Build Back Better World (kurz B3W, zu deutsch: „eine bessere Welt wiederaufbauen“) ist eine globale Infrastruktur-Initiative für Länder mit geringem und mittlerem Einkommen (Low- and Middle-Income Countries). Am 12. Juni 2021 wurde das Projekt auf dem G7-Gipfel in Carbis Bay auf Initiative von US-Präsident Joe Biden beschlossen. Ziel sei es, die durch die COVID-19-Pandemie vergrößerte Investitionslücke von 40 Billionen US-Dollar in den Entwicklungsländern bis 2035 zu verkleinern und ärmeren Ländern „transparente hochwertige Partnerschaften“ anzubieten. Durch das B3W-Projekt soll Privatsektorkapital in den Bereichen Klima, Gesundheits(-sicherheit), Digitaltechnik sowie Gleichberechtigung und Gleichstellung der Geschlechter mobilisiert werden.

Hintergrund sei der strategische Wettbewerb mit China. Das Projekt solle Chinas wachsenden Einfluss kontern und eine Alternative zu Chinas Neuer Seidenstraße werden. Ein US-Beamter bezeichnete dieses Projekt als eine positive alternative Vision, die „unsere Werte, unsere Standards und unseren Weg zeigt, Geschäfte zu machen“. Die deutsche Politikerin Angela Merkel betonte, dass das Projekt „nicht gegen etwas, sondern für etwas“, nämlich den Ausbau der Infrastruktur vor allem in Afrika sei. Auch die süd- bzw. südostasiatischen Länder Bangladesch, Indonesien und Thailand hießen das B3W-Projekt willkomen. Jedoch sei unklar, wie der Plan umgesetzt und wie viel Kapital letztendlich zugewiesen wird. Laut dem Informationsblatt des Weißen Hauses solle die Umsetzung „auf transparente und nachhaltige Weise – finanziell, umweltfreundlich und sozial – erfolgen“.

Finanziert solle das Projekt von der U.S. International Development Finance Corporation, der United States Agency for International Development (USAID), der Export-Import Bank of the United States (EXIM), der Millennium Challenge Corporation, der United States Trade and Development Agency und dem Transaction Advisory Fund zusammen mit dem US-Privatsektor, anderen US-Stakeholdern und den G7-Partnern, unter anderem die deutsche Kreditanstalt für Wiederaufbau. Laut einem Vorbereitungspapier für den G7-Gipfel seien jährlich 1,5 bis 2,7 Billionen US-Dollar an zusätzlichem Geld notwendig, damit die Entwicklungs- und Schwellenländer die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen erreichen.

Konkrete Projekte sollen im Jahr 2022 von der G7-Task-Force für Infrastrukturprojekte in Entwicklungsländern vorgeschlagen werden. Angela Merkel hofft, dass „[…] beim nächsten G7-Gipfel solche Projekte […]“ vorgestellt werden können.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Steve Holland, Guy Faulconbridge: G7 rivals China with grand infrastructure plan. In: Reuters. 13. Juni 2021, abgerufen am 7. Dezember 2021 (englisch).
  2. 1 2 3 4 5 Notker Blechner: G7-Länder beschließen globalen Infrastruktur-Plan. Auf Initiative von US-Präsident Joe Biden haben sich die G7-Staaten auf eine milliardenschwere Infrastruktur-Initiative für die Schwellenländer geeinigt. Sie soll eine Alternative zu Chinas "Neuer Seidenstraße" werden. In: tagesschau.de. 13. Juni 2021, abgerufen am 7. Dezember 2021.
  3. 1 2 3 4 FACT SHEET: President Biden and G7 Leaders Launch Build Back Better World (B3W) Partnership. The United States is rallying the world’s democracies to deliver for our people, meet the world’s biggest challenges, and demonstrate our shared values. In: whitehouse.gov. 12. Juni 2021, abgerufen am 7. Dezember 2021 (englisch).
  4. Asian Countries Welcome G7's Answer to China's One Belt, One Road Program. The US-led Build Back Better World (B3W) initiative is scant in details, though, and some countries' leaders say they now want more information. In: Radio Free Asia. 23. Juni 2021, abgerufen am 7. Dezember 2021 (englisch).
  5. Konkurrenz für Chinas "Neue Seidenstraße". Es soll die Antwort auf Chinas "Neue Seidenstraße" sein: Mit einem globalen Infrastruktur-Plan wollen die G7-Staaten ärmere Länder unterstützen. Das beschlossen die Regierungschefs der sieben Industrienationen auf ihrem Gipfel in Cornwall. In: tagesschau.de. 12. Juni 2021, abgerufen am 7. Dezember 2021.
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