Der Geschäftsbereich Bundesforst der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), ehemals Bundesforstverwaltung, ist einer der größten Flächenbetreuer Deutschlands. Er verantwortet das „Grüne Facilitymanagement“ und die naturschutz­fachliche Betreuung auf den Liegenschaften des Bundes. Als Bundesforst wird auch der Staatsforst im Eigentum des Bundes bezeichnet. Der Geschäftsbereich Bundesforst bewirtschaftet in 17 Bundesforstbetrieben mit zusammen rund 260 Forstrevieren 366.000 Hektar Wald sowie 207.000 Hektar Freiflächen nach forstlichen und naturschutzfachlichen Gesichtspunkten. Jährlich werden über eine Million Erntefestmeter Holz eingeschlagen.

Aufgaben

Das Aufgabenportfolio hat sich seit der Gründung der damaligen Bundesforstverwaltung insbesondere mit dem Übergang in die Bundesanstalt stetig erweitert. Kernaufgabe ist nach wie vor die Gestaltung und Pflege des Staatsforsts nach spezifischen Vorgaben auf den Liegenschaften, die von den Bundesressorts zur Erfüllung ihrer meist hoheitlichen Aufgaben benötigt werden. Dabei bilden die forstlichen und naturschutzfachlichen Dienstleistungen auf den von der Bundeswehr und den in Deutschland stationierten Gaststreitkräften genutzten militärischen Liegenschaften (v. a. Truppen- und Standortübungsplätze) den Schwerpunkt (rund 320.000 ha). Darüber hinaus stellt der Bundesforst vermehrt Flächen für naturschutzrechtlich geforderte Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen zur Verfügung. Deren Notwendigkeit ergibt sich insbesondere im Zusammenhang mit dem Bau von Bundesfernstraßen und sonstigen Baumaßnahmen des Bundes.

Organisation

Der Geschäftsbereich Bundesforst hat etwa 1200 Beschäftigte und gliedert sich in 17 Bundesforstbetriebe. In der Zentrale in Bonn unterstützen fünf Fachabteilungen die Förster bei ihrer Arbeit vor Ort.

Liste der Bundesforstbetriebe

Die 17 Bundesforstbetriebe sind:

Die Bundesforstbetriebe unterhalten teilweise Nebenstellen, z. B. der Bundesforstbetrieb Rhein-Weser in Bad Lippspringe zur Betreuung des Truppenübungsplatzes Senne.

Geschichte

Als Ortsbehörden bestanden zunächst Forstämter und Oberförstereien, die von 1971 bis Ende 2004 die Bezeichnung Bundesforstämter führten. Ebenfalls bis Ende 2004 bestanden drei Forstinspektionen bei den Bundesvermögensabteilungen der Oberfinanzdirektionen Berlin, Magdeburg (Außenstelle Hannover) und Nürnberg, denen zuletzt 36 Bundesforstämter nachgeordnet waren. Zu jedem Amt gehörten jeweils sechs bis zehn Forstreviere. Die Spitze des Bundesforstes bildete das Referat Forstwirtschaft und Landwirtschaft auf Bundesliegenschaften, forstwirtschaftliche und landwirtschaftliche Wertermittlung in der Abteilung VI des Bundesfinanzministeriums (BMF). Die drei Forstinspektionen wurden aufgelöst, die ehemals 36 Bundesforstämter wurden zunächst sogenannte „Bundesforst-Hauptstellen“, bis sie zum 1. Oktober 2009 zu den heutigen 17 Bundesforstbetrieben zusammengeführt wurden.

Besondere Herausforderungen ergeben sich auch im Zusammenhang mit der Überführung ehemals militärisch genutzter, meist mit Altlasten und Kampfmitteln behafteter Großliegenschaften in eine zivile Anschlussnutzung (Konversion). Diese Liegenschaften zeichnen sich meist durch eine besonders wertvolle Naturausstattung aus. Nicht zuletzt deswegen hat die Bundesregierung beschlossen, 125.000 ha nicht mehr benötigter Bundesliegenschaften als Nationales Naturerbe langfristig dem Naturschutz zu widmen und nicht zu veräußern. Auf rund 50.000 ha hat die Deutsche Bundesstiftung Umwelt – DBU Naturerbe GmbH dem Bundesforst die Betreuung des Nationalen Naturerbes bereits übertragen.

Karriere

Der Geschäftsbereich Bundesforst bietet ein zweijähriges Trainee-Programm an. Voraussetzung ist der Abschluss eines forstfachlichen Studiums, eine Fahrerlaubnis der Klasse B und ein Jagdschein. Das Angestelltenverhältnis ist angelehnt an den TVöD Bund. Für ein duales Bachelor-Studium Forstwirtschaft kooperiert der Geschäftsbereich mit der Fachhochschule Erfurt und der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) Göttingen.

Dienstkleidung und Amtsbezeichnungsabzeichen

Die Bundesförster tragen eine Dienstkleidung. Zu förmlichen Anlässen wird auch weiterhin die traditionelle „Waldbluse“ oder der „A-Rock“ getragen. Im täglichen Dienst hingegen steht eine Auswahl funktioneller Dienstkleidungsstücke zur Verfügung. Auf der Dienstkleidung werden weiterhin Amtsbezeichnungsabzeichen (geflochtene Schulterstücke oder Aufschiebeschlaufen) betragen, weil dies im Umgang mit den vorwiegend uniformierten Adressaten der forstlichen Dienstleistungen (Bundeswehr, Bundespolizei) vorteilhaft ist. Die Arbeitnehmer mit forstlicher Ausbildung tragen die Schulterstücke entsprechend ihrer tarifrechtlichen Eingruppierung.

Commons: Bundesforstverwaltung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Auftrag und Organisation des Geschäftsbereichs Bundesforst. (Nicht mehr online verfügbar.) In: bundesimmobilien.de. Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, archiviert vom Original am 29. September 2019; abgerufen am 29. September 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. 1 2 Trainee Bundesforst. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) In: bundesimmobilien.de. Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, ehemals im Original; abgerufen am 29. September 2019. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)
  3. Standorte und Kontakte. (Nicht mehr online verfügbar.) In: bundesimmobilien.de. Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, archiviert vom Original am 11. Oktober 2019; abgerufen am 29. September 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Bundesforstbetrieb Rhein-Weser. In: senneoriginal.de. Abgerufen am 30. September 2019.
  5. Forstwirtschaft (B.Sc.). (Nicht mehr online verfügbar.) In: bundesimmobilien.de. Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, archiviert vom Original am 29. September 2019; abgerufen am 29. September 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.