Burg Trostberg

Stich von Stadt und Burg von Michael Wening

Alternativname(n) Trostburg, Trozzeburg, Pflegerschloss
Staat Deutschland
Ort Trostberg
Entstehungszeit Anfang 13. Jahrhundert
Burgentyp Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand Ruine, Rundturm, Kapelle, Mauerreste
Ständische Stellung Grafen
Geographische Lage 48° 2′ N, 12° 33′ O
Höhenlage 520 m ü. NHN

Die Burg Trostberg, auch Trostburg, Trozzeburg, Pflegerschloss genannt, ist die Ruine einer Spornburg am linken Ufer der Alz auf einem 520 m ü. NHN hohen Bergvorsprung (Schlossberg 2) in Trostberg im Landkreis Traunstein in Bayern. Die Anlage wird als Bodendenkmal unter der Aktennummer D-1-7941-0228 im Bayernatlas als „untertägige mittelalterliche und frühneuzeitliche Befunde im Bereich der ehem. Burg Trostberg und ihrer Vorgängerbauten“ geführt.

Geschichte

Die Burg „Trozzeberch“ wurde Anfang des 13. Jahrhunderts von den Grafen von Ortenburg-Kraiburg, die Vögte des Klosters Baumburg waren, erbaut. 1233 und 1301 wurde die Burg urkundlich als wittelsbachischer Pflegersitz bis 1803 genannt. In der Zeit um 1230 bis 1240 gründete sich im Schutze der Burg der Ort Trostberg.

Nachdem die bayrisch-österreichische Grenze weiter nach Osten verschoben wurde, verlor die Burg nach 1442 ihre militärische Bedeutung und wurde 1504 im Zuge des Landshuter Erbfolgekrieges von kaiserlichen Truppen besetzt. 1803 wurde die Burg nach Aufhebung des Pfleggerichts versteigert. 1810 wurde der Nordostteil der Burg abgebrochen, es entstanden Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts Neubauten. Die verbliebenen Bauten wurden 1976 renoviert.

Beschreibung

Von der ehemaligen Burganlage mit ihrer Hauptburg auf dem nordöstlichen Bergsporn sind noch der runde Befestigungsturm der Vorburg mit der im Zwingerbereich liegenden barocken Burgkapelle „St. Michael“ von 1624 mit gotischen Bauteilen und mit ihrem Zugang (Torbogen) in einer Wehrmauer sowie eine weitere Wehrmauer, die wahrscheinlich früher bis zum Ort reichte, erhalten. Die niedrigen, durch eine Ringmauer verbundenen Wohnbauten wurden nach 1810 abgebrochen. Der Befestigungsturm ist heute Bestandteil des sog. Schebenschlössls, das unter der Aktennummer D-1-89-157-43 als denkmalgeschütztes Baudenkmal von Trostberg verzeichnet ist.

Literatur

  • Gotthard Kießling: Die Burgen und Schlösser im Landkreis Traunstein. In: Wartburg-Gesellschaft zur Erforschung von Burgen und Schlössern e. V. (Hrsg.): Burgen im Alpenraum. Aus der Reihe: Forschungen zu Burgen und Schlössern, Band 14. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2012, ISBN 978-3-86568-760-9, S. 78.
  • Michael W. Weithmann: Inventar der Burgen Oberbayerns. 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. Herausgegeben vom Bezirk Oberbayern, München 1995, S. 445–448.
  • Werner Meyer: Burgen in Oberbayern – Ein Handbuch. Verlag Weidlich, Würzburg 1986, ISBN 3-8035-1279-4, S. 258.
  • Josef Rosenegger, Lore Sommerauer: Verfallene Burgen zwischen Inn und Salzach. Pannonia Verlag, Freilassing 1973, ISBN 3-7897-0028-2, S. 20–21.
  • Römisch-Germanisches Zentralmuseum (Hrsg.): Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern, Band 18: Miesbach, Tegernsee, Bad Tölz, Wolfratshausen, Bad Aibling. 2. Auflage. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1971, S. 137–139.
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