Die Herren von Carben (auch: Karben) waren ein ritterständiges Adelsgeschlecht, das besonders in der Wetterau und der heutigen Stadt Karben begütert war. Sie stellten mehrere Schultheiße der Freien Reichsstadt Frankfurt am Main und Burggrafen der Reichsburg Friedberg.

Geschichte

Das Geschlecht ist frühestens zu Beginn des 13. Jahrhunderts urkundlich nachweisbar mit dem 1217 gestorbenen Ruprecht von Carben. Unter dessen Enkeln teilte sich die Familie auf in eine jüngere, Hartmutsche Linie, die im 15. Jahrhundert mit Werner von Carben, Propst zu Ilbenstadt wieder ausstarb. Die ältere Rupertische Linie weist eine regional weit verzweigte Verwandtschaft auf und ist namentlich mit Zweigen zu Karben, zu Burggräfenrode, zu Birklar und zu Staden belegt.

Zu unterscheiden von den Herren von Carben ist die Familie Dugel von Carben (auch: von Carben genannt Dugel). Ob diese miteinander verwandt waren oder sich nur zufällig nach dem gleichen Ort benannten, ist heute nicht mehr zu ermitteln.

Ein Niedergang der Familie von Carben mit dem Aussterben mehrerer Familienzweige setzt in der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs ein. 1622 starb die älteste Karbener Linie mit dem Zwölfjährigen Eustach Konrad aus. Sein Bruder Johann Adolf Gottfried starb ein Jahr zuvor 18-jährig in Böhmen. Die Linie zu Birklar starb kurz nach 1638 mit Conrad Wilhelm von Carben aus. Es folgten nacheinander die Linien zu Burg-Gräfenrode und Wisselsheim, sodass bis ins 18. Jahrhundert nur die Linie zu Staden verblieb. Als letztes männliches Mitglied verstarb 1729 Franz Emmerich Lothar Burkhard Adolf von Carben. Der Sohn seiner Schwester, Frobenius Ferdinand Josef Freiherr von Wetzel, erhielt 1775 die kaiserliche Genehmigung, Namen und Wappen zu vereinen. Die Familie nennt sich seitdem von Wetzel, genannt von Carben.

Wappen

  • Die ältere Rupertische Linie führte ein geteiltes Wappen, oben in Gold ein roter wachsender zweischwänziger Löwe, unten in Blau eine silberne Lilie. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein silbern gestulpter roter Hut, darauf eine goldene Kugel, mit schwarzem Hahnenfederbusch besteckt.
  • Von der jüngeren Hartmutschen Linie ist ebenfalls ein zweigeteiltes Wappen bekannt, oben mit einer Lilie (manchmal wachsend), darunter ein Balken.

Besitz

Bedeutende Familienangehörige

  • Rupert von Carben (Friedberger Burggraf 1239–1243, zugleich Schultheiß in Frankfurt)
  • Rupert von Carben (Friedberger Burggraf 1265/66–1280/82)
  • Friedrich von Carben (Friedberger Burggraf 1284–1287)
  • Rupert von Carben (Friedberger Burggraf 1288–1290)
  • Rupert von Carben (Friedberger Burggraf 1311)
  • Friedrich von Carben (Friedberger Burggraf 1346, zuvor 1330 Schultheiß in Frankfurt)
  • Emmerich von Carben (Friedberger Burggraf 1483–1502)
  • Emmerich von Carben, 1503 Vizedom zu Mainz, 1511 kurmainzischer Rat
  • Johann Eitel von Carben (1571–1574 Schultheiß zu Frankfurt)
  • Wolfgang Adolf von Carben (Friedberger Burggraf 1632–1671)

Literatur

  • Heinrich Bingemer: Das Frankfurter Wappenbüchlein. 2. Auflage, Kramer, Frankfurt 1987, ISBN 3-7829-0348-X, S. 14 Tafel 8.
  • Carl Carben: Die ritterlichen Familien von Carben. In: Friedberger Geschichtsblätter 2, 1910, S. 15–25.
  • Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, Band 2, 1860; Neudruck 1996, ISBN 3-89557-020-6, S. 220.
  • Rüdiger Frhr. von Preuschen, Die sponheimische Burg in Osterspai im Streit derer von Carben, Steinkallenfels und Waldenburg um das Erbe des letzten Liebensteiners 1637 – 1793, in: Nassauische Annalen, Band 126 (2015), S. 155–176, ISSN 0077-2887

Einzelnachweise

  1. 1 2 vgl. Bernhard Peter: Photos schöner alter Wappen Nr. 2150
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