Carl Ludewig von Holle (auch: Carl Ludwig von Holle; vollständiger Name Ernst Karl Ludwig von Holle; geboren 18. Mai 1783 in Eckerde; gestorben 18. Juni 1815 in der Schlacht bei Waterloo) war ein deutscher Offizier.

Leben

Holle entstammte dem zum niedersächsischen Uradel zählenden und Anfang des 12. Jahrhunderts erstmals erwähnten Adelsgeschlecht von Holle. Er wurde auf dem später an die Familie v. Illten-Ausmeyer übergegangenen Rittergut Eckerde II geboren, wurde aber früh Vollwaise. Daher wurden er und seine neun Geschwister in die Obhut zu verschiedenen Adelsfamilien gegeben, er selbst kam auf das Rittergut Franzburg in Gehrden, wo er gemeinsam mit dem aus dem Geschlecht von Reden stammenden Otto von Reden aufwuchs.

Im Zuge der Befreiungskriege gegen die französischen Besatzungstruppen unter der Vorherrschaft von Napoleon Bonaparte schloss sich von Holle der deutsch-britischen Königlich Deutschen Legion (KGL) an. Als Lieutenant im 1. Linien-Bataillon wurde er am 27. Juni 1809 schwer verwundet.

Zuletzt kämpfte er im Rang eines Capitains – ähnlich wie sein Jugendfreund von Reden, der eine von ihm selbst geworbene Kompanie des nach Friedrich von Kielmansegg benannten Kielmannseggeschen freiwilligen Jägerkorps leitete – in der Schlacht bei Waterloo.

Von Holle fiel in der Schlacht bei Waterloo, hatte aber zuvor ein Tagebuch verfasst, das sich im Depositum der Familie von Holle im Niedersächsischen Landesarchiv (Abteilung Hannover) erhalten hat. Zudem haben sich aus seiner Militärzeit verschiedene Papiere erhalten (siehe Literatur).

Nach von Holles Tod errichteten Freunde und Otto von Reden auf dem Suerser Berg, einer Kuppe des Gehrdener Berges, das Holle-Denkmal. Um 2016 ließ Heimatbund-Gruppe Gehrden dort zudem eine illustrierte Informationstafel aufstellen.

Der Name von Holles findet sich aber auch auf dem Denkmal für die Hannoveraner bei Waterloo sowie an der Waterloosäule in Hannover.

Literatur

  • Roland Schlag: Schicksalstag 18. Juni 1815 – Waterloo (Carl Ludwig von Holle), darin: Urlaubschein für den Fähnrich Carl von Holle vom 11. Juli 1803 (Königreich Hannover), Offizierspatent von Carl von Holle November 1804 sowie Bescheinigung für den gefallenen Carl von Holle vom 20. September 1815 (gefallen am 18. Juni), in: Orden und Ehrenzeichen. Das Magazin für Freunde der Phaleristik, Jahrgang 2020, S. 155ff.

Archivalien

Archivalien von und über Carl Ludewig von Holle finden sich beispielsweise

Einzelnachweise

  1. Inschrift auf dem Denkmal auf dem Suerser Berg
  2. Stephan Hartung: Nachrichten / Gehrden / Eine Tafel soll an Holle erinnern, Artikel auf der Seite der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ) vom 7. März 2016; digital
  3. 1 2 3 4 5 Claudia Kauertz: Familie von Holle, Rittergut Eckerde II: Urkunden und Akten auf der Seite des Archivinformationssystems Arcinsys Niedersachsen Bremen in der Version von April 2010
  4. 1 2 3 4 5 Dirk Wirausky: Nachrichten / Gehrden / Ein fast vergessenes Denkmal, Artikel auf der Seite der HAZ vom 9. Januar 2014; online (Memento vom 18. April 2021 im Internet Archive)
  5. 1 2 3 we: Spuren der Geschichte auf dem Suerser Berg (Memento vom 17. April 2021 im Internet Archive), Artikel mit Abbildung der Informationstafel zum Holle-Gedenkstein auf der Seite con-nect.de in der Version vom 14. März 2016
  6. North Ludlow Beamish, Geschichte der königlich deutschen Legion, Band 1, S.215
  7. Karin Offen (Genealogische Gesellschaft Hamburg): Verlustliste: Verluste der Königlich Deutschen Legion (hauptsächlich Offiziere) 1803 - 1815, Onlineprojekt Gefallenendenkmäler. Von Ahnenforschern für Ahnenforscher in der Überarbeitung vom Mai 2007 auf der Seite denkmalprojekt.org
  8. North Ludlow Beamish, History of the King's German Legion, Band 2, S.634 Nr.989
  9. 1 2 Jürgen Lindner (Bearb.): Orden und Ehrenzeichen. Das Magazin für Freunde der Phaleristik. Jahresinhaltsverzeichnis 2020 (Heft 125–130); als PDF-Dokument auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Ordenskunde
  10. Alain Chappet, Roger Martin, Alain Pigeard: Le guide Napoléon. 4000 lieux de mémoire pour revivre l'épopée (in französischer Sprache), Paris: Tallandier, circa 2005, ISBN 2-8473-4246-X, p. 483; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  11. Inschriftentafel an der Waterloosäule
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