Chrzumczütz
Chrząszczyce
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Chrzumczütz
Chrząszczyce
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Opole
Powiat: Opolski
Gmina: Proskau
Geographische Lage: 50° 37′ N, 17° 54′ O
Höhe: 175 m n.p.m.
Einwohner: 549 (31. März 2011)
Postleitzahl: 46-060
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OPO
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 414 PrudnikOpole
Nächster int. Flughafen: Breslau



Chrzumczütz (polnisch Chrząszczyce, 1933–1945 Schönkirch O.S.) ist ein Dorf in Oberschlesien, Polen. Chrzumczütz gehört zur Gemeinde Proskau (Prószków) im Powiat Opolski (Kreis Oppeln) in der Woiwodschaft Opole.

Geographie

Geographische Lage

Das Straßendorf Chrzumczütz liegt vier Kilometer nordöstlich des Gemeindesitzes Proskau und acht Kilometer südwestlich der Kreisstadt und Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln). Chrzumczütz liegt in der Nizina Śląska (Schlesischen Tiefebene) innerhalb der Równina Opolska (Oppelner Ebene).

Durch den Ort verläuft die Woiwodschaftsstraße Droga wojewódzka 414.

Nachbarorte

Nachbarorte von Chrzumczütz sind im Westen Dometzko (Domecko), im Norden Gorek (Górki), im Osten Chrzowitz (Chrzowice) und im Süden Zlattnik (Złotniki).


Panorama des Dorfes Chrzumczütz

Geschichte

Im Jahr 1260 wurde das Dorf zum ersten Mal erwähnt, wobei es unter „Cremchici“ auftauchte. Weitere Erwähnungen des Dorfes erfolgten 1295 als Chrempchicz und 1532 Krzimptzytz. Der Name des Dorfes leitet sich vom slawischen Wort chrząszcz (dt. Käfer) ab und bedeutet übersetzt Käferplatz.

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Chrzumczütz mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen.

1814 kam es zu einem großen Brand, bei dem die Kirche und ein Großteil der Häuser vernichtet wurden. Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Chrzumczütz ab 1816 zum Landkreis Oppeln im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Dorf eine katholische Schule, ein Pfarrhaus und 58 weitere Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Chrzumczütz 391 Menschen, davon acht evangelisch und 6 jüdisch. 1855 zählte der Ort 419 Einwohner. 1865 hatte der Ort einen Kretschmer, 16 Bauern, 10 Gärtner, 25 Häusler und 5 Angerhäusler sowie zwei Schmieden. Im Ort befand sich eine katholische Schule. 1874 wurde der Amtsbezirk Schloss Proskau gegründet, welcher die Landgemeinden Chrzumczütz, Neuhammer, Proskau, Wilhelmsberg und Zlattnik und die Gutsbezirke Proskau Domäne und Zlattnik Domäne umfasste. 1885 zählte der Ort 520 Einwohner.

Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten 235 Wahlberechtigte für einen Verbleib bei Deutschland und 116 für Polen. Chrzumczütz verblieb beim Deutschen Reich. 1933 lebten im Ort 642 Einwohner. Im gleichen Jahr wurde Chrzumczütz in Schönkirch umbenannt. Ab 1934 trug der Ort offiziell den Namen Schönkirch O.S. 1939 hatte der Ort 654 Einwohner. Bis 1945 befand sich Chrzumczütz im Landkreis Oppeln.

1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde in Chrząszczyce umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln. 1999 kam der Ort zum wiedergegründeten Powiat Opolski. Am 30. April 2010 erhielt der Ort zusätzlich den amtlichen deutschen Ortsnamen Chrzumczütz. Seit Juni 2012 sind auch die Ortsschilder zweisprachig.

Sehenswürdigkeiten

Maria-vom-Berg-Karmel-Kirche

Die römisch-katholische Maria-vom-Berg-Karmel-Kirche (poln. Kościół Matki Boskiej Szkaplerznej) zählt zu den schönsten und ältesten Gebäuden des Dorfes. Der Kirchenbau geht auf das Jahr 1260 zurück. Im Jahr 1814 wurde die Kirche durch einen Brand zerstört. Erst 1927 wurde die heutige Kirche wiederaufgebaut, da die preußischen Behörden einen Neubau verweigerten. Umgeben ist der Kirchenbau von einer steinernen Mauer. Die Maria-vom-Berg-Karmel-Kirche steht seit 2008 unter Denkmalschutz.

Weitere Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrhaus aus Backstein aus dem 19. Jahrhundert – steht seit 1966 unter Denkmalschutz
  • Statue des Hl. Nepomuk
  • Wegekapelle mit Marien- und Josefsstatue
  • Wegekreuz von 1903

Vereine

Commons: Chrzumczütz – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 8. Januar 2019
  2. 1 2 Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch- topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845. S. 78
  3. Heinrich Adamy: Die schlesischen Ortsnamen Ihre Entstehung und Bedeutung – Ein Bild aus der Vorzeit, Breslau, Priebatsch, 1889, S. 56
  4. Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865
  5. Territorial Amtsbezirk Schloss Proskau
  6. AGOFF Kreis Oppeln
  7. Ergebnisse der Volksabstimmung in Oberschlesien von 1921 für den Kreis Oppeln (Memento vom 24. Januar 2017 im Internet Archive) auf home.arcor.de, abgerufen am 18. August 2015.
  8. 1 2 3 Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Oppeln (poln. Opole). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  9. 1 2 Denkmalregister Woiwodschaft Opole (poln.) S. 155
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