft gewann er von 1947 bis 1957 zehn Jahre in Folge: drei Jahre lang im Brustschwimmen, sieben Jahre im Freistil.

1950 hatte er seine erste Statistenrolle als Prätorianer in Kaiser Neros Garde im Monumentalfilm Quo Vadis. Es folgten weitere Kleinrollen in italienischen Produktionen: Siluri umani (1954, deutscher Titel: Torpedomänner greifen an), Un Eroe dei nostri tempi (1955, deutscher Titel: Ein Held unserer Tage), Il Cocco di mamma (1957, deutscher Titel: In einem anderen Land).

1951 nahm er an den Mittelmeerspielen teil und gewann mit 59,7 s die Silbermedaille über 100 Meter Freistil. 1952 nahm er an den Olympischen Spielen in Helsinki teil und wurde bei den Schwimmwettbewerben mit 58,9 s Fünfter im Vorlauf über 100 Meter Freistil. Mit der italienischen 4-mal-200-Meter-Freistilstaffel erreichte er nicht das Finale. Er wurde wegen seiner sportlichen Erfolge mit anderen begabten Sportlern von der Universität Yale eingeladen und verbrachte einige Monate in den USA. Dort erst lernte er die Rollwende, die er bis dahin gar nicht kannte – es gab keine kompetente Unterstützung von außen. Wegen dieses Mangels musste Pedersoli viel selber experimentieren und entwickelte später eine spezielle Kraultechnik, bei der, um die Reichweite zu erhöhen, der Arm beim Nach-Vorne-Greifen im Ellbogen gestreckt ist.

Bei den Mittelmeerspielen 1955 gewann er mit der italienischen Wasserballnationalmannschaft eine Goldmedaille. 1956 nahm er an den Olympischen Spielen in Melbourne teil und erreichte über 100 Meter Freistil den 11. Platz. 1957 beendete er mit 28 Jahren seine Schwimmkarriere und kehrte nach Südamerika zurück. Er sagte damals: „Denn kommt der Ruhm zu schnell, steigt er einem leicht zu Kopf. Bei mir war es kurz davor.“ Er kritisierte auch mehrmals Vorgänge im Spitzensport: Den Wettkampf als Krieg, in dem nur noch der Sieg zählt; die Fußballer, wie Halbgötter verehrt, die sich alles erlauben können und die Gleichgültigkeit der Fans, ob ihre Leistung sauber erzielt wurde.

Familiengründung und Wirken in der Musikbranche

In seiner Biografie schilderte er, dass er in seinem hohen Bekanntheitsgrad in Italien eine Gefahr sah, da ein Ex-Champion zwar stets wohlwollende Menschen finde, jedoch dabei riskiere, jemand zu werden, der nur noch von Erinnerungen lebe. Das sei ein wichtiger Grund gewesen, warum er nach Südamerika gezogen sei.

Neun Monate arbeitete er als Vorarbeiter im Fuhrpark beim Bau der Panamericana, anschließend für Alfa Romeo in Caracas. Seine Beziehung mit Maria Amato hielt er durch Briefwechsel aufrecht. 1960 kehrte er nach Rom zurück und heiratete die sechs Jahre jüngere Tochter von Giuseppe Amato, die er schon seit 15 Jahren kannte. 1961 wurde ihr Sohn Giuseppe Pedersoli geboren, ein Jahr später die erste Tochter. 1972 folgte eine zweite Tochter.

1959 wirkte er in einer kleinen Rolle im Monumentalfilm Hannibal mit, in dem auch sein späterer Filmpartner Terence Hill eine Rolle spielte. Zwischen 1960 und 1964 arbeitete Pedersoli hauptsächlich als Komponist für die italienische Plattenfirma RCA. Er komponierte neapolitanische Lieder und Lieder für Schlagersängerinnen wie Rita Pavone. Er tourte mit selbstkomponierten Liedern auch durch verschiedene Nachtclubs und begleitete sich dabei auf der Gitarre. 1964 kündigte er seinen Vertrag mit RCA, zudem starb sein Schwiegervater Giuseppe Amato, einer der größten Filmproduzenten Italiens (Das süße Leben, 1960 von Federico Fellini). 1965 gründete Pedersoli eine eigene Produktionsgesellschaft, die Tierdokumentarfilme für das italienische RAI-Fernsehen produzierte.

Bud Spencer als Pseudonym

1967 bekam er ein Filmangebot vom Regisseur und Bekannten seiner Frau Giuseppe Colizzi für den Italowestern Gott vergibt… Django nie!. Dieser Film war der Beginn des Komikerduos Bud Spencer und Terence Hill, der als Ersatz für den ursprünglich geplanten Peter Martell einsprang, der sich am Abend vor dem Drehbeginn den Fuß gebrochen hatte. Bei dem Film handelt es sich noch um einen „ernsthaften“ Western.

Er wurde, nachdem später die ersten Westernkomödien der beiden erfolgreich waren, neu aufgelegt, indem man ihn mit lockeren Sprüchen angereichert synchronisierte und in Zwei vom Affen gebissen umbenannte. Da der Film teilweise zu brutal war, wurde diese Fassung um rund 13 Minuten gekürzt und bekam eine FSK-16-Freigabe. Auf diese Weise wurde der Film noch einmal ins Kino gebracht. Auch der Folgewestern Hügel der blutigen Stiefel wurde nach diesem Prinzip „aufgearbeitet“ und als Zwei hau’n auf den Putz nochmals veröffentlicht.

Beide Schauspieler nahmen englische Künstlernamen an, da diese sich zur damaligen Zeit besser vermarkten ließen und Pedersoli seinen bekannten Namen nicht ins Lächerliche ziehen wollte. Sein Kollege Mario Girotti, den er bereits seit vielen Jahren aus einem Schwimmverein in Rom kannte, wählte aus einer Liste den Namen Terence Hill. Pedersoli erzählte über seinen eigenen Künstlernamen: „Ich hatte keine Liste! Ich hatte eine Flasche Budweiser-Bier – mein Lieblingsbier – vor mir. Und Spencer Tracy war immer mein Lieblingsschauspieler, also war meine Wahl ganz einfach!“

Karrierehöhepunkt: 1970er und 1980er Jahre

Die 1970er Jahre entwickelten sich zum Siegeszug für das erfolgreiche europäische Filmteam. Der Durchbruch kam mit Die rechte und die linke Hand des Teufels (Originaltitel: Lo chiamavano Trinità, 1970) und besonders mit der Fortsetzung Vier Fäuste für ein Halleluja ( continuavano a chiamarlo Trinità, 1971, in der DDR mit dem Titel Der Kleine und der müde Joe). Mit rund zwölf Millionen Zuschauern ist dieser „Prügel-Western“ einer der erfolgreichsten Filme, die je in den deutschen Kinos liefen.

Das neue Genre der „Hau-drauf-Komödie“ war geboren. Die Komödien mit lockeren Sprüchen, die in der deutschen Synchronisation zu einem großen Teil dem Dialogautor Rainer Brandt zu verdanken sind, und den lustig inszenierten Schlägereien machten das Duo weltbekannt.

Häufig eingesetzt wurde die beidhändige Doppelbackpfeife und der senkrechte Schlag mit der Faust auf den Kopf („Dampfhammer“), mit denen Bud Spencer seine Gegner niederstreckte. Bei den Aufnahmen der Prügelszenen kam es wegen Spencers Kurzsichtigkeit gelegentlich zu echten Treffern. Das Duo wurde mit Laurel und Hardy verglichen, und Spencer bezeichnete Charlie Chaplin als wichtiges Vorbild.

Zusätzlich spielten das Essen in Form von oft lautmalerischen Fressorgien eine zentrale Rolle in vielen Filmen des Genussmenschen Spencer. Die Zeit attestierte ihm eine kindliche „Lust an der Missachtung jeglicher Etikette und Manierlichkeit“. Im Unterschied zu Terence fastete er vor diesen Szenen nicht.

Bud Spencer drehte in den 1970er Jahren insgesamt neun Filme zusammen mit Terence Hill. Ohne ihn war er in dreizehn Filmen zu sehen, unter anderem in der „Plattfuß“-Reihe, die nach seiner eigenen Idee gedreht wurde. Für einige seiner Filme wie Sie nannten ihn Mücke (Lo chiamavano Bulldozer, 1978) und Das Krokodil und sein Nilpferd (Io sto con gli ippopotami, 1979) schrieb Bud Spencer Songs. 1979 erhielt er den Cinema-Jupiter-Preis als Deutschlands beliebtester Star.

Spencer machte 1975 den Helikopter-Privatpilotenschein und 1977 den Pilotenschein Brevetto e licenza di pilota civile 2° grado (Turismo internazionale) und erwarb Fluglizenzen für die Schweiz und die Vereinigten Staaten. 1981 gründete er die Fluggesellschaft Mistral Air, die er später verkaufte.

In den 1980er Jahren drehte er weitere Filme, unter anderem Banana Joe (1982), für den er auch das Drehbuch schrieb. Auch mit Hill stand er wieder vor der Kamera, wie in Zwei Asse trumpfen auf (Chi trova un amico, trova un tesoro, 1981), Zwei bärenstarke Typen (Nati con la camicia, 1983), Vier Fäuste gegen Rio (Double Trouble, 1984) und Die Miami Cops (Miami Supercops, 1985). Die Zuschauerzahlen der Filme, die nach derselben Erfolgsformel gedreht wurden, gingen allerdings zurück, weshalb Spencer und Hill 1985 ihre Zusammenarbeit einstellten. 1988 war Bud Spencer zum ersten Mal in einer Fernsehserie zu sehen: Jack Clementi – Anruf genügt… (Il Professore, 1988–1989); auch hier arbeitete er am Drehbuch mit.

Alterswerk: Seit den 1990er Jahren

In den 1990er Jahren war Bud Spencer im Fernsehen mit der in Italien erfolgreichen Serie Zwei Supertypen in Miami (Extralarge, 1990–1993) an der Seite von Philip Michael Thomas aus Miami Vice und später Michael Winslow aus Police Academy zu sehen. Das Drehbuch hierfür schrieb sein Sohn Giuseppe. Für den letzten gemeinsamen Film mit Terence Hill stand er 1994 nach neunjähriger Pause für Die Troublemaker (Botte di Natale) vor der Kamera. In Deutschland sahen jedoch nur rund 100.000 Zuschauer den Film. Bud Spencer und Philip Michael Thomas drehten auch die sechsteilige Serie Zwei Engel mit vier Fäusten.

Danach übernahm er hauptsächlich kleinere und ernste Rollen, die mit dem „Prügelgenre“ nichts mehr zu tun hatten, und stand weniger stark in der Öffentlichkeit. 2005 folgte eine Filmrolle in der TV-Produktion Padre Speranza – Mit Gottes Segen (Padre Speranza).

Im April 2005 kandidierte er bei den italienischen Regionalwahlen für ein Regierungsamt im Latium, der zentralen Region um Rom. Wie viele andere Kandidaten der Forza Italia wurde er aufgrund des unerwartet schlechten Abschneidens der Partei von Silvio Berlusconi nicht gewählt.

Anfang 2006 wollte Hill mit seinem Langzeitpartner Spencer noch einen Film drehen. Zwei Jahre später bestätigte Spencer in einem Exklusiv-Interview mit dem italienischen Fernsehsender Canale 5 entsprechende Pläne. Bei dem neuen Film sollte es sich um eine Variante von Dr. Jekyll und Mr. Hyde handeln. „Die Grundidee ist, dass Terence Hill und ich als Jekyll und Hyde im Gefängnis sitzen. Ein Arzt erfindet eine Pille für das Gute und eine für das Schlechte. Doch dem Arzt kommen die Pillen abhanden und unsere Figuren vermischen sich …“ Im April 2011 dementierte Spencer jedoch, dass es einen weiteren Film mit Terence Hill geben werde: „Nie wieder. Wir bewegen uns wie alte Männer.“

Nach fünfjähriger Drehpause kehrte Bud Spencer 2007 an seinem 78. Geburtstag ins Filmgeschäft zurück. In der deutschen Agentenparodie Mord ist mein Geschäft, Liebling übernahm er an der Seite von Nora Tschirner, Rick Kavanian und Christian Tramitz eine Rolle. Der Kinofilm wurde in Berlin und in Italien gedreht. Bei einem Interview zur Filmpremiere in München gab er an, dass er zwar mit seinen Filmen in den 1970er und 1980er Jahren viel Geld verdient habe, aber aufgrund privater Probleme sei davon nichts mehr übrig.

2010 begannen die Arbeiten zu der No-Budget-Produktion Sie nannten ihn Spencer, einem Dokumentarfilm-Fanprojekt über den Menschen Carlo Perdersoli und sein filmisches Alter Ego. Der Film, in dem Bud Spencer seinen letzten Leinwandauftritt absolvierte, feierte beim Filmfest München im Juni 2017 seine Premiere. Zahlreiche langjährige Kino-Weggefährten des Stars wirkten an der Produktion mit.

Im Mai 2010 startete beim italienischen Fernsehsender Canale 5 die TV-Serie I delitti del cuoco, in der Bud Spencer einen pensionierten Polizisten spielt, der auf der Insel Ischia ein Restaurant eröffnet. Die Serie wurde inspiriert von Nero Wolfe, einer bekannten Detektivfigur von Rex Stout.

Mitte April 2011 erschien seine Autobiografie Bud Spencer. Mein Leben, meine Filme auf Deutsch. Die Biografie avancierte innerhalb weniger Tage zum Bestseller und erreichte Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste. Wegen des großen Erfolges wurde ein zweiter Teil angekündigt, der im März 2012 erschien und ebenso wie der erste Band mit einer Lesereise durch Deutschland beworben wurde. Das Buch mit dem Titel In achtzig Jahren um die Welt enthält ein gesondertes Kapitel, in dem Spencer Fragen beantwortet, die Fans im Vorfeld im Internet stellen konnten.

Im August 2011 fand im Berliner Kino Babylon die erste deutsche Bud-Spencer-Retrospektive statt. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe wurden zahlreiche Spencer-Filme auf der Kinoleinwand gezeigt. Bud Spencer war bei der Eröffnung anwesend. Kuratiert wurde die Reihe vom deutschen Filmpublizisten Friedemann Beyer.

Im März 2012 wurde der Dokumentarfilm Bud’s Best – Die Welt des Bud Spencer vom deutsch-französischen Kultursender Arte im Rahmen der Sendereihe Könige der B-Movies erstausgestrahlt. Der Film von Friedemann Beyer und Irene Höfer porträtiert Spencers Leben und Werk und befasst sich mit seinem Status als popkulturelle Ikone. Die Uraufführung des Films fand im März 2012 im Berliner Babylon-Kino in Anwesenheit des Stars statt.

Nach der Veröffentlichung zweier weiterer Bücher – des philosophischen Kochbuches Ich esse, also bin ich: Mangio ergo sum – Meine Philosophie des Essens (2014) sowie des Erinnerungsbandes Was ich euch noch sagen wollte (2016) – erschien im Frühjahr 2016 das Album Futtetenne auf CD und LP, auf der Spencer zehn zum Teil selbst geschriebene italienische Lieder als Sänger interpretierte. Große Popularität erlangte auch sein offizieller Facebook-Kanal (von ihm Facebud genannt), der zum Zeitpunkt seines Todes rund 1,5 Millionen Follower hatte.

Bud Spencer starb am 27. Juni 2016 im Alter von 86 Jahren in einem Krankenhaus in Rom. Im Interview mit Corriere della Sera gab der zehn Jahre jüngere Terence Hill an, seinen besten Freund verloren zu haben und erschüttert zu sein. Bud Spencer wurde auf dem Cimitero Comunale Monumentale al Campo Verano in Rom beigesetzt.

Wirken als Erfinder

Pedersoli hat als Erfinder mehrere Patente angemeldet, die jedoch wegen Nichtzahlung der Gebühren erloschen: 1981 erfand er ein Jagdgewehr mit drei Läufen und 1990 ein spezielles Türschloss.

Deutsche Synchronstimmen

Deutscher Synchronsprecher von Bud Spencer war meist Wolfgang Hess, der ihm in über 25 Filmen sowie in zwei Serien seine Stimme lieh. Insbesondere in den Filmen, die unter der Synchronregie Rainer Brandts bearbeitet wurden, wurde Spencer aber auch von Arnold Marquis und Martin Hirthe gesprochen. Marquis kam dabei auf zehn Einsätze, Hirthe auf sieben.

Weitere Sprecher waren unter anderen Alexander Welbat, Heinz Theo Branding, Edgar Ott, Hans Dieter Zeidler, Engelbert von Nordhausen und Manfred Grote, die ihn alle nur jeweils einmal sprachen. Benno Hoffmann, der zunächst als Stammsprecher Spencers etabliert werden sollte, musste bereits nach zwei Filmen krankheitsbedingt ersetzt werden. Dies führte zum ersten Einsatz für Wolfgang Hess. In der DEFA-Synchronisation von Hügel der blutigen Stiefel wurde Spencer von Ulrich Voß gesprochen. In der Serie Jack Clementi – Anruf genügt... synchronisierte Karl-Heinz Krolzyk Bud Spencer.

Zahlreiche Filme mit Bud Spencer wurden mehrfach synchronisiert. Vor allem die frühen Western erhielten nach Spencers Durchbruch in den 1970er und 1980er Jahren eine zweite Synchronfassung, die sich aber nicht mehr am ernsteren Originaltext orientierte, sondern im Stil der späteren Filme mit flapsigen Synchronsprüchen angereichert wurde. Die Filme wurden dazu oftmals auch gekürzt, etwa um Gewaltszenen zu tilgen. Diese Fassungen mit Schnoddersynchronisation entstanden häufig unter der Leitung von Karlheinz Brunnemann, Rainer Brandt, Heinz Petruo und Arne Elsholtz bei der Deutschen Synchron bzw. bei Brandtfilm in Berlin. Einige wurden auch von der MGS-Synchron GmbH in Düsseldorf erstellt. Insbesondere diese Arbeiten wurden für ihre flachen Witze kritisiert, die nicht an die Fassungen aus Berlin heranreichten.

Von Hügel der blutigen Stiefel und Sie verkaufen den Tod existieren sogar jeweils drei deutsche Fassungen. Während im Original von Banana Joe Spencer einen betrunkenen Gast lediglich rauswirft, stellt der Betrunkene im Deutschen die Frage: „Weißt du eigentlich, wer ich bin?“ Darauf antwortet Spencer: „Ja, ja, die Biene Maja!“ In dieser Szene wurde der Betrunkene von Eberhard Storeck synchronisiert, der ebenfalls die Figur Willi in Biene Maja synchronisierte.

Auszeichnungen

Filmografie (Auswahl)

Namenspatron in Schwäbisch Gmünd

Bud Spencer geriet 2011 zum Gegenstand einer Kontroverse über die Benennung eines neuen Straßentunnels auf der Bundesstraße 29 in Schwäbisch Gmünd. Unter der Bezeichnung „Namen für den Gmünder Tunnel“ hielt die Stadt bis zum 1. Juli 2011 auf ihrer Website ein öffentliches Verfahren zur Einreichung von Namensvorschlägen für den Tunnel Schwäbisch Gmünd ab. Aus 82 vorausgewählten Namensvorschlägen wurde bis zum 25. Juli abgestimmt. Durch die Teilnahme tausender Mitglieder einer Facebook-Gruppe entfielen die mit Abstand meisten Stimmen auf den Vorschlag Bud-Spencer-Tunnel. Spencer zeigte sich über den Zuspruch nach eigenen Worten „zutiefst geehrt“. Der Gemeinderat der Stadt unter Vorsitz von Oberbürgermeister Richard Arnold betrachtete das Abstimmungsergebnis jedoch nicht als bindend und der Vorschlag, das Bauwerk nach Spencer zu benennen, wurde abgelehnt.

Alternativ beschloss der Schwäbisch Gmünder Gemeinderat, das städtische Freibad im Schießtal in Bud-Spencer-Bad umzubenennen, da Carlo Pedersoli dort am 7. und 8. Juli 1951 an einem zwischen Deutschland und Italien ausgetragenen Schwimmwettbewerb teilgenommen und im 100-m-Kraul (59,8 Sekunden) gewonnen hatte. Die Umbenennung des Freibades fand am 2. Dezember 2011 statt und wurde von Bud Spencer persönlich vorgenommen.

Sonstiges

Die Plattenfirma Sunny Bastards veröffentlichte das Tributalbum A Street Tribute to Bud Spencer & Terence Hill. Auf dem Album sind verschiedene Bands, vornehmlich aus dem Bereich Punk und Oi!, zu hören, die Lieder über die beiden spielen oder Lieder aus den verschiedenen Soundtracks neu vertonten.

2011 veröffentlichte die italienische Rockband Controtempo den Song Come Bud Spencer e Terence Hill. Im dazugehörigen Musikvideo haben Terence Hill und Bud Spencer einen Gastauftritt.

2016 benannte die Stadt Budapest einen Park nach Bud Spencer. Am 11. November 2017 wurde eine Statue von Bud Spencer in der Corvin sétány, der Corvin-Promenade im 8. Bezirk, Józsefváros, von Budapest in Anwesenheit seiner Tochter Cristina Pedersoli und Distriktsbürgermeister Máté Kocsis enthüllt. Der Bronzeguss der Künstlerin Szandra Tasnadi ist 2,40 Meter hoch und 500 Kilogramm schwer. Filme mit ihm wurden schon in der kommunistischen Zeit in Ungarn häufig gezeigt und sind noch heute sehr beliebt.

Das Miniatur Wunderland in Hamburg ehrt Bud Spencer mit einer Gedenkplakette in der Darstellung der Stadt Rom. Seit 2001 finden in Deutschland Bud Spencer und Terence Hill Fantreffen an wechselnden Orten statt. 2018 kamen 4000 Besucher zu diesem Festival.

Im Dezember 2017 wurde das Computerspiel Bud Spencer & Terence Hill: Slaps and Beans veröffentlicht, in dem man sich als Spencer und Hill durch verschiedene Szenarien bekannter Filme prügelt.

In Berlin gibt es seit dem 27. Juni 2021 das Bud Spencer Museum (Unter den Linden 10).

Anders als es seine Filmcharakter vermuten lassen waren er und Terence überzeugte Pazifisten. Dies inkludierte jedoch nicht Kriegsführer selbst. Über diese schrieb Spencer, dass er mit so jemandem gerne ein paar Minuten alleine in einem Raum wäre.

Autobiografische Veröffentlichungen

  • Bud Spencer: Mein Leben, meine Filme. Die Autobiografie. Aus dem Italienischen von Leo Schmidt, Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2011, ISBN 978-3-86265-041-5.
  • Bud Spencer: In achtzig Jahren um die Welt. Der zweite Teil meiner Autobiografie. Aus dem Italienischen von Marion Oechsler, Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2012, ISBN 978-3-86265-107-8.
  • Bud Spencer: Ich esse, also bin ich: Mangio ergo sum – Meine Philosophie des Essens. Aus dem Italienischen von Marion Oechsler, Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2014, ISBN 978-3-86265-432-1.
  • Bud Spencer: Was ich euch noch sagen wollte … Aus dem Italienischen von Johannes Hampel, Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2016, ISBN 978-3-86265-529-8.

Literatur

  • Thomas Jeier: Bud Spencer & Terence Hill. Heyne, München 1980, ISBN 3-453-01183-X.
  • Dirk Manthey (Hrsg.): Bud Spencer. Sein Leben und seine Filme. Zweiter Kino Verlag, Hamburg 1981, ISBN 3-88724-001-4.
  • Christian Heger: Die rechte und die linke Hand der Parodie. Bud Spencer, Terence Hill und ihre Filme. Schüren, Marburg 2009, ISBN 978-3-89472-664-5 (Magisterarbeit, Johannes Gutenberg-Universität, Mainz 2005).
  • Tobias Hohmann: Terence Hill – Bud Spencer Chronicles. Zwei Himmelhunde mit vier Fäusten. MPW Medien-, Publikations- und Werbegesellschaft Knorr Martens, Hille 2010, ISBN 978-3-931608-98-9.
  • Marc Halupczok: Bud Spencer, Terence Hill. 4 Fäuste sind einfach nicht zu bremsen. UBooks, Mossautal 2012, ISBN 978-3-939239-47-5.
  • Bud Spencer im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  • Christoph Spöcker: Bud Spencer – Kleine Anekdoten aus dem Leben eines großen Schauspielers. riva, München 2016, ISBN 978-3-86883-928-9.
  • Cristiana Pedersoli: Mein Papa Bud. Erinnerungen an meinen Vater. Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin 2019, ISBN 978-3-86265-822-0.
Commons: Bud Spencer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ich bin immer meinen eigenen Weg gegangen. In: budspencerofficial.com. Abgerufen am 29. Januar 2017.
  2. Bud Spencer – ein beliebter Westernheld tritt ab. In: Hamburger Abendblatt. 28. Juni 2016, abgerufen am 29. Januar 2017.
  3. Bud Spencer: Mein Leben, Meine Filme: Der erste Teil meiner Autobiographie. Band 1. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2011, ISBN 978-3-942665-21-6, S. 139.
  4. In Italien erhält man den akademischen Grad dottore bereits mit erfolgreich abgeschlossenem Hochschulstudium, mitunter wird das irrtümlich als Promotion wiedergegeben. Der Unterschied zur üblichen Promotion wird in der Autobiografie erklärt. Bud Spencer: Mein Leben, meine Filme. Die Autobiografie. Schwarzkopf & Schwarzkopf, 2011, ISBN 978-3-86265-041-5, S. 191.
  5. In der Berliner Pressekonferenz am 14. April 2011 mit seinem Verleger Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag
  6. Lenz Koppelstätter: Bud Spencer im Interview von 2012 „Da denkst du, du bist Gott“. In: Der Tagesspiegel. 27. Mai 2012, abgerufen am 29. Januar 2017.
  7. Ergebnisse der Mittelmeerspiele 1951 (Memento vom 28. Juli 2013 im Internet Archive) (PDF; 900 kB)
  8. Spencer, Bud 1929-2016 Verfasser: Mein Leben, meine Filme der erste Teil meiner Autobiografie. ISBN 978-3-942665-21-6, S. 57.
  9. Spencer, Bud 1929-2016 Verfasser: Mein Leben, meine Filme der erste Teil meiner Autobiografie. ISBN 978-3-942665-21-6, S. 71.
  10. Christian Heger: Bud Spencer zum Achtzigsten: Sie nannten ihn Dampfhammer. In: faz.net. 31. Oktober 2009, abgerufen am 29. Januar 2017.
  11. Befragung von Terence und Bud durch das Hotdog Magazine, Assisi, November 2006
  12. Carolin Gasteiger: Nachruf: Tod des Träumers Bud Spencer. In: sueddeutsche.de. 27. Juni 2016, abgerufen am 29. Januar 2017.
  13. Georg Seeßlen: Das Leben ist ein Bohnengericht. In: zeit.de. 28. Juni 2016, abgerufen am 29. Januar 2017.
  14. Verena Zistler: Bud Spencer & Terence Hill – Starkes Duo schwingt die Senioren-Fäuste. In: bild.de. 31. Oktober 2010, abgerufen am 22. November 2014.
  15. J. Puthenpurackal:Schauspiel-Legende Bud Spencer zu Gast bei Bild  – Sie nannten ihn Mücke … und heute geht er mit Krücke. In: bild.de. 13. April 2011, abgerufen am 29. Januar 2017.
  16. Leute aus aller Welt. Bud Spencer. In: Schwäbische Zeitung vom 25. Februar 2009.
  17. www.budspencermovie.com (Memento vom 6. November 2013 im Internet Archive) (englisch).
  18. Spencer/Hill Datenbank – Special: Weltpremiere des Dokumentarfilms „Sie nannten ihn Spencer“. Abgerufen am 6. Oktober 2017.
  19. budspencer.de, Filmographie (Memento vom 18. Juni 2010 im Internet Archive)
  20. „Spiegel“-Bestseller: Bud Spencer auf Platz 1 (Memento vom 3. August 2012 im Webarchiv archive.today)
  21. Bud in Deutschland und wir natürlich mit der Kamera dabei. In: budspencermovie.wordpress.com. 22. April 2011, abgerufen am 29. Januar 2017.
  22. Uci-Kinowelt: Bud Spencer kommt nach Düsseldorf. In: rp-online.de. 15. März 2012, abgerufen am 29. Januar 2017.
  23. dapd: Fans können neue Autobiografie mitgestalten, indem sie vorab Fragen auf der Internetseite www.bud-spencer-interview.de stellen (Memento vom 20. März 2012 im Internet Archive) In: FreiePresse.de. 20. Dezember 2011.
  24. Joris J.: Retrospektive: Bud Spencer im Babylon Mitte. In: berliner-filmfestivals.de. 17. August 2011, abgerufen am 29. Januar 2017.
  25. www.cinefacts.de (Memento des Originals vom 4. Juni 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  26. heyse-online.de
  27. budterence: Bud Spencers lang angekündigte CD Futtetenne ist da! (Nicht mehr online verfügbar.) In: BudTerence.de. 9. Januar 2016, archiviert vom Original am 9. Januar 2016; abgerufen am 29. Januar 2017.
  28. Facebud: Bud Spencer wird zum Chat-Star. In: idowa.de. Abgerufen am 15. Juli 2016.
  29. Bud Spencer gestorben. In: Der Standard. 27. Juni 2016, abgerufen am 28. Juni 2016.
  30. Kino-Haudrauf: Bud Spencer ist tot. In: Spiegel Online. 27. Juni 2016, abgerufen am 28. Juni 2016.
  31. Hill: „Besten Freund verloren“. In: gmx.net. 28. Juni 2016, abgerufen am 28. Juni 2016.
  32. knerger.de: Das Grab von Bud Spencer.
  33. Patentanmeldung DE3123603A1: Jagdgewehr. Angemeldet am 13. Juni 1981, veröffentlicht am 6. Mai 1982, Erfinder: Carlo Pedersoli, Salvatore Bettinsoli.
  34. Patentanmeldung DE4009764A1: Türschloß. Angemeldet am 27. März 1990, veröffentlicht am 11. Oktober 1990, Erfinder: Carlo Pedersoli.
  35. Schnittbericht des Films Gott vergibt – Django nie! bzw. Zwei vom Affen gebissen
  36. Schnittbericht des Films Hügel der blutigen Stiefel
  37. Tobias Hohmann: Bud Spencer und Terence Hill – Zwei Himmelhunde mit vier Fäusten. 2. Auflage. 2011, S. 71 u. 179.
  38. Joerg075: Bud Spencer und die Biene Maja. 11. September 2012, abgerufen am 14. Mai 2019.
  39. Grande Ufficiale Ordine al Merito della Repubblica Italiana: Pedersoli Sig. Carlo in arte Bud Spencer, Seite auf quirinale.it, Presidenza della Republica Italiana (italienisch), abgerufen am 29. Juni 2016.
  40. Plattfuß in Schwaben (Memento vom 18. Juli 2012 im Internet Archive) In: Financial Times Deutschland. 27. Juli 2011, abgerufen am 30. Juli 2011.
  41. Schwäbischer Tunnel: Bud Spencer käme zur Eröffnung In: Die Welt. 25. Juli 2011, abgerufen am 30. Juli 2011.
  42. Tunnel heißt nicht „Bud Spencer“. (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2023. Suche in Webarchiven.) In: Schwäbische Post. 27. Juli 2011, abgerufen am 30. Juli 2011.
  43. Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd, Best. E09 Nr. 6 (Fotoalbum mit Ergebnislisten zum Schwimmländerkampf Deutschland - Italien, 7.-8. Juli 1951).
  44. Spencer-Schwimmbecken – Bud in der Menge. In: Spiegel Online. 2. Dezember 2011, abgerufen am 2. Dezember 2011.
  45. Video „Freibad nach Bud Spencer benannt“ in der ZDFmediathek, abgerufen am 2. Dezember 2011. (offline)
  46. Bud Spencer Park Budapest. In: Hungary today. 1. August 2016, abgerufen am 1. August 2016 (englisch).
  47. Budapest würdigt Bud Spencer mit Bronzestatue. orf.at, 12. November 2017, abgerufen 12. November 2017.
  48. Sven Klawunder: Budapest bekommt Bud-Spencer-Statue. ungarn-tv.com, 20. September 2017, abgerufen 12. November 2017.
  49. Grazie Carlo – Gedenkplatte an Bud Spencer. Miniatur Wunderland, abgerufen am 16. März 2018.
  50. Bud Spencer: Mein Leben, meine Filme der erste Teil meiner Autobiografie. ISBN 978-3-942665-21-6, S. 44, 118.
  51. Bud Spencer Museum. 2023, abgerufen am 11. August 2023.
  52. Bud Spencer: Was ich euch noch sagen wollte. S. 102.
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