Als Cephalofoil wird der stark verbreiterte Kopf der Hammerhaie (Sphyrnidae) bezeichnet. Anders als bei allen anderen Arten der Haie ist der Kopf der Hammerhaie direkt vor den Kiemen (prebranchial) auf beiden Seiten stark ausgezogen und dadurch verbreitert.

Etymologie

Das Wort Cephalofoil ist aus altgriechisch κέφαλος képhalos, deutsch Kopf und englisch hydrofoil Tragfläche zusammengesetzt.

Ausprägung

Es handelt sich um das zentrale Merkmal dieser Gruppe; zugleich stellt es innerhalb der Gruppe durch die arttypische Ausprägung das wichtigste Unterscheidungsmerkmal der Arten dar. Diese Kopfverbreiterung beträgt bei den Arten der Gattung Sphyrna zwischen 17 und 33 Prozent der Gesamtlänge, beim Flügelkopf-Hammerhai (Eusphyra blochii) sogar 40 bis 50 Prozent. Die Kopfform kann zudem stark abgeflacht sein.

Funktion

Es wird angenommen, dass die Verbreiterung des Kopfes im Wesentlichen der besseren Manövrierfähigkeit des Hais dient sowie das Wahrnehmungsfeld verbessert. Die Augen und die stark vergrößerten Nasengruben liegen bei diesen Haien am Ende der Verbreiterung, sodass das Feld, das durch diese Sinnesorgane wahrgenommen wird, stark erweitert wird. Dies trifft auf die an der Vorderseite des Cephalofoil zu findenden Lorenzinischen Ampullen zu, die bei Hammerhaien neben elektrischen Impulsen potenzieller Beutefische eventuell auch Ströme des Erdmagnetfelds wahrnehmen und so bei den Wanderungen, die für einige Hammerhaie typisch sind, als Orientierungshilfe dienen. Das Maul liegt unterhalb des Cephalofoil und ist im Regelfall parabolisch geformt.

Literatur

  • L. J. V. Compagno: Sharks of the world. An annotated and illustrated catalogue of shark species known to date. Part 2. Carcharhiniformes. FAO Species Catalogue for Fishery Purposes Vol. 4. FAO Rom 1984, ISBN 92-5-101383-7, S. 538–554 (Vollständiges PDF, Artportraits)
  • Leonard Compagno, Marc Dando, Sarah Fowler: Princeton Field Guides: Sharks of the World. Princeton University Press, Princeton und Oxford 2005, ISBN 0-691-12072-2, S. 322–326.
  • Ralf M. Hennemann: Haie und Rochen weltweit. Jahr-Verlag, Hamburg 2001, ISBN 3-86132-584-5, S. 178.

Einzelnachweise

  1. Hammer Time auf Deep Sea News, 8. Dezember 2009, abgerufen am 9. Oktober 2023
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