Byron Black
Nation: Simbabwe Simbabwe
Geburtstag: 6. Oktober 1969
(53 Jahre)
Größe: 175 cm
Gewicht: 70 kg
1. Profisaison: 1991
Rücktritt: 2002
Spielhand: Rechts
Preisgeld: 5.159.775 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 257:246
Karrieretitel: 2
Höchste Platzierung: 22 (29. April 1996)
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz: 328:201
Karrieretitel: 22
Höchste Platzierung: 1 (14. Februar 1994)
Wochen als Nr. 1: 8
Grand-Slam-Bilanz
Mixed
Grand-Slam-Bilanz
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Byron Hamish Black (* 6. Oktober 1969 in Salisbury, Rhodesien) ist ein ehemaliger simbabwischer Tennisspieler. Mit 2 Einzel- und 22 Doppeltiteln gehört er zu den erfolgreichsten afrikanischen Tennisspielern. 1994 führte er die Doppel-Weltrangliste an.

Karriere

Byron Black lernte das Tennisspielen von seinem Vater, der selbst Tennisspieler war und auf der eigenen Farm Tennisplätze anlegen ließ. Im Alter von 13 Jahren reiste er allein nach Florida, um am Orange Bowl teilzunehmen; einer seiner Gegner war der 12-jährige Andre Agassi. Nachdem er im Alter von 15 Jahren in Abidjan afrikanischer Jugendmeister geworden war, erhielt er ein Stipendium an der Tennis Academy von John Newcombe in Texas. Später spielte er am College und an der University of Southern California Tennis. In dieser Zeit gewann er unter anderem den Titel bei den Afrikaspielen 1987.

Black bestritt 1991 sein erstes Einzelturnier auf der ATP Tour. Bei den US Open war er bereits zwei Jahre früher mit Eric Amend zum ersten Mal im Doppel angetreten und erreichte die zweite Runde. Beim Challenger in Winnetka holte er 1991 sowohl im Einzel als auch im Doppel seine ersten Titel auf ATP-Ebene. Auf Madeira folgte ein weiterer Einzeltitel, im Doppel auf den Azoren. In der Doppelkonkurrenz von Hongkong erreichte er 1992 erstmals ein Finale auf der ATP Tour; Byron Talbot und er unterlagen Brad Gilbert und Jim Grabb in zwei Sätzen. Im selben Jahr folgte der Doppeltitel beim Challenger in Turin. Im Doppel zog er erstmals in die Top 100 ein.

Bei ersten Turnier der Saison 1993 in Wellington gelang ihm wieder das Double im Einzel und im Doppel. In Durban gewann er mit Lan Bale den ersten Doppeltitel auf der ATP Tour. Es folgten fünf weitere Doppeltitel, unter anderem beim Masters-Turnier in Paris. In der ersten Jahreshälfte kam Black selten über die zweite Runde eines Einzelturniers hinaus, während es im Doppel besser lief. So gelang ihm an der Seite von Jonathan Stark der Finaleinzug bei den Australian Open, wo sie sich den Niederländern Jacco Eltingh und Paul Haarhuis geschlagen geben mussten. In der Folge übernahm er die erste Weltranglistenposition im Doppel. Außerdem erreichte er mit Stark verschiedene Finals und einen Doppeltitel. Im Mai holten die beiden bei den French Open zum ersten Mal den Turniersieg bei einem Grand-Slam-Turnier. Im Juli erreichte er das Halbfinale von drei Einzelturnieren, Newport, Newcastle und Washington, die ihn auch in der Einzelrangliste in die Top 100 führten. Im Doppel folgten nach den French Open der Turniergewinn bei den Kanada Masters sowie drei Finalteilnahmen.

Im Jahr 1995 sicherte er sich den Einzeltitel beim Challenger in Mumbai. Beim selben Turnier konnte er zum ersten Mal auch mit seinem Bruder Wayne Black einen Doppeltitel für sich entscheiden. Im diesem Jahr gewann er zwei weitere Titel bei vier weiteren Finalteilnahmen. Nachdem er 1996 bereits in Adelaide und in Neu-Delhi die Einzelfinalpartien erreicht hatte, holte Black in Seoul gegen Martin Damm seinen ersten Einzeltitel auf der ATP Tour. Im Doppel holte er vier Titel und erreichte drei Finals, in denen er und sein Partner gegen die jeweiligen Gegner verloren, unter anderem zum ersten und einzigen Mal in Wimbledon. Bei den Olympischen Sommerspielen 1996 gehörten er und sein Bruder zum erweiterten Favoritenkreis des Herrendoppels; sie schieden jedoch in der zweiten Runde gegen Marc-Kevin Goellner und David Prinosil aus. 1996 stieg er im Einzel bis zu seinem Karrierehoch von Platz 22. In den Jahren 1997 und 1998 entschied er nur einen Titel in Hongkong für sich.

Im April 1999 gewann Black in Chennai seinen zweiten und letzten Einzeltitel auf der ATP Tour. Im Doppel holte er 1999 drei Titel in Los Angeles, Cincinnati und Stuttgart und spielte in zwei weiteren Finals. Seine letzten Doppeltitel sicherte er sich 2001, der vorletzte in Chennai und der letzte Gewinn war in Shanghai gemeinsam mit Thomas Shimada. Anfang des Jahres spielte er zudem sein letztes Finale bei den Australian Open, wo er an der Seite von David Prinosil gegen Jonas Björkman und Todd Woodbridge verlor.

Zwischen 1987 und 2002 trat Black in 31 Begegnungen für die simbabwische Davis-Cup-Mannschaft an. Er gewann 56 seiner 84 Matches. Mit 56 Gesamtsiegen und 39 Matchgewinnen im Einzel hat er die meisten Siege für seine Mannschaft erzielt. Mit seinem Bruder spielte er mit 15 Jahren am längsten für sein Land beim Davis Cup. Sie bildeten außerdem das erfolgreichste Doppel.

Black beendete Ende 2002 nach 2 Einzeltiteln und 22 Doppeltiteln seine Karriere.

Persönliches

Byron Black wuchs als Kind von Donald Black, der in den 1950er Jahren unter anderem in Wimbledon antrat, und Velia Black auf einer Avocado-Farm auf. Seine Geschwister Wayne und Cara waren ebenfalls Tennisprofis.

Er studierte in der Abschlussklasse von '91 an der University of Southern California, wo er den USC Trojans angehörte und sowohl im Einzel als auch im Doppel als All-American ausgezeichnet wurde. Im Jahr 2015 wurde er in die Hall of Fame der USC aufgenommen.

Heute lebt er mit seiner Frau Fiona, mit der er mindestens eine Tochter und zwei Söhne hat, in Zimbabwe und baut Süße Granadilla an.

Erfolge

Legende (Anzahl der Siege)
Grand Slam (1)
Tennis Masters Cup
Championship Series, Single Week
Mercedes-Benz Super 9 (5)
ATP Championship Series
ATP International Series Gold (3)
ATP World Series
ATP International Series (15)
ATP Challenger Tour (9)
Titel nach Belag
Hartplatz (16)
Sand (4)
Rasen (1)
Teppich (3)

Einzel

Turniersiege

ATP Tour
Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 29. April 1996  Seoul Hartplatz  Martin Damm 7:63, 6:3
2. 12. April 1999  Chennai Hartplatz  Rainer Schüttler 6:4, 1:6, 6:3
Challenger Tour
Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 4. August 1991  Winnetka Hartplatz  Todd Martin 6:4, 4:6, 6:2
2. 22. September 1991  Madeira Hartplatz  Nicolás Pereira 6:3, 6:4
3. 10. Januar 1993  Wellington Hartplatz  Tommy Ho 6:4, 4:6, 6:1
4. 7. Mai 1995  Mumbai Hartplatz  Leander Paes 6:3, 6:4

Finalteilnahmen

Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 7. Januar 1996  Adelaide Hartplatz Jewgeni Kafelnikow 6:7, 6:3, 1:6
2. 14. April 1996  Neu-Delhi Hartplatz  Thomas Enqvist 2:6, 6:73
3. 12. April 1998  Hongkong Hartplatz  Kenneth Carlsen 2:6, 0:6
4. 19. April 1998  Tokio Hartplatz  Andrei Pavel 3:6, 4:6
5. 21. Juni 1998  Nottingham (1) Rasen  Jonas Björkman 3:6, 2:6
6. 14. November 1999 Moskau Teppich (i) Jewgeni Kafelnikow 6:72, 4:6
7. 20. Februar 2000  Memphis Hartplatz (i)  Magnus Larsson 2:6, 6:1, 3:6
8. 25. Juni 2000 Nottingham (2) Rasen  Sébastien Grosjean 6:77, 3:6

Doppel

Turniersiege

ATP Tour
Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 5. April 1993  Durban Hartplatz  Lan Bale  Johan de Beer
 Marcos Ondruska
7:6, 6:2
2. 26. Juli 1993  Washington, D.C. Hartplatz  Rick Leach  Grant Connell
 Patrick Galbraith
6:4, 7:5
3. 4. Oktober 1993  Basel Hartplatz (i)  Jonathan Stark  Brad Pearce
 Dave Randall
3:6, 7:5, 6:3
4. 11. Oktober 1993  Toulouse Hartplatz (i) Jonathan Stark  David Prinosil
 Udo Riglewski
7:5, 7:6
5. 25. Oktober 1993  Wien Teppich (i) Jonathan Stark  Mike Bauer
 David Prinosil
6:3, 7:6
6. 8. November 1993  Paris Teppich (i) Jonathan Stark  Tom Nijssen
 Cyril Suk
4:6, 7:5, 6:2
7. 14. Februar 1994  Memphis Hartplatz (i) Jonathan Stark  Jim Grabb
 Jared Palmer
7:6, 6:4
8. 6. Juni 1994  French Open Sand Jonathan Stark  Jan Apell
 Jonas Björkman
6:4, 7:6
9. 1. August 1994  Toronto Hartplatz Jonathan Stark  Patrick McEnroe
 Jared Palmer
6:4, 6:4
10. 29. Mai 1995  Bologna Sand Jonathan Stark  Libor Pimek
 Vincent Spadea
7:5, 6:3
11. 13. November 1995 Moskau Teppich (i)  Jared Palmer  Tommy Ho
 Brett Steven
6:4, 3:6, 6:3
12. 19. Februar 1996  Dubai Hartplatz  Grant Connell  Karel Nováček
 Jiří Novák
6:0, 6:1
13. 20. Mai 1996  Rom Sand Jonathan Stark  Libor Pimek
 Byron Talbot
6:2, 6:3
14. 24. Juni 1996  Halle Rasen Grant Connell Jewgeni Kafelnikow
 Daniel Vacek
6:1, 7:5
15. 19. August 1996  New Haven Hartplatz Grant Connell  Jonas Björkman
 Nicklas Kulti
6:4, 6:4
16. 13. April 1998  Hongkong Hartplatz  Alex O’Brien  Neville Godwin
 Tuomas Ketola
7:5, 6:1
17. 2. August 1999  Los Angeles Hartplatz  Wayne Ferreira  Goran Ivanišević
 Brian MacPhie
6:2, 7:64
18. 16. August 1999  Cincinnati Hartplatz  Jonas Björkman  Todd Woodbridge
 Mark Woodforde
6:3, 7:66
19. 1. November 1999  Stuttgart Hartplatz (i) Jonas Björkman  David Adams
 John-Laffnie de Jager
6:7, 7:6, 6:0
20. 28. Februar 2000  Mexiko-Stadt Sand  Donald Johnson  Gastón Etlis
 Martín Rodríguez
6:3, 7:5
21. 8. Januar 2001  Chennai Hartplatz  Wayne Black  Barry Cowan
 Mosé Navarra
6:3, 6:4
22. 24. September 2001  Shanghai Hartplatz  Thomas Shimada  John-Laffnie de Jager
 Robbie Koenig
6:2, 3:6, 7:5
Challenger Tour
Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 4. August 1991  Winnetka Hartplatz  Scott Melville  Keith Evans
 Dave Randall
6:4, 4:6, 6:2
2. 15. September 1991  Azoren Hartplatz  T. J. Middleton  Henrik Holm
 Peter Nyborg
6:3, 4:6, 7:6
3. 7. Juni 1992  Turin Sand  John-Laffnie de Jager  T. J. Middleton
 Ted Scherman
6:4, 6:2
4. 10. Januar 1993  Wellington Hartplatz  Paul Annacone  Mark Knowles
 Roger Smith
6:2, 7:6
5. 7. Mai 1995  Mumbai Hartplatz  Wayne Black  Neville Godwin
 David Nainkin
6:2, 7:6

Finalteilnahmen

Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 20. April 1992  Hongkong Hartplatz  Byron Talbot  Brad Gilbert
 Jim Grabb
2:6, 1:6
2. 12. Juli 1993  Newport Rasen  Jim Pugh  Javier Frana
 Christo van Rensburg
6:4, 1:6, 6:7
3. 30. August 1993  Schenectady Hartplatz  Brett Steven  Bernd Karbacher
Andrei Olchowski
6:2, 6:7, 1:6
4. 10. Januar 1994  Adelaide (1) Hartplatz  David Adams  Mark Kratzmann
 Andrew Kratzmann
4:6, 3:6
5. 31. Januar 1994  Australian Open (1) Hartplatz  Jonathan Stark  Jacco Eltingh
 Paul Haarhuis
7:63, 3:6, 4:6, 3:6
6. 7. Februar 1994  San José Hartplatz (i) Jonathan Stark  Rick Leach
 Jared Palmer
6:4, 4:6, 4:6
7. 14. Februar 1994  Indian Wells Hartplatz Jonathan Stark  Grant Connell
 Patrick Galbraith
5:7, 3:6
8. 10. Oktober 1994  Sydney Hartplatz (i) Jonathan Stark  Jacco Eltingh
 Paul Haarhuis
4:6, 6:7
9. 17. Oktober 1994  Tokio Hartplatz Jonathan Stark  Grant Connell
 Patrick Galbraith
3:6, 6:3, 4:6
10. 7. November 1994  Paris Teppich (i) Jonathan Stark  Jacco Eltingh
 Paul Haarhuis
6:3, 6:7, 5:7
11. 9. Januar 1995 Adelaide (2) Hartplatz  Grant Connell  Jim Courier
 Patrick Rafter
6:7, 4:6
12. 15. Mai 1995  Hamburg Sand Andrei Olchowski  Wayne Ferreira
Jewgeni Kafelnikow
1:6. 6:7
13. 4. März 1996  Philadelphia Teppich (i) Grant Connell  Todd Woodbridge
 Mark Woodforde
6:7, 2:6
14. 15. April 1996  New Delhi Hartplatz  Sandon Stolle  Jonas Björkman
 Nicklas Kulti
6:4, 4:6, 4:6
15. 8. Juli 1996  Wimbledon Rasen Grant Connell  Todd Woodbridge
 Mark Woodforde
6:4, 1:6, 3:6, 2:6
16. 19. Mai 1997  Rom Sand  Alex O’Brien  Mark Knowles
 Daniel Nestor
3:6, 6:4, 5:7
17. 1. März 1999  London Teppich (i)  Wayne Ferreira  Tim Henman
 Greg Rusedski
3:6, 6:76
18. 9. August 1999  Montreal Hartplatz Wayne Ferreira  Jonas Björkman
 Patrick Rafter
6:7, 4:6
19. 29. Januar 2001 Australian Open (2) Hartplatz  David Prinosil  Jonas Björkman
 Todd Woodbridge
1:6, 7:5, 4:6, 4:6

Einzelnachweise

  1. 1 2 Philippa Francis: Whatever happened to…Byron Black? In: citizen.co.za. 2. Mai 2017, abgerufen am 6. September 2023.
  2. Thomas Bonk: TENNIS: Byron Black Making a Name for Himself, and Doing It His Way. In: latimes.com. Los Angeles Times, 15. Oktober 1989, abgerufen am 6. September 2023.
  3. Byron Black. Abgerufen am 6. September 2023.
  4. Zimbabwe. In: daviscup.com. Abgerufen am 6. September 2023.
  5. Byron Black – Player Bio. Abgerufen am 6. September 2023.
  6. 11 Facts About Byron Black. Abgerufen am 6. September 2023.
  7. Zimbabwe tennis legend Wayne Black Honoured in the United States. In: thezimbabwemail.com. The Zimbabwe Mail, 3. September 2017, abgerufen am 6. September 2023.
  8. USC Trojans in the Olympics. Abgerufen am 6. September 2023.
  9. USC Athletics Hall of Fame. Abgerufen am 6. September 2023.
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