Burg Neuroßwag | ||
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Staat | Deutschland | |
Ort | Roßwag | |
Entstehungszeit | 13. Jahrhundert | |
Burgentyp | Niederungsburg | |
Erhaltungszustand | Burgstall | |
Ständische Stellung | Edelfreie | |
Geographische Lage | 48° 56′ N, 8° 55′ O | |
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Die abgegangene Burg Neuroßwag war vermutlich eine Wasserburg rechts der Enzschlinge südlich der Gemeinde Roßwag, die heute zur Stadt Vaihingen an der Enz in Baden-Württemberg gehört.
Geschichte
Die rechts der Enz gelegene und 1301 erstmals urkundlich erwähnte Burg Neuroßwag wurde vermutlich im 13. Jahrhundert von einem Zweig der Herren von Roßwag nach einer Erbteilung zusätzlich zur bestehenden Burg Altroßwag erbaut. Nachdem kein männlicher Nachfolger des Neuroßwager Zweigs mehr existierte, kam die Burg Mitte des 14. Jahrhunderts mit Anteilen am Dorf an Graf Eberhard II. von Württemberg. Dieser verpfändete am 20. Juni 1372 bis auf Geleit und Wildbann alles für 4000 Gulden an das Kloster Maulbronn unter Vorbehalt des Öffnungsrechts. Am 12. August 1394 übertrug sein Nachfolger Eberhard III. Burg und Dorfanteile dem Kloster endgültig für die geleistete Pfandsumme, allerdings unter der Bedingung, dass die Burg Neuroßwag abgerissen werde.
Standort
Weil beim Abbruch offenbar sehr gründlich vorgegangen und die Steine wiederverwendet wurden, ließen sich Ausmaße und Standort des Burgstalls bereits im 19. Jahrhundert nicht mehr exakt bestimmen. Daher werden drei verschiedene Standorte angesprochen (siehe Karte):
- Nimmt man die Flurnamen „Schloßwiesen“ und „In der Burg“ auf der Urflurkarte von 1833 wörtlich, bleiben keine Zweifel, auch wenn Neuroßwag dann eine in dieser Region eher ungewöhnliche Wasserburg auf einem Werder gewesen wäre (Standort 1 (UFK), Lage: ⊙ ).
- Karl Eduard Paulus versuchte in der Oberamtsbeschreibung eine Annäherung anhand des noch sichtbaren Standorts der zur Burg gehörenden Kapelle und anderer überlieferter Flurnamen: Südlich von Roßwag, bei „einem eben an dem steilen Thalrande gegen die Enz gelegenen, schönen Punkte“, sah man damals von der ehemaligen Kapelle zum Heiligen Nikolaus noch Grundmauern sowie Reste einer kleinen Krypta und eines Umfassungsgrabens. Am Fuße dieses Bergvorsprungs wurde laut Paulus „ein leichter Ausläufer“ gegen die Enz „Auf der Burg“ genannt. „Nächst diesem kommt die Benennung „Burggarten“ vor und gegenüber auf dem jenseitigen Ufer der Enz liegen die Schloßwiesen.“ (Standort 2 (OAB) südöstlich von Standort 1, Lage: ⊙ ).
- Die Gemeinschaft Ortsbild Roßwag (GOR) lässt die Flurnamen hingegen außer Acht und vermutet den Standort noch weiter südlich auf der Höhe (Standort 3 (GOR), Lage: ⊙ ).
Gewissheit kann nur eine Probegrabung bieten.
Literatur
- Roßwaag. In: Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Vaihingen (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 37). Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, S. 220–227 (Volltext [Wikisource]).
Einzelnachweise
- ↑ VKZ Sommerrätsel: Heute Roßwag. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Vaihinger Kreiszeitung. 24. August 2010, archiviert vom ; abgerufen am 10. Februar 2014. Diese Burg wird allerdings auch erst 1301 urkundlich erwähnt (Eintrag zu Altroßwag, Burgrest in der privaten Datenbank Alle Burgen.).
- ↑ Roßwaag. In: Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Vaihingen (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 37). Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, S. 226 (Volltext [Wikisource]).
- ↑ Beschreibung des Oberamts Vaihingen, S. 225, in Wikisource
- ↑ Standortsuche durch die GOR: Suche im Laihle. Gemeinschaft Ortsbild Roßwag e.V., 27. Januar 2014, abgerufen am 10. März 2015.