Centaure-Klasse
Modell eines 74-Kanonen-Schiffes
Schiffsdaten
Land Frankreich Frankreich
Schiffsart Linienschiff (Zweidecker)
Entwurf Joseph-Marie-Blaise Coulomb
Bauwerft Arsenal de Toulon
Bauzeitraum 1782 bis 1783
Stapellauf des Typschiffes 7. November 1782
Gebaute Einheiten 4
Dienstzeit 1782 bis 1798
Schiffsmaße und Besatzung
Länge Geschützdeck: 54,57 m (Lüa)
Breite 14,29 m
Tiefgang max. 7,07 m
Verdrängung 3010 t
 
Besatzung 703–723 Mann
Takelung und Rigg
Takelung Vollschiff
Anzahl Masten 3
Bewaffnung

74 Kanonen

  • 28 × 36-Pfünder
  • 30 × 18-Pfünder
  • 16 × 8-Pfünder

Die Centaure-Klasse war eine Klasse von vier 74-Kanonen-Linienschiffen der französischen Marine, die von 1782 bis 1798 in Dienst stand.

Geschichte

Die französische Marine verlor in den Jahren 1780 bis 1782 (Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg) in Kämpfen gegen die britische Marine und bei Unfällen acht 74-Kanonen-Schiffe. Als Ersatz für diese Linienschiffe wurden bereits 1782 elf neue Einheiten (vier Centaure- und sieben Téméraire-Klasse) geordert.

Am 15. Februar 1782 wurden zwei Einheiten beim Marinearsenal von Toulon geordert. Der Entwurf der Klasse wurde durch den Marinearchitekten Joseph-Marie-Blaise Coulomb erstellt und am 28. März 1782 vorgelegt. Er stellte dabei eine Weiterentwicklung der durch Antoine Groignard entworfenen Bien-Aimé-Klasse von 1768 da. Zum 1. Juni 1782 erfolgte die Bestellung von zwei weiteren Einheiten eines modifizierten Entwurfes, weshalb diese in manchen Quellen als separate Klasse geführt werden. Alle vier Einheiten wurden noch im Mai bzw. August 1782 auf Kiel gelegt und bis Ende 1783 in Dienst gestellt.

Einheiten

NameBauwerftBestellungKiellegungStapellaufIndienststellungVerbleib
Centaure-Gruppe
Centaure Arsenal de Toulon 15. Februar 1782 12. Mai 17827. November 1782Dezember 1782 Am 29. August 1793 durch britisch-spanische Streitkräfte erbeutet
und am 18. Dezember 1793 großteils durch Feuer zerstört (Belagerung von Toulon);
Wrack 1805 gehoben und 1806 abgebrochen
Heureux 12. Mai 178219. Dezember 1782April 1783 Am 2. August 1798 (Seeschlacht bei Abukir) durch die Royal Navy gekapert;
am 29. August 1798 durch Feuer zerstört
Séduisant-Gruppe
Séduisant Arsenal de Toulon 1. Juni 1782 August 17825. Juli 17831783 Am 16. Dezember 1796 in der Raz de Sein-Passage auf Grund gelaufen und gesunken
Mercure August 17824. August 17831783 Am 2. August 1798 (Seeschlacht bei Abukir) durch die Royal Navy gekapert;
am 30. August 1798 durch Feuer zerstört

Technische Beschreibung

Die Klasse war als Batterieschiff mit zwei durchgehenden Geschützdecks konzipiert. Die Einheiten der Centaure-Gruppe hatte eine Länge von 54,57 Metern (Geschützdeck) bzw. 48,73 Metern (Kiel), eine Breite von 14,29 Metern und einen Tiefgang von 7,07 Metern bei einer Verdrängung von 1530/3010 Tonnen. Die Einheiten der Séduisant-Gruppe hatten dagegen eine Länge von 56,28 Metern (Geschützdeck) bzw. 50,67 Metern (Kiel), eine Breite von 14,16 Metern und einen Tiefgang von 7,34 Metern bei einer Verdrängung von 1550/3100 Tonnen. Sie waren Rahsegler mit drei Masten (Fockmast, Großmast und Kreuzmast). Der Rumpf schloss im Heckbereich mit einem Heckspiegel, in den Galerien integriert waren, die in die seitlich angebrachten Seitengalerien mündeten. Die Besatzung hatte eine Stärke von 703 bis 723 Mann (Offiziere, Unteroffiziere bzw. Mannschaften). Die Bewaffnung der Klasse bestand aus 74 Kanonen.

Unteres
Batteriedeck
Oberes
Batteriedeck
Backdeck Achterdeck Kanonen
(Geschossgewicht)
Design 28 × 36-Pfünder 30 × 18-Pfünder 6 × 8-Pfünder 10 × 8-Pfünder 74 Kanonen
(410,20 kg)

Literatur

  • Rif Winfield & Stephen S Roberts: French Warships in the Age of Sail 1626–1786: Design, Construction, Careers and Fates. Seaforth Publishing, Barnsley 2017, ISBN 978-1-4738-9351-1 (englisch).
  • Rif Winfield & Stephen S Roberts: French Warships in the Age of Sail 1786–1861: Design, Construction, Careers and Fates. Seaforth Publishing, Barnsley 2015, ISBN 978-1-59114-629-2 (englisch).

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 Rif Winfield & Stephen S Roberts: French Warships in the Age of Sail 1626–1786., S. 111.
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